Formel-1-Pilot Lance Stroll über Kritik: «Das ist nur Lärm»
Lance Stroll muss sich von vielen Fans und GP-Experten Kritik gefallen lassen. Wie geht der wortkarge Kanadier damit um? Eine Antwort auf diese Frage hat er nun geliefert.
Lance Stroll ist seit 2017 ein fester Bestandteil der Formel-1-Startaufstellung. Seine ersten beiden Formel-1-Jahre verbrachte er mit dem Williams-Team, das in jener Phase einen Absturz erlebte. Nachdem die Mannschaft aus Grove 2017 noch den fünften Rang in der Team-Wertung erkämpft hatte, fand sie sich am Ende der darauffolgenden Saison auf dem zehnten Platz wieder.
Der Leistungsunterschied spiegelt sich auch in Strolls Ergebnissen. Sein erstes Formel-1-Jahr beendete er als WM-Zwölfter, bereits beim achten Rennwochenende in Baku stand er als Dritter auf dem Treppchen. Die darauffolgende WM schloss er als Gesamt-Achtzehnter ab. Dann wechselte er zum Racing Point-Team, mit dem er im zweiten Jahr gleich zwei Podestplätze feierte – in Monza und beim zweiten WM-Lauf in Bahrain wurde er in der Corona-Saison jeweils Dritter.
Im darauffolgenden wechselte er zum Racing Point Team, das von seinem Vater Lawrence Stroll und einer Investoren-Gruppe vor dem finanziellen Ruin gerettet worden war. Ab 2021 trat der Rennstall als Aston Martin Team an – und Stroll stand seither immer in Diensten des Rennstalls seines Vaters. Nicht nur wegen des Verdachts, nur deshalb ein Cockpit zu haben, musste er sich einige Kritik anhören. Auch seine Leistungen auf der Strecke und seine lustlosen Auftritte vor den Kameras sorgten immer wieder für Kopfschütteln bei den Beobachtern, die klare Worte für die Leistung des Rennfahrers aus Montreal hatten.
Wenn man ein paar gute Rennen fährt, ist man grossartig. Wenn man ein paar schlechte Rennen fährt, ist man schlecht. Das wird sich nie ändern.
Lance Stroll
Stroll selbst weiss damit umzugehen. im Rahmen der «Unearth Your Greatness»-Gespräche, die das Team aus Silverstone veröffentlicht hat, erzählt er, wie er damit umgeht: «Das ist einfach nur Lärm. Wenn ich mich darauf einlasse, stört es mich natürlich, aber da habe ich das Glück, dass ich gute Menschen um mich habe, die ich liebe, denen ich vertraue, denen ich meine Aufmerksamkeit schenke und deren Meinung ich schätze. Ich versuche, in meiner Welt zu leben, nicht in dieser Welt in diesem Sinne.»
Der 27-Jährige weiss aus eigener Erfahrung: «Kritik wird es immer geben. Die Leute sind sehr kurzsichtig. Wenn man ein paar gute Rennen fährt, ist man grossartig. Wenn man ein paar schlechte Rennen fährt, ist man schlecht. Das wird sich nie ändern. Deshalb ist es wichtig, sich mit wichtigen Menschen zu umgeben und die Meinung der Menschen zu schätzen, die einem am Herzen liegen, die man schätzt. Leute, die man wirklich kennt, deren Meinung zählt. Man sollte keine Kritik von jemandem annehmen, von dem man keinen Rat annehmen würde.»
Dass er oft auf seine schwächeren Momente und nicht auf seine Glanzpunkte reduziert wird, stört Stroll Junior nicht. «Wir können über die Podestplätze oder die Pole reden, aber lasst uns über die Niederlagen sprechen. Ich denke, bei diesen lernst du am meisten über dich selbst. Als Mensch wächst du in diesen schwierigen Momenten, auch als Athlet und Fahrer», betont er. «Natürlich will ich, dass jeder Tag grossartig ist, aber so läuft es nicht im Sport. Es ist wie im Leben, es gibt Höhen und Tiefen. Und das musst du akzeptieren. Vor jeder Saison denke ich mir: ‚Es wird gute und schlechte Tage geben, und ich muss das hinnehmen. Wir alle lieben die Champagner-Feierlichkeiten. Aber tatsächlich lernen wir in den harten Momenten am meisten über uns selbst.»
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