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Strafverfahren: Scheider atmet auf, Audi-Boss nicht

Von Andreas Reiners
Die Skandal-Szene von Spielberg

Die Skandal-Szene von Spielberg

Gute Nachrichten für Timo Scheider: Die Staatsanwaltschaft in Österreich hat die Ermittlungen nach dem Funkspruch-Skandal eingestellt. Gegen Ullrich sollen die deutschen Behörden weiter ermitteln.

Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Leoben SPEEDWEEK.com. «Timo Scheider hat gesagt, dass er ausgerutscht und daraufhin dem Vordermann draufgerutscht ist. Er sagte zudem, dass er den Funkspruch während des Rennens nicht gehört oder nicht wahrgenommen hat. Das Verfahren ist eingestellt worden, weil man ihm nicht nachweisen kann, dass er den Funkspruch gehört und sich entsprechend verhalten hat», erklärte ein Sprecher.

Die Staatsanwaltschaft Leoben hatte nach dem Funkspruch-Skandal von Spielberg sowohl gegen Scheider als auch gegen Ullrich wegen Nötigung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit ermittelt. Für den Audi-Motorsportchef ist die Sache im Gegensatz zu Scheider aber noch nicht ausgestanden.

«Nach österreichischem Recht ist das eine versuchte Bestimmungstäterschaft. Selbst wenn es nicht ausgeführt wurde, ist das eine versuchte Bestimmung zu einer Tat», so der Sprecher weiter. Da Ullrich in Deutschland wohnhaft ist, werden nun die deutschen Behörden um Übernahme der Strafverfolgung gebeten.

Bei Scheider ist die Erleichterung groß. «Endlich kann ich an 2015 einen Haken machen!!! Nach langer Zeit des wartens ist nach dem Freispruch des Vorsatzes beim Sportgericht jetzt auch das Strafverfahren eingestellt worden!! Wir haben alle unsere Lehren gezogen und können jetzt mit voller Konzentration an #2016 arbeiten!! Ich bin wieder bereit, hoffe Ihr auch!?», schrieb Scheider, der am vergangenen Wochenende als Audi-Fahrer für die kommende Saison offiziell bestätigt wurde, auf Facebook.

Ullrich hatte beim zehnten Rennen der abgelaufenen in Spielberg mit seinem Funkspruch («Timo, schieb ihn raus») für einen handfesten Skandal gesorgt. Scheider hatte nach dem skandalträchtigen Satz sowohl Robert Wickens als auch Pascal Wehrlein von der Strecke geschubst, sich nach dem Rennen entschuldigt, eine Absicht aber zurückgewiesen und seine Unschuld beteuert. Er war nach einer eingehenden Untersuchung der Sportkommissare aber noch in Spielberg disqualifiziert worden.

In der Verhandlung des DMSB-Sportgerichts wurde Scheider schließlich für zwei Rennen und somit das Rennwochenende in Moskau gesperrt. Für ihn fuhr in Russland Antonio Giovinazzi. Ullrich wurde bis zum Saisonende bei DTM-Veranstaltungen der Zutritt zur Boxengasse und der aktive Zugang zum Teamfunk verboten. Audi wurde zudem wegen unsportlichen Verhaltens unter anderem die Rekordgeldstrafe in Höhe von 200 000 Euro auferlegt.

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