Pascal Wehrlein: Wenn der DTM-Champion zurückkehrt

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein

Beim DTM-Saisonauftakt in Hockenheim kehrte der Champion in die Tourenwagenserie zurück. Wenn auch in einer gänzlich anderen Rolle.

Pascal Wehrlein war es deutlich anzumerken, wie wohl er sich fühlte. Der DTM-Champion stand schnell im Mittelpunkt, schrieb Autogramme, lächelte, scherzte. Seinen Titel kann er nicht verteidigen, einen Besuch stattete Wehrlein der DTM aber trotzdem ab. Der 21-Jährige hat nach seinem Titelgewinn 2015 den Sprung in die Formel 1 geschafft, die Tourenwagenserie verfolgt er also nur noch als Zuschauer.

Beim Saisonauftakt in Hockenheim konnte er die Serie mal von Außen betrachten. Zwar war er über alles informiert, saß in Meetings und mit am Kommando-Stand. Trotzdem hatte er etwas mehr als sechs Monate nach seinem Triumph an gleicher Stelle einen gewissen Abstand.

Ein komisches Gefühl war es trotzdem, als die Autos zum ersten Mal auf die Strecke gingen. Zum ersten Mal ohne Pascal Wehrlein in einem Mercedes-Cockpit. «Das war ein ungewohntes Gefühl. Wenn man drei Jahre lang selbst mitgefahren ist, und die Meisterschaft gewonnen hat, gewöhnt man sich daran, dazuzugehören», sagte Wehrlein.

Natürlich habe es ihn, wenig überraschend, gekitzelt. «Am liebsten wäre ich selbst eingestiegen und mitgefahren. Aber es war auch cool, alle Fahrer, Teams und Autos von außen zu beobachten», sagte er.

Ein Vorteil: Hatte er in den vergangenen Jahren immer einen Tunnelblick, konnte er neue Erfahrungen sammeln. Nicht unbedingt mehr genießen, aber anders genießen. «Diesmal konnte ich hören, was die Fahrer im Funk mit ihren Ingenieuren besprochen haben. Das war eine interessante Erfahrung.»

In der Formel 1 hat er schnell Fuß gefasst, die Motorsport-Königsklasse war immer sein Ziel. Trotzdem gibt es Dinge, die er an der DTM vermisst. «Die Zweikämpfe sind extrem cool in der DTM, wirklich Rad an Rad. Man kann sich berühren, auf Kontakt fahren. Das geht in der Formel 1 nicht. Die Duelle haben extrem viel Spaß gemacht», so Wehrlein.

Und natürlich fehlen ihm die Freundschaften, die er in den Jahren in der Tourenwagenserie geknüpft hat. «Mit meinen Mechanikern bin ich wirklich gut befreundet. Wir haben nicht nur an der Strecke zusammengearbeitet, sondern sind auch abseits davon Freunde. Alle widerzusehen, war richtig cool», so Wehrlein.

Sein Nachfolger ist Esteban Ocon. Wie Wehrlein kam der Franzose aus dem Formelsport in die DTM, befindet sich also in einer ähnlichen Situation wie der Champion. Wehrleins Rat an Ocon? «Man muss sich erst einmal an die Rennserie und das Auto gewöhnen. Aber es gibt keine großen Probleme bei der Umstellung. Jeder von uns kann ein Rennauto schnell bewegen. Was in der DTM den Unterschied ausmacht, ist, die letzten Zehntel zu finden - das ist schwierig. Auch bei der Setuparbeit benötigt man Erfahrung», sagte Wehrlein.

Wehrlein kennt nun sowohl die Formel 1 als auch die DTM. Deshalb gab es von dem 21-Jährigen dann auch ein Lob. «Von den Fahrern her steht die DTM der Formel 1 in nichts nach. Die Top-Fahrer sind in beiden Serien extrem schnell und sehr schwer zu schlagen. Jeder von ihnen ist ein Spezialist auf seinem Gebiet.»

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