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Ginetta LMP1: Arbeit im Windkanal schreitet voran

Von Oliver Müller
Das britische Unternehmen Ginetta möchte in der Saison 2018 Kundenteams in der LMP1-Klasse der FIA WEC beliefern. Dafür wird gerade ein entsprechendes Rennfahrzeug zusammen mit hochrangigen Partnern entwickelt.

In der LMP1-Klasse der FIA WEC geht es derzeit heiß her. Nach den Ausstiegen von Audi (2016) und Porsche (zum Ende der laufenden Saison) stehen große Fragezeichen hinter der Zukunft der Königsklasse der Sportwagen. Denn nur noch Toyota wird in der kommenden Saison werksseitig vertreten sein. Am 01. September werden die Verantwortlichen der Sportwagen-WM in Mexiko eine Pressekonferenz abhalten und über ein nachhaltiges LMP1-Konzept referieren. Da passt es sehr gut, dass aus dem Ginetta-Lager gute Nachrichten kommen. Deren LMP1 befindet sich diese Woche erneut im Windkanal von 'Williams Advanced Engineering', das am Standort Grove sogar zwei Gebläse betreibt. Der Ginetta LMP1 steht in Kanal Nr. 1 (50-Prozent-Modelle), in dem auch die Williams-Formel-1-Boliden entstehen.

Es dürfte bereits der dritte Aufenthalt des LMP1 in Grove sein. Dort validiert Ginetta jeweils die CFD-Arbeiten (computer fluid dynamics), die von ARC aus Indianapolis geliefert werden. Bei ARC handelt es sich um das Unternehmen von Adrian Reynard, der in der Vergangenheit in Eigenregie bereits viele Rennwagen (beispielsweise Formel 1, LMP oder IndyCar) entwickelt hat.

Der Ginetta LMP1 soll in der Saison 2018 der FIA WEC (und somit auch bei den 24 Stunden von Le Mans) an den Start rollen. Es handelt sich um ein klassisches Kundenprojekt, sodass interessierte Einsatzteams den Wagen erwerben und dementsprechend einsetzen können. Insgesamt zehn Chassis sollen entstehen. Angetrieben wird der Wagen von einem 3.4L-V6-Turbomotor, der von Mecachrome stammt und vom zukünftigen Formel-2-Aggregat abgeleitet ist.

Neben Ginetta entwickelt auch BR Engineering einen LMP1 für die Saison 2018. Das russische Unternehmen arbeitet hier mit den italienischen Spezialisten von Dallara zusammen. Ein weiteres LMP1-Projekt der Open-Source-Schmiede Perinn wurde vor kurzem ausgesetzt. Weiterhin in der Klasse mit dabei sein möchte das ByKolles Racing Team, welches in der aktuellen Saison der FIA WEC als einziger privater LMP1-Vertreter zugegen war. An deren ENSO CLM P1/01 sollen für 2018 ebenfalls weitere Entwicklungsarbeiten durchgeführt werden.

Erste Testfahrten soll der Ginetta LMP1 im November absolvieren.


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