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3. Training Mexiko: Verstappen 1., Mercedes glücklos

Von Mathias Brunner
​Nach dem dritten freien Training zum Grossen Preis von Mexiko erhärtet sich der Eindruck: Mercedes-Benz ist im Quali-Trimm am schnellsten, aber Hamilton und Rosberg waren glücklos im Verkehr.

In der letzten freien Trainingsstunde im Autódromo Hermanos Rodríguez ging es um letzte Versuche im Dauerlauf, wer das am Freitag noch nicht erledigt hatte, für die meisten anderen um die richtige Abstimmung fürs Abschlusstraining, das um 20.00 Uhr europäischer Zeit beginnen wird.

Der Samstag ist sonniger, das heisst für die Fahrer: dunklere Helmvisiere, wie Jenson Button über Funk monierte. Da die Pistentemperatur jedoch zu Beginn des Trainings bei 25, 26 Grad verharrte und einige Streckenbereiche im Schatten lagen, ist die Aufgabe für die 22 Formel-1-Piloten nicht einfacher geworden – es geht darum, auf welche Art und Weise der superweiche Reifen (rot markiert) am besten einzusetzen ist.

Es ist durchaus denkbar, dass einige Spitzenpiloten im Qualifying pokern und mit dem weichen Reifen in den Grand Prix gehen werden, um einen längeren ersten Rennteil zu fahren. Dazu muss der Wagen aber schnell genug sein, um im zweiten Quali-Segment in die Top-Ten zu kommen. Zur Erinnerung: Ein Pilot geht mit jener Mischung ins Rennen, mit welcher er in Quali 2 seine schnellste Rennrunde erzielt hat.

Ferrari hat den Zusatzflügel unter dem Monocoque (den sie sich bei Red Bull Racing angeschaut hatten) wieder zur Seite gelegt: Im freien Training und fürs Abschlusstraining wird auf bewährte Aerodynamikteile zurückgegriffen.

Erste Duftmarke von WM-Leader Nico Rosberg: 1:20,566 min, auf weichen Reifen. Lewis Hamilton machte das kurz darauf besser: 1:20,158 min, auf den gleichen Pirelli. Bei einem weiteren Versuch rutschte Hamilton kurz neben die Bahn, was seine Runde ruinierte.

Hamilton brach den Versuch, nahm einen neuen Anlauf, noch immer auf den gleichen weichen Reifen und pfefferte dann 1:19,721 min hin, einen Hauch schneller als Vettel Tags zuvor auf der superweichen Mischung!

Am Silberpfeil des englischen Champions war auf Samstag der Motor gewechselt worden – er fährt jetzt den Motor, mit dem er in Suzuka und Texas unterwegs war. Das andere Triebwerk hat einige Kilometer mehr auf dem Buckel. Nico Rosberg hat über das ganze Wochenende den gleichen 1,6-Liter-V6-Turbomotor eingebaut.

Ex-GP-Pilot Paul Di Resta: «Ich glaube nicht, dass zwischen den Motoren grosse Unterschiede bestehen. Aber so wie ich das verstanden hatte, wollte Hamilton mit dem Siegermotor von Austin fahren. Ich erkenne da mehr Aberglaube als Notwendigkeit.»

Auffallend: Ferrari auf den Geraden extrem schnell, das schliesst auf flacher gestellte Flügel als am Mercedes oder am Auto von Red Bull Racing.

Dann machte Kimi Räikkönen ernst: Schnellster im ersten Pistensektor (wo es auf Topspeed ankommt), dann aber nicht schnell genug im mittleren und letzten Sektor. Vettel war noch einen Hauch schneller im ersten Sektor als der Finne, verlor aber fast eine halbe Sekunde im kurvigen Teil, bevor er in Sektor 3 so schnell war wie Lewis Hamilton, Ergebnis – 1:20,048 min, knapp drei Zehntelsekunden hinter Hamilton, ebenfalls auf weichen Reifen.

Nach einer halben Stunde liess sich auch das Red Bull Racing-Duo erstmals auf der Bahn sehen. Daniel Ricciardo erzielte 1:20,353 min, einen Hauch langsamer als Nico Rosberg, dann schlug Max Verstappen zu – 1:19,959 min, 238 Tausendstel hinter Hamilton, damit Zweitschnellster! Dann konterte Daniel Ricciardo und fuhr neun Tausendstel schneller als Max. Anders gesagt: Mercedes beim puren Speed vorne, Ferrari und Red Bull knapp dahinter, in ein wunderbares Duell verwickelt.

Kurz vor Schluss liess Spanien-GP-Sieger Max Verstappen die superweichen Pirelli montieren: 1:19,137 min, neue Bestzeit! Sebastian Vettel fuhr im ersten Rundenteil schneller, setzte den Ferrari dann aber hinter einen Randstein, damit war die Chance auf eine neue Bestmarke dahin. Kimi Räikkönen rutschte ebenfalls von der Bahn.

Lewis Hamiton schimpfte über zu viele Autos vor ihm: «Ihr habt mich voll in den Verkehr rausgeschickt!» Sein Team antwortete: «Tut uns leid, du musst dir selber eine Lück suchen, alle Autos sind miteinander auf die Bahn gefahren.»

Nico Rosberg, der noch immer eine ideale Fahrzeugbalance sucht, wartete ebenfalls auf eine Lücke – und fand den langsamen Haas-Renner von Romain Grosjean vor sich, kurz vor dem engen Stadionteil. Auch er rutschte von der Bahn!

Als Lewis Hamilton freie Bahn hatte, arbeitete er sich bis auf 94 Tausendstelsekunden an Max Verstappen heran. Am Ende ging den Silberpfeilen die Zeit aus – sie machen den schnellsten Eindruck, haben aber im entscheidenden Moment einfach keine freie Bahn gefunden.

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