Kompromiss in Sepang: Formel-1-GP noch ein Jahr?

Von Günther Wiesinger
Die Promoter des Formel-1-GP von Malaysia haben mit der automobilen Königsklasse keine Freude mehr. Und das hat unterschiedliche Gründe.

Die Zukunft des Fomel-1-GP auf dem Sepang International Circuit ist ungewiss. Es besteht ein Vertrag mit der Firma Formula One Management (FOM) bis inklusive 2018, doch die Malaysier möchten und werden frühzeitig aussteigen.?

Tan Sri Azman Yahya, neuer Vorsitzender des Sepang International Circuit, wird zum WM-Finale nach Abu Dhabi fliegen und wohl von Razlan Razali begleitet werden, er ist seit 2009 CEO des Sepang International Circuit.?

Das Duo aus Malaysia wird Bernie Ecclestone einen Kompromissvorschlag unterbreiten und die Bereitschaft zeigen, den Formel-1-GP 2017 noch einmal auszutragen, wenn Ecclestone und FOM im Gegenzug einwilligen, auf 2018 zu verzichten – ohne deswegen vor Gericht zu ziehen.?

Wenn die Formel-1-Macher diesem Kompromissvorschlag nicht zustimmen, will das SIC-Management den Grand Prix 2017 absagen – und sich auf eine Klage einlassen.?

Das Publikumsinteresse beim Sepang-F1-GP hat stark nachgelassen, die Malaysier machen dafür den attraktiven Flutlicht-GP in Singapur verantwortlich, der in diesem Jahr noch dazu am 18. September stattfand, nur zwei Wochen vor dem Formel-1-Gastspiel in Malaysia.?

Die Sepang-Manager betrachten diese Terminplanung als extrem mutwillig und geschäftsstörend, zumal sie dem Vernehmen nach pro Jahr eine Austragungsgebühr von 40 Millionen bezahlen.?

Es soll auch anderweitig zu Unstimmigkeiten mit dem Formel-1-Management gekommen sein, zum Beispiel als der malaysische Premierminister YAB Dato' Sri Mohd Najib Tun Razak vor einem Jahr vier Bodyguards zum Formel-1-WM-Lauf mitbringen wollte und für diese Begleiter von der FOM nur ein Paddockausweis bewilligt wurde, wie zu hören ist. ?

Es gibt also verschiedene Gründe, warum sich die Regierung von Malaysia angesichts all dieser Umstände weigert, den Formel-1-WM-Lauf weiter mit all den Millionen am Leben zu halten, zumal auch der unter dem Einfluss der Regierung stehende staatliche Ölkonzern Petronas als GP-Hauptsponsor noch Millionen in dieses Fass ohne Boden pumpt – und jetzt wegen des sinkenden Interesses aussteigen will. ?

Die Politik hat beim Sepang International Circuit und seinen Veranstaltungen grossen Einfluss. Der bisherige SIC-Chairman YBhg Tan Sri Azman Yahya ist der Sohn des alten Premierministers Tun Dato' Sri Abdullah Ahmad. Der Junior wurde kürzlich seines einträglichen und einflussreichen SIC-Postens enthoben... Kurz zuvor hatte er sich erlaubt, die Steuerpolitik der neuen Regierung zu kritisieren.

?Der MotoGP-Event in Sepang bleibt unbestritten, er brachte am Sonntag mit 90.000 verkauften Tickets einen Zuschauerrekord. Deshalb hat das SIC-Management den MotoGP-Vertrag am Samstag bis inklusive 2021 um fünf weitere Jahre verlängert.

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