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Formel 1 2017: Die wichtigsten Änderungen und Termine

Von Mathias Brunner
Pirelli zeigt einen Vergleich am Silberpfeil: 2016er und die breiteren 2017er Reifen

Pirelli zeigt einen Vergleich am Silberpfeil: 2016er und die breiteren 2017er Reifen

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Was sind die wichtigsten technischen und sportlichen Änderungen in der Formel 1 im Hinblick auf die kommende Grand-Prix-Saison 2017?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Felix-Markus Kern aus Giessen wissen: «Immer wieder lese ich davon – die Formel-1-Autos 2017 sollen schneller werden und aggressiver aussehen. Und ich weiss, dass sie fettere Reifen haben werden. Aber könnt Ihr nicht mal die wichtigsten Änderungen im Überblick zeigen?»

Gerne.

Generell wird die Saison 2017 aus 20 Rennen bestehen, das ist ein Grand Prix weniger als 2016, denn in Deutschland wird im kommenden Jahr nicht gefahren. Der Europa-GP in Baku heisst im Übrigen passender Grosser Preis von Aserbaidschan.

Nach dem Rücktritt von Nico Rosberg wird die Saison erstmals seit 1994 ohne den Weltmeister des Vorjahres beginnen.

Sauber tritt 2017 erneut mit Ferrari-Motoren an, allerdings mit Vorjahrestriebwerken. Toro Rosso kehrt zu Renault-Power zurück.

Es gibt kein Wertmarkensystem mehr, das die Entwicklung der 1,6-Liter-V6-Motoren einschränkt. Die so genannten Token sind Geschichte.

Pro Fahrer und Saison dürfen nur noch maximal vier Antriebseinheiten verwendet werden (2016 waren es fünf).

Die Kosten für die Motoren müssen für Kundenteams um eine Million Euro verringert werden.

In Sachen Technik sind die fetten Reifen erwähnt worden: Der Mailänder Formel-1-Alleinausrüster Pirelli baut Vorderreifen, die von 245 auf 305 Millimeter verbreitert werden, die Hinterreifen werden von 325 auf 405 Millimeter aufgestockt. Die neuen Grössen der Slicks betragen somit 305/670 13 für die Vorderreifen und 405/670 13 für die Hinterreifen. Der Gesamtdurchmesser erhöht sich von aktuell 660mm auf 670mm. Der Felgendurchmesser der Reifen bleibt jedoch auf Wunsch der Teams unverändert bei 13 Zoll.

Die neuen Vorderreifen sind somit mehr als sechs Zentimeter breiter als die aktuellen Slicks, bei den Hinterreifen beträgt der Zuwachs mehr als acht Zentimeter. Das bedeutet, die Reifen der Saison 2017 sind 25 Prozent breiter als die derzeit eingesetzten Walzen. Das gilt für die Slicks, die Intermediates und die Regenreifen gleichermassen – die gewohnten Reifenmischungen werden mit den gleichen Farben wie gewohnt gekennzeichnet. Also violett für die ultraweiche Mischung, rot für die superweiche, gelb für die weiche, weiss für die mittelharte und orange für die harte Mischung, dazu grün für die Intermediate-Reifen für Mischverhältnisse und blau für Regenreifen.

Die breiteren Reifen führen zu einer Erhöhung des Mindestgewichts, von 702 auf 722 Kilogramm. Den Teams ist es gestattet, 105 Kilogramm Sprit zu verwenden (fünf mehr als 2016).

Mit der Vorgabe, dass die GP-Renner zwischen vier und fünf Sekunden pro Runde schneller werden sollen, verändert sich die Aerodynamik: Die Autos werden breiter (200 cm statt 180), sie erhalten einen breiteren Frontflügel (180 cm statt 165 cm), der Heckflügel wird um 15 cm niedriger angeordnet (auf 80 cm über Bodenplatte, zuvor 95 cm) und um 20 cm nach hinten gerückt. Er darf 95 cm statt wie bis anhin 75 cm breit sein.

Die Luftleitelemente hinter den Vorderrädern dürfen weiter vorne angeordnet werden. Das vereinfacht die Luftführung. Der Diffusor (das aufsteigende Ende des Unterbodens) ist geräumiger, das erzeugt einen grösseren Saugnapfeffekt. Die Motorabdeckung dürfte wie in den Jahren 2009 und 2010 segelartige Fortsätze haben, um Turbulenzen auf den Heckflügel entgegen zu wirken.

Es wird nicht mehr erlaubt sein, an einem GP-Wochenende mehrfach Motoren zu wechseln und sich so sein Motorkontingent aufzustocken, ohne eine härtere Strafe zu erhalten als ans Ende des Feldes zu rücken.

Sollten Regen oder nasse Bahn einen Start hinter dem Safety-Car erfordern, wird Bernd Mayländer das Feld um den Kurs führen, bis die Verhältnisse als vertretbar eingestuft werden. Dann aber gibt es keinen fliegenden Start mehr, sondern die Autos stellen sich erneut auf die Startaufstellung.

Präsentationen 2017

24. Februar: Ferrari in Fiorano

Wintertests 2017

27. Februar bis 2. März: Barcelona
7. bis 10. März: Barcelona

Formel-1-WM 2017

26. März: Australien (Melbourne)
9. April: China (Shanghai)
16. April: Bahrain (Sakhir)
30. April: Russland (Sotschi)
14. Mai: Spanien (Barcelona)
28. Mai: Monaco (Monte Carlo)
11. Juni: Kanada (Montreal)
25. Juni: Aserbaidschan (Baku)
9. Juli: Österreich (Spielberg)
16. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
30. Juli: Ungarn (Budapest)
27. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
3. September: Italien (Monza)
17. September: Singapur
1. Oktober: Malaysia (Sepang)
8. Oktober: Japan (Suzuka)
22. Oktober: USA (Austin)
29. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
12. November: Brasilien (São Paulo) *
26. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Finanzierung nicht gesichert

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