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Qualifying: Lewis Hamilton holt 6. Kanada-Pole!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton holte sich in Kanada die 65. WM-Pole seiner Karriere

Lewis Hamilton holte sich in Kanada die 65. WM-Pole seiner Karriere

Lewis Hamilton sicherte sich im Abschlusstraining zum Kanada-GP auf dem Circuit Gilles Villeneuve die Pole-Position. WM-Leader Sebastian Vettel startet von Startplatz 2 ins siebte Kräftemessen.

Bis zum Qualifying hatte sich die Piste des Circuit Gilles Villeneuve auf 44 Grad Celsius aufgeheizt und angesichts der heissen Temperaturen schwärmte Sky Sports F1-Experte Martin Brundle von der heissen Zeitenjagd, welche die vielen Fans auf den Tribünen und vor den TV-Schirmen erwarten durften. «Wir werden einen engen Spitzenkampf wehen und auch im Mittelfeld wird es knapp werden, weil die Leistungsdichte so hoch ist», prophezeite der ehemalige GP-Pilot.

Gleich zu Beginn des Qualifyings wurden die Fans an der Piste unterhalten. Das Toro Rosso-Duo Carlos Sainz und Daniil Kvyat machte sich zur ersten Runde auf, wobei der Spanier vor seinem Teamkollegen unterwegs war. Er war denn auch der Erste, der sich eine gezeitete Runde gutschreiben liess.

Mit 1:14,785 min legte Sainz eine Bestmarke, an die sein Teamkollege Kvyat nicht herankam. Obwohl in der Folge auch Pascal Wehrlein, Romain Grosjean, Kevin Magnussen, Marcus Ericsson, Jolyon Palmer, Fernando Alonso Lansce Stroll und Stoffel Vandoorne nachzogen, blieb der 22-Jährige aus Madrid an der Spitze – bis das Ferrari-Duo Gas gab.

Erst setzte sich Vettel mit 1:13,787 min an die Spitze, kurz darauf legte Räikkönen mit 1:13,548 min nach. Beide roten Renner waren auf den rot markierten Reifen der superweichen Mischung unterwegs, während der Rest des Feldes auf den weicheren und somit schnelleren ultraweichen Gummis ausgerückt war.

Vettel legte die Messlatte mit 1:13,046 min noch einmal höher und eroberte die erste Position zurück. Dabei blieb es allerdings nicht, denn auch Valtteri Bottas drehte nun eine starke Runde, nach der die Stoppuhr bei 1:12,864 min stehen blieb.

Damit durfte der Silberpfeil-Pilot die Spitze übernehmen, nur um kurz darauf von seinem Teamkollegen Hamilton mit 1:12,692 min verdrängt zu werden. Das liess Bottas nicht auf sich sitzen und gab noch einmal Gas – mit Erfolg: Er kam sieben Tausendstel schneller als der dreifache Weltmeister um den kanadischen Rundkurs.

Crash von Pascal Wehrlein

Für die ersten gelben Flaggen der Session sorgte Sauber-Pilot Pascal Wehrlein, der sich in der ersten Kurve vertat. Der Deutsche gehörte mit Palmer, Ericsson, Magnussen und Grosjean zu den Kandidaten für die erste Verlierer-Gruppe. Doch die Wackelkandidaten nutzten die letzten Minuten, um sich noch einmal zu verbessern. Für Wehrlein endete die Zeitenjagd jedoch in der ersten Kurve in der Streckenbegrenzung.

Die Wiederholung der TV-Aufnahmen zeigte, dass der Sauber-Renner von der Strecke rutschte, als Wehrlein mit dem rechten Hinterreifen aufs Gras geriet. Mit dem Zwischenfall ruinierte der Mercedes-Junior die Bemühungen der Konkurrenz, noch einmal Gas zu geben, sodass sich Bottas über die Q1-Bestzeit freuen durfte, während sich Vandoorne, Stroll, Magnussen und Ericsson zu Wehrlein in die erste Verlierergruppe gesellten.

Dreher von Carlos Sainz

Zu Beginn des zweiten Qualifyings setzte sich Kvyat mit 1:13,690 min an die Spitze der Zeitenliste, doch der Russe wurde kurz darauf von Force India-Talent Esteban Ocon verdrängt. Allerdings durfte sich der Franzose seinerseits nicht lange darüber freuen, denn erst wurde er von seinem Teamkollegen Sergio Pérez übertrumpft, dann folgten Massa, Verstappen, Ricciardo, Vettel, Bottas, Räikkönen und Hamilton, die sich alle vor dem Mexikaner klassierten.

Nach der ersten Hatz führte Hamilton die Zeitenliste mit 1:12,496 min vor Räikkönen, Bottas, Vettel, Ricciardo, Verstappen, Massa, Pérez, Ocon und Hülkenberg an. Kvyat, Sainz, Alonso, Palmer und Grosjean waren zu diesem Zeitpunkt die Wackelkandidaten. Sämtliche Piloten waren mittlerweile auf den ultraweichen Reifen unterwegs.

Für Action auf der Piste sorgte Carlos Sainz, der in der ersten Kurve einen Dreher hinlegte, einen Einschlag aber verhindern und somit unverrichteter Dinge weiterfahren konnte. Auch Grosjean war kurz darauf neben der Bahn unterwegs. Der Genfer hatte sich über Boxenfunk denn auch kurz beschwert, zu wenig Grip zu haben. «Das geht allen gleich», lautete die Antwort von der Box.

Bis auf Vettel rückten alle Q2-Teilnehmer in den letzten drei Minuten noch einmal aus. Nach den letzten Versuchen durfte sich Hamilton mit 1:12,496 min über die Bestzeit freuen. Hinter ihm reihten sich Bottas, Räikkönen, Vettel, Verstappen, Ricciardo, Massa, Pérez, Ocon und Hülkenberg auf den restlichen Top-10-Positionen ein.

Für Kvyat, Alonso, Sainz, Grosjean und Palmer war das Abschlusstraining hingegen gelaufen. Der Russe war in der letzten Minute im Schleichgang unterwegs, weil er in der Schikane die Mauer geküsst hatte. «Da könnte auch das Getriebe gelitten haben», befürchtete Brundle, der weiss: «Das könnte eine Strafe mit sich ziehen.»

Rekordrunde von Lewis Hamilton

Die schnellsten Zehn verloren im letzten Qualifying-Segment keine Zeit und rückten gleich zur Zeitenjagd aus. Für offene Münder sorgte Hamilton, der mit 1:11,791 min eine neue Rekordzeit in den Asphalt brannte. Der dreifache Champion legte noch eine zweite schnelle Runde nach, kam aber bis auf zwei Tausendstel nicht an seine erste Rekordzeit heran.

Davon angestachelt gab auch Vettel noch einmal Gas und schaffte es beinahe, die Bestmarke des Silberpfeil-Stars zu knacken. Doch der Ferrari-Pilot blieb auf seinem schnellen Versuch vier Tausendstel langsamer als sein Titelkontrahent. Die Fans auf den Tribünen bejubelten den starken Versuch des Deutschen dennoch lautstark.

Hamilton verschaffte sich in der zweiten und letzten Zeitenjagd mit 1:11,459 min eine super Ausgangslage, die ihm schliesslich seine sechste Kanada-Pole und die 65. WM-Pole seiner Karriere bescherte.

Vettel blieb mehr als drei Zehntel langsamer und musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Dahinter komplettierten Bottas, Räikkönen, Verstappen, Ricciardo, Massa, Pérez, Ocon und Hülkenberg die Top-10. 

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