Reifenschaden bei Vettel (Ferrari): Was Pirelli sagt

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel in Schwierigkeiten

Sebastian Vettel in Schwierigkeiten

​Der Mailänder Formel-1-Alleinausrüster Pirelli ist zu ersten Erkenntnissen gekommen, was die Reifenschäden von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen beim britischen Grand Prix in Silverstone angeht.

Wieso gingen an den beiden Ferrari kurz vor Schluss des britischen WM-Laufs in Silverstone die linken Vorderreifen kaputt? Formel-1-Alleinausrüster Pirelli hat ein Rätsel nun gelöst. Die Mailänder teilen mit: «Die Analyse vom linken Vorderreifen am Wagen von Sebastian Vettel ist abgeschlossen. Die Untersuchung hat den ersten Eindruck aus England erhärtet: Der Grund für den Schaden war ein schleichender Plattfuss. Die Fahrt zurück zur Box hat den Reifen dann endgültig kaputt gemacht.»

Das erklärt aber nicht, was bei Kimi Räikkönen passiert ist. Denn Pirelli sagt weiter: «Der beschädigte Reifen vom Wagen von Kimi Räikkönen bietet weniger Rückschlüsse darauf, was vorgefallen ist. Wir brauchen dazu mehr Tests. Es wird einige Tage dauern, bis wir hier zu einem definitiven Schluss kommen.»

Das war in England passiert

Bei Kimi Räikkönen handelte es sich um eine Ablösung der Lauffläche, der Reifen an sich hatte noch Luft. Die Karkasse war intakt. Bei Sebastian Vettel hingegen handelt es sich um einen richtigen Platten. Es ist noch nicht klar, wie weit eine Bremsplatte zum Schaden beitrug – wenn der Fahrer bei einem harten Bremsmanöver ein Rad stehen lässt und der Reifen an einer Stelle abgeschmirgelt wird. Vettel passierte das bei seinem heissen Duell mit Valtteri Bottas. Isola lässt alles offen: «Wir ziehen in solchen Fällen jeden Faktor in Betracht – Reifendruck, Reifentemperatur, Verschleiss, mögliche Vibrationen, Fremdeinwirkung.» 

Kimi Räikkönen verlor mit seinem Defekt in Runde 49 den scheinbar sichereren zweiten Platz, Vettel büsste eine Runde später den dritten Platz ein und wurde nur Siebter. Dadurch beträgt sein Vorsprung im WM-Zwischenklassement nur noch einen Punkt auf Silverstone-Sieger Lewis Hamilton.

Aus Ferrari-Kreisen ist zu hören, dass die Schäden aus heiterem Himmel gekommen sind, es gab anhand der Daten kein Anzeichen für die Reifendefekte.

Die Reifen an den Ferrari mussten nicht mehr aushalten als die Pirelli an anderen Rennwagen. Vettel holte sich in Runde 18 frische Reifen, Räikkönen in Runde 26. Das bedeutet, dass Sebastians Reifen vor dem Schaden 31 Runden auf der Lauffläche hatten, bei Kimi waren es 30. Zum Vergleich: Von jenen Piloten, die auf der weichen Mischung losfuhren, also mit erheblich schwererem Auto, war Haas-Pilot Kevin Magnussen 37 Runden lang unterwegs. Probleme hatte der Däne dabei keine.

Gerüchte in England, wonach Ferrari in Sachen Aufhängungseinstellung oder Reifendruck etwas Anderes mache als die Gegner, sind haltlos: Pirelli gibt in Sachen Reifensturz und Reifendruck ein enges Fenster vor. Erlaubt waren in England 3,5 Grad Sturz an der Vorderachse, der Reifendruck vorne von 22,5 PSI war nicht ungewöhnlich.

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