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Sauber 2018 mit Ferrari: Pascal Wehrlein überzählig

Von Mathias Brunner
Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein

​Sauber bestätigt: Der Schweizer Rennstall fährt 2018 mit Ferrari-Power. Teamchef Frédéric Vasseur dementiert nicht, dass in einem Auto ein Ferrari-Junior sitzen wird – Aus für Pascal Wehrlein.

Drei in zwei geht einfach nicht: Für den 22jährigen Pascal Wehrlein wird es 2018 aller Voraussicht nach keinen Platz mehr bei Sauber geben. Die Schweizer haben am Freitagmorgen in Ungarn die Fortsetzung der Partnerschaft mit Ferrari bestätigt. Der neue Teamchef Frédéric Vasseur hatte sich hinter den Kulissen gegen eine Kooperation mit Honda stark gemacht, schliesslich wurde die zwischen den Japanern und der früheren Teamchefin Monisha Kaltenborn unterzeichnete Absichtserklärung zerrissen.

Die Vereinbarung mit Honda ist nicht die einzige Hinterlassenschaft von Monisha Kaltenborn, die von der neuen Sauber-Führung offenbar wenig geschätzt wird. Der Plan von Kaltenborn und Mercedes-Teamchef Toto Wolff bestand darin, den jungen Deutschen Pascal Wehrlein zwei Jahre lang fahren zu lassen, also 2017 und 2018. Aber inzwischen hat sich bei Sauber viel getan. Monisha Kaltenborn, eine grosse Fürsprecherin des Mercedes-Juniorfahrers, ist nicht mehr im Team. Und Vasseur hat mit Ferrari andere Pläne.

Der Franzose dementiert in Ungarn nicht, dass die Fortsetzung der Partnerschaft mit Ferrari einschliesst – im zweiten Sauber sitzt 2018 ein Juniorpilot aus Maranello. Der wird Charles Leclerc oder Antonio Giovinazzi heissen.

Den Monegassen oder den Italiener bei Sauber auszubilden, war eine der Bedingungen von Ferrari, um Sauber 2018 mit aktuellen Motoren auszurüsten. In dieser Saison müssen die Schweizer bekanntlich mit Vorjahrestriebwerken Vorlieb nehmen – und fahren hinterher.

Da Marcus Ericsson als Kern des Engagements schwedischer Investoren bei Sauber fest im Sattel sitzt, bleibt für Pascal Wehrlein kein Cockpit übrig.

Die Frage ist nun: Was macht Mercedes?

Denn selbst wenn viele Verträge für 2018 noch offen sind – die realistisch möglichen Plätze für Wehrlein sind rar.

Für Ferrari und Red Bull gilt das Gleiche: Beide Firmen haben genügend eigene Junioren, und wieso sollte eines der beiden Top-Teams einen Fahrer für den härtesten Gegner ausbilden?
Selbst wenn Fernando Alonso McLaren-Honda Richtung Renault verlassen sollte: Niemand im Fahrerlager kann sich ein Fahrerduo Vandoorne und Wehrlein bei McLaren vorstellen.

Williams-Chefin Claire Williams will Felipe Massa an der Seite von Lance Stroll behalten. Oder macht Mercedes dem Motorenkunden Williams seinen Schützling Wehrlein schmackhaft?

Sergio Pérez träumt noch immer von einem Transfer in einem Top-Team, aber trotz guter Leistungen des Mexikaners hält sich das Interesse der besten Rennställe in überschaubaren Grenzen. Eine Chance ergäbe sich für Wehrlein bei Force India nur dann, wenn Pérez den Rennstall aus Silverstone Richtung Renault verliesse. Für Mercedes wäre ein Duo Wehrlein und Ocon bei Force India ideal, um die beiden Junioren in einem guten Auto im direkten Vergleich zu erleben. Aber die Force-India-Führung hatte ihre Gründe, warum sie im vergangenen November dem Franzosen den Vorzug gegeben und nicht Wehrlein verpflichtet hat.

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