Robert Kubica über Renault-Test: Nur ein Fehler

Von Mathias Brunner
Robert Kubica nach seinem Test

Robert Kubica nach seinem Test

​Renault-Pilot Robert Kubica (32) spricht bei der Pressekonferenz von Renault über seinen Test auf dem Hungaroring. Der Pole hat am ganzen Tag nur einen Fehler gemacht – und den gleich zu Beginn.

«Das ist ungefähr einer der doofsten Fehler, die du in der Formel 1 machen kannst», sagt Robert Kubica über die ersten Sekunden, als er am Mittwochmorgen mit seinem Renault auf die Piste fahren wollte. Da blieb er nämlich kurz an der Boxenauskleidung hängen.

«Ich war so konzentriert auf alle die Leute vor der Box», sagt der Pole, «dass ich einem Moment nicht mehr daran gedacht habe, wie breit diese Autos sind.» Grössere Schäden gab es keine.

Kubica: «Es war mein einziger Fehler an diesem Tag, und ich hätte am liebsten eigentlich keinen gemacht. Aber lieber das als den Wagen neben die Bahn zu setzen.»

Wie schnell war Robert Kubica auf dem Hungaroring wirklich? Nur Renault weiss es. Und die in England angesiedelten Briten sagen es nicht. Die Stoppuhr trügt. Robert fuhr auf ultraweichen Pirelli eine Bestzeit von 1:18,572 min. Aber er war mit jenen violett gekennzeichneten Pirelli unterwegs, welche Jolyon Palmer und Nico Hülkenberg am Ungarn-GP-Wochenende gar nicht im Angebot hatten. Palmer fuhr in der Quali 1:18,415 min. Die Pirelli-Techniker sagen: Je nach Auto beträgt der Unterschied zwischen den Mischungen superweich und ultraweich 35 bis 45 Hundertstel. Palmer profitierte von voller Renault-Power und fast leerem Tank. Diese Möglichkeiten hatte Kubica nicht.

Der Pole weiter: «Wir konnten alles erledigen, was wir wollten. Nur der Lauf ganz zum Schluss ist versiebt worden, weil es einmal mehr eine rote Flagge gegeben hat.»

«Ich fühle mich gut. Ich bin 142 Runden gefahren. Ein Kinderspiel war das für mich nicht. Ich bin gut trainiert, aber es kann noch besser werden. Schmerzen fühlte ich keine.»

Was Kubica bedauert: «Ich war viel zu sehr auf das aktuelle Geschehen konzentriert, ich konnte gar nicht richtig reflektieren. Erst in der Mittagspause hatte ich ein paar Minuten, um mich zu sammeln. Du wirst nicht durch das Fahren alleine schneller, sondern auch durch das Nachdenken über das Fahren. Ich weiss, wo überall ich mich verbessern kann.»

Für Kubica wurde die Wippenschaltung nach links verlegt, die Kupplung befindet sich rechts. Ein paar Knöpfe am Lenkrad wurden anders belegt, sonst aber wurde nichts geändert. Kubica staunt: «Die Autos sind die schnellsten Renner aller Zeiten, aber gleichzeitig sind sie auch hundert Kilo schwerer als jene Rennwagen, die ich gewohnt war. Das spürst du schon.»

Wie geht es weiter? «Ich weiss es nicht», sagt Robert Kubica. «Ich weiss nur, dass ich morgen in ein Flugzeug steige und nach Hause fliege. Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich ein Comeback anstrebe. Aber ich bin auch Realist. Wenn es nicht klappt, dann darf ich nicht enttäuscht sein.»

Ungarn-Test, 2. August

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:17,124 (40 Runden)
2. Lando Norris (GB), McLaren-Honda, 1:17,385 (91)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 1:17,842 (60)
4. Robert Kubica (PL), Renault, 1:18,572 (142)
5. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:18,850 (68)
6. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso-Renault, 1:19,166 (54)
7. Lucas Auer (A), Force India-Mercedes, 1:19,242 (49)
8. George Russell (GB), Mercedes, 1:19,391 (90)
9. Nikita Mazepin (RU), Force India-Mercedes, 1:19,692 (48)
10. Pierre Gasly (F), Red Bull Racing-Renault, 1:20,337 (107)
11. Luca Ghiotto (I), Williams-Mercedes, 1:20,414 (161)
12. Santino Ferrucci (USA), Haas-Ferrari, 1:20,994 (116)
13. Nobuhiko Matsushita (J), Sauber-Ferrari, 1:21,998 (121)

Ungarn-Test, 1. August

1. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:17,746 (98 Runden)
2. Stoffel Vandoorne (B), McLaren-Honda, 1:17,834 (72)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:18,732 (155)
4. George Russell (GB), Mercedes, 1:19,231 (119)
5. Lance Stroll (CDN), Williams-Mercedes,1:19,866 (138)
6. Nikita Mazepin (RU), Force India-Mercedes, 1:19,910 (52)
7. Nicolas Latifi (CDN), Renault, 1:20,302 (54)
8. Sean Gelael (IDN), Toro Rosso-Renault, 1:20,341 (101)
9. Lucas Auer (A), Force India-Mercedes, 1:20,563 (54)
10. Santino Ferrucci (USA), Haas-Ferrari, 1:21,185 (102)
11. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing-Renault, 1:21,228 (58)
12. Gustav Malja (S), Sauber, 1:21,503 (108)

Restliche Testfahrten 2017

Tests innerhalb und nach der Saison
28./29. November: Abu Dhabi

Testfahrten Pirelli
3./4. August: Ferrari in Barcelona
7./8. September: Mercedes in Le Castellet
31. Oktober/1. November: Sauber und Force India in Mexiko
14./15. November: McLaren-Honda in Interlagos

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Saudi-Arabien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Jeddah, Ferraris Problem mit Ollie Bearman und die Form der Racing Bulls.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di.. 19.03., 00:35, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Di.. 19.03., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di.. 19.03., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di.. 19.03., 04:10, Motorvision TV
    Super Cars
  • Di.. 19.03., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di.. 19.03., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di.. 19.03., 05:50, Sky Cinema Classics SD
    Die fliegenden Ärzte
  • Di.. 19.03., 06:00, Motorvision TV
    400 Thunder Australian Drag Racing Series
  • Di.. 19.03., 07:20, Motorvision TV
    On Tour
  • Di.. 19.03., 07:50, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
» zum TV-Programm
13