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Alain Prost über Motoren 2021: V8 und V10 ohne Chance

Von Mathias Brunner
Alain Prost (rechts) 2013 bei der Präsentation des neuen Turbomotors, links der frühere Renault-Sport-Chef Jean-Michel Jalinier

Alain Prost (rechts) 2013 bei der Präsentation des neuen Turbomotors, links der frühere Renault-Sport-Chef Jean-Michel Jalinier

​Der vierfache Formel-1-Weltmeister Alain Prost (62) sagt: «Für die Formel-1-Motoren ab 2021 wird es keine Rückkehr zu V8- oder V10-Triebwerken geben. Das würden die Autohersteller nie akzeptieren.»

Seit die Formel 1 zu Beginn der Saison 2014 in die neue Turbo-Ära geschritten ist, wird unter Fans und Fachleuten kontrovers diskutiert. Vielen Fans ist der Sound der aufgeladenen V6-Motoren noch immer zuwider, die Rennställe beklagen sich über die hohen Kosten. Und was hat die Abkehr von den bewährten V8-Saugmotoren dem Sport gebracht? Mercedes hat eine so tolle Antriebseinheit gebaut, dass die Gegner drei Jahre lang hinterhergefahren sind, erst 2017 konnte Ferrari die Lücke zur Spitze schliessen. Renault und Honda können nicht mithalten.

Zur Erinnerung: Eingeführt wurde der Turbomotor aus drei Gründen. Erstens wollte der Autoverband FIA mit einer neuen Technik mehr Automobilhersteller in die Formel 1 locken (hat nur mit Honda geklappt), zweitens wollten die bereits im Sport vertretenen Hersteller mehr Serienrelevanz beweisen. Renault drohte sogar mit Ausstieg, wenn der Turbo nicht komme. Und drittens wollten sich die FIA-Präsidenten Max Mosley und Jean Todt ein grünes Mäntelchen umhängen.

David Coulthard, der WM-Zweite von 2001, ist daher der Meinung: die Formel 1 ist übers Ziel hinausgeschossen. Der Schotte findet: «Wir müssen schon aufpassen, dass die Formel 1 nicht versucht, mit ihren Regeln den Retter der Welt zu spielen. Eine ganze Saison Formel-1-Sport verbraucht weniger Sprit als ein Langstreckenflug von Europa in die USA. Zugegeben, es braucht serienrelevante Technik, damit bin ich einverstanden, aber gleichzeitig muss die Formel 1 auch Königsklasse bleiben.»

Alain Prost, Formel-1-Weltmeister von 1985, 1986, 1989 und 1993, arbeitet heute als Sonderbotschafter von Renault. Der 62jährige Franzose hört genau darauf, was die Fans sich wünschen – und das wären herrlich hochdrehende Saugmotoren der Formate V8 oder V10, von einem tollen V12 ganz zu schweigen. Aber der 51fache GP-Sieger dämpft bei den Kollegen von crash.net die Erwartungen der Formel-1-Anhänger. Er sagt zu den bisherigen Sitzungen der Motorhersteller: «Für die Motoren ab 2021 in der Formel 1 wird es keine Rückkehr zu V8- oder V10-Triebwerken geben. Das würden die Autohersteller nie akzeptieren. Ich spüre einen Willen, die Motoren etwas weniger komplex zu gestalten, aber ein Element der Elektrik muss bleiben, vielleicht in einer anderen Weise. Doch einen Weg zurück zu den Saugern von früher wird es nicht geben, und ich kann das verstehen.»

Prost zerstreut die Bedenken einiger Fans, dass Autohersteller von der Formel 1 in die Formel E abwanden könnten: «Die Formel 1 bleibt die Königsklasse. Wenn ein Autohersteller für die Strasse verschiedene Fahrzeuge baut, wieso soll er dann nicht verschiedene Rennwagen für Formel 1 und Formel E bauen? Wir lernen dabei eine Menge. Es ist gut für alle. Wenn du ein weltweit tätiges Unternehmen bist, dann gehst du die Themen Marketing und Verkauf ein wenig anders an. Du musst auf verschiedenen Beinen stehen. Wir leben in einer Welt, die sich rasant verändert. Wenn du da breit aufgestellt bist, ist das besser.»

Die jüngste Tendenz: Die Formel 1 wird bei 1,6-Liter-V6-Motoren bleiben, allerdings neu mit zwei Turboladern, die Hybridlösung wird vereinfacht – mit nur noch einem Generator für kinetische Energie.

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