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Neues Rätsel Racing-Raritäten: Weiss statt heiss

Von Mathias Brunner
​«Racing-Raritäten» zeigt einen Moment, den ein Autohersteller vergessen will: Finden Sie heraus, wer hier am Werk ist, wo und wann das Bild entstand – und gewinnen sie vielleicht einen kleinen Preis.

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Beim letzten Rätsel hatten wir folgende Hinweise gegeben: «Mauern, Leitschienen und Fässer, das könnten viele Strassenkurse sein, aber wer genau auf den Hintergrund achtet, hat den ersten Schritt zur richtigen Lösung bereits getan. Was den Fahrer angeht: An mangelndem Einsatz fehlt es offenbar nicht, dennoch konnte dieser Pilot in der Formel 1 nie richtig Fuss fassen.»

Der Hintergrund brachte viele Teilnehmer schnell auf die korrekte Lösung: Die Reiseschecks der National City Bank, die Toyota-Werbung, Lite-Bier – genau, das konnte nur Long Beach sein. Von da war der Weg nicht mehr weit zum Engländer Brian Henton im March des «Team Rothmans International». Der Engländer wurde mit dem March 761-Ford in Kalifornien 1977 Zehnter. Henton ersetzte bei March Hans-Joachim Stuck. Der Deutsche war von Bernie Ecclestone zu Brabham-Alfa geholt worden, um dort Nachfolger des bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Carlos Pace zu werden.

Henton verpasste ausgerechnet in Donington Park, nur einen Steinwurf von seinem Geburtsort Donington Park entfernt, 1979 einen ersten grossen Erfolg: Formel-2-Champion wurde der Basler Marc Surer, nicht Toleman-Fahrer Henton. Brian holte den Titel 1980 nach und stieg dann mit der Toleman Group in die Formel 1 auf.

«Superhen», wie er von der britischen Presse getauft worden war, hatte seine Rennkarriere erst mit 23 begonnen, beim zweiten Schritt in die Formel 1 war er schon 35 Jahre alt. Zweiter Schritt, denn Henton war schon einmal in der Formel 1. Colin Chapman holte ihn 1975 ins Werksteam, aber zu diesem Zeitpunkt war das Modell 72 längst über sein Ablaufdatum hinaus, und der Nachfolger Lotus 76 war ein Fehlschlag. Henton konnte nur einen 16. Platz in England vorweisen und wurde entlassen.

1977 tingelte er beim March-Team Rothmans, beim British Formula One Racing Team und bei HB durch die Formel 1, Long Beach war mit Platz 10 das Highlight. Ein Ausflug für Surtees 1978 verlief nicht besser, worauf Henton sein Glück erneut in der Formel 2 suchte – und fand.

Leider brauchte Toleman ziemlich viel Anlaufzeit, um in der Formel 1 auf einen grünen Zweig zu kommen. Der Wagen war zu schwer und zu unzuverlässig. Henton heuerte 1982 bei Arrows an, bis er zu Tyrrell wechselte, dort konnte er eher zeigen, was er konnte. Sein Pech, dass damals nur die besten sechs Fahrer WM-Punkte erhielten und nicht zehn wie heute. Denn Henton wurde in Monaco Achter, in Detroit Neunter, in England Achter, in Frankreich Zehnter, in Deutschland Siebter und in Las Vegas Achter. WM-Zähler gab es für diese Vorstellungen leider keine.

Henton zog sich aus dem Rennsport zurück und kümmerte sich um Auto- und Immobilienhandel. Ab und an ist er bei Veranstaltungen mit historischen Rennwagen anzutreffen.

Zum neuen Rätsel dürfen wir diesen kleinen Hinweis geben: Ein namhafter Autohersteller würde den Einsatz dieses Autos gerne vergessen, weil damit ein gewisser Gesichtsverlust verbunden war. Der Rennwagen war mehr weiss als heiss – nur ein Team war in jener Saison noch schlechter unterwegs. Und was auf dem Auto draufsteht, muss nichts damit zu tun haben, was im Fahrzeug drin steckt.

Genug der Tipps – wer ist es?

Wo und wann ist das Bild entstanden?

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