Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Red Bull Racing: Verstappen-Frust und Renault-Kritik

Von Andreas Reiners
Max Verstappen

Max Verstappen

Der Frust bei Max Verstappen saß tief, in Monza könnte es erneut dick für den Niederländer kommen. Teamchef Christian Horner übte Kritik am Motorenpartner.

Der Reflex ist branchenüblich. Max Verstappen fällt im zwölften Saisonrennen zum sechsten Mal aus, zum sechsten Mal unverschuldet, sondern wegen technischer Probleme. Es verwundert daher nicht, dass der Niederländer immer wieder nach seiner Zukunft gefragt wird. Denn dass er nun nicht mehr nur enttäuscht, sondern langsam aber sicher auch frustriert ist – daraus macht der 19-Jährige gar kein Geheimnis mehr.

«Bei einem Topteam dürfen solche Sachen nicht passieren. Am Anfang der Saison kann man noch sagen, dass es Pech ist. Aber jetzt ist es kein Pech mehr. Es ist einfach schlecht», sagte er. Auf die Frage, wie viele Ausfälle noch passieren dürfen, bevor er sich für die Zukunft nach Alternativen umschaue, antwortet er: «Nicht mehr viele.»

«Max ist ein fantastisches Talent, er fährt momentan auf einem phänomenal hohen Niveau. Er wird aus dieser Saison gestärkt hervorgehen», glaubt sein Teamchef Christian Horner. Der Brite sagt diese Sätze aber nach jedem Ausfall. Und die werden bei Verstappen nicht weniger. Selbst sein Teamkollege Daniel Ricciardo ist ratlos.

Er sprach davon, dass er viel an seinem Fahrstil arbeite, der sehr schonend zum Auto sei. Denn: Der Australier blieb bislang von Verstappens Problemen verschont. «Max ist jung, aggressiv und geht gleich zur Sache», witzelte Ricciardo. «Im Ernst: Ich habe die Motorenjungs auch schon gefragt, ob sie etwas wissen, das Max anders machen kann. Er kann aber nichts machen.»

Das weiß auch Horner, der den Schwarzen Peter zu Motorenpartner Renault schiebt und die Franzosen kritisiert. «Sie haben sich entschuldigt und sind sich bewusst, dass die Zuverlässigkeit und das Produkt nicht gut genug sind. Das ist kein Niveau, das ein Motorenhersteller liefern sollte, der in der Formel 1 konkurrenzfähig sein will. Alain Prost hat sich persönlich bei Max entschuldigt», sagte Horner.

Das wird aber nichts daran ändern, dass Verstappen auch am kommenden Wochenende in Monza Frust schieben wird. Denn ihm droht wegen des Renault-Motors eine Rückversetzung. «Max geht es in Monza an den Kragen, denn er sieht sich dort mit einigen Strafen konfrontiert. Das ist wirklich frustrierend, und das sollte nicht der Fall sein. Wir geben viel Geld aus für den Motor. Sie müssen das hinkriegen. Es schadet ihnen genauso wie es uns schadet», so Horner.

Auch wenn Red Bull Racing seit Monaten gebetsmühlenartig betont, dass Verstappen einen wasserdichten und gültigen Vertrag bis 2019 habe, kommen nach solchen Ausfällen die Gerüchte wieder hoch. Motorsportberater Dr. Helmut Marko verweist dabei aber auf die generelle Situation: «Wir sind doch das Beste, was übrig bleibt», sagte er bei Sky.

Denn: Zumindest 2018 sind die Topteams belegt. Nach den Vertragsverlängerungen von Sebastian Vettel (Ende 2020) und Kimi Räikkönen (2018) wird bei Ferrari frühestens zur Saison 2019 ein Cockpit frei. Und bei Mercedes läuft Lewis Hamiltons Vertrag bis Ende 2018, und mit Valtteri Bottas wollen die Silberpfeile den Kontrakt verlängern.

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