Marc Surer über Monza: Lewis Hamilton hat geschludert

Von Mathias Brunner
​Der Schweizer Marc Surer – GP-Experte der deutschen Sky – ist überzeugt: «Lewis Hamilton hat zu Beginn des Jahres geschludert. Gewinnen Vettel und Ferrari in Monza, hat er ein echtes Problem.»

Das Glas halb voll bedeutet: Gewinnt Lewis Hamilton in Monza vor Sebastian Vettel, wie in Belgien, dann übernimmt der Engländer die WM-Führung. Aber bei Mercedes haben wir Sorgenfalten entdeckt. Die Weltmeister waren verblüfft davon, wie gut sich Ferrari in den Ardennen geschlagen hat.

Sky-GP-Experte Marc Surer analysiert: «Sicher ist bei solchen Aussagen von Mercedes auch ein wenig Taktik dabei, denn ich finde, sie haben noch immer das beste Auto. Aber die Silberpfeile sind nicht mehr dominant. Ferrari und Mercedes waren in Spa-Francorchamps bei den Rundenzeiten dicht beieinander. Mercedes ist deswegen mit Aussagen vorsichtiger geworden.»

Marc Surer, Formel-2-Champion 1979, windet den Italienern ein Kränzchen: «Der Aufwind bei Ferrari erfordert ein grosses Kompliment an das Techniker-Team von Ferrari. Seit Mattia Binotto die Leitung übernommen hat, betreiben die Italiener eine Entwicklung, die Hand und Fuss hat. Das war in den letzten Jahren nicht immer so. Alles was sie aktuell neu bringen, scheint das Auto schneller zu machen. Die Techniker bringen es auf den Punkt. So muss das sein.»

Hat Mercedes nach drei Jahren Dominanz die Gegner vielleicht unterschätzt. Hätte sich Lewis Hamilton mehr ins Zeug legen müssen? Marc Surer stellt fest: «Am Anfang des Jahres hat Lewis ein bisschen geschludert. Jetzt weiss er: "Ich habe hier einen harten Gegner. Nur wenn ich mich wirklich strecke, kann ich die WM gewinnen." Jetzt strengt er sich mehr an und macht keine Fehler mehr. Er hat gemerkt, dass die Konkurrenz auch aus dem eigenen Team kommt. Valtteri Bottas kann Rennen gewinnen und es ist nicht alles so easy. Ausserdem weiss Hamilton: "Ich kann nicht zwei Mal den Titel hintereinander verlieren."»

Wie geht da weiter? Surer: «Monza ist eine typische Lewis-Hamilton-Strecke. Er ist ein Spätbremser. Wir haben aber in Belgien gesehen, dass Ferrari extrem stark auf der Bremse ist. Irgendwie haben sie das jetzt richtig gut im Griff. Das ist ein wichtiger Punkt in Monza: Du brauchst beim Bremsen ein stabiles Auto und Bremsen, welchen du komplett vertrauen kannst. Ich könnte mir vorstellen, dass da die Stärke von Ferrari liegt.»

«Wenn das Monza-Rennen so wird wie in der Belgien-GP, dann können wir nicht mehr von einem klaren Favoriten reden. Danach kommt der Grand Prix in Singapur – und dieser Stadtkurs spricht für Ferrari. Wenn Mercedes sich in Italien nicht durchsetzen kann, dann wird es für die Silberpfeile wirklich eng. Gewinnt Vettel beim Heim-Grand-Prix, auf einer Strecke, die auf die Mercedes zugeschnitten ist, dann könnte das ein wichtiger Schritt in Richtung WM-Titel sein. Wir dürfen aber eins nicht vergessen: Bei Vettel muss früher oder später ein neuer Turbo eingebaut werden. Dafür wird er zehn Plätze zurückversetzt werden. Damit wird es für Mercedes einfacher – und Vettel wirs wahrscheinlich noch einen möglichen Sieg herschenken müssen.»

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