GP-Stars gehen vereint gegen Formel-1-Machtkämpfe vor

Von Vanessa Georgoulas
Alex Wurz: «Die GPDA verlangt lediglich, dass der Sport im Mittelpunkt steht»

Alex Wurz: «Die GPDA verlangt lediglich, dass der Sport im Mittelpunkt steht»

Zum ersten Mal in der Geschichte der GPDA ist das ganze Feld in der Formel-1-Fahrervereinigung vertreten. Dies, um den neuen Machthabern im GP-Zirkus auf die Finger zu schauen.

In den nächsten Wochen müssen die neuen Formel-1-Mehrheitseigner von Liberty Media die weichen für die Zukunft der Formel-1-WM stellen. Dabei müssen sie sich mit den Teams nicht nur auf ein neues Motoren-Reglement einigen. Sie werden auch einen neuen Schlüssel für die Verteilung der Preisgelder an die WM-Teilnehmer finden müssen.

Und als wäre das nicht schon genug schwierig, will die neue Führung um CEO Chase Carey, Marketingchef Sean Bratches und Technikchef Ross Brawn auch noch die umstrittene Einführung einer Budget-Obergrenze durchsetzen. Einfach wird das nicht – wie etwa der frühere FIA-Präsident Max Mosley bestätigen kann. Der Brite hatte seinerzeit bereits versucht, die Ausgaben der grossen Teams durch einen sogenannten Budget-Deckel zu bremsen – und blieb letztlich erfolglos.

Das Problem liegt auf der Hand: Wer in der Formel 1 regieren will, muss das Kunststück schaffen, die unterschiedlichsten Interessen unter einen Hut zu bringen – eine Disziplin, in der der frühere GP-Zirkusdirektor Bernie Ecclestone immer wieder glänzte. Nun stehen aber mit Carey und Co. neue Entscheidungsträger an der Spitze des Sports.

Dass diese nicht den Fokus aus den Augen verlieren, nämlich die Formel 1 im Sinne der Fans weiterzuentwickeln, dafür wollen auch die GP-Stars höchstselbst sorgen, wie Alex Wurz erklärt. Der ehemalige GP-Pilot ist neben Sebastian Vettel und Romain Grosjean einer der drei Köpfe der Grand Prix Drivers’ Association, kurz GPDA.

Und diese spricht zum ersten Mal in der Geschichte des Sports für alle aktuellen GP-Stars, wie Wurz im Gespräch mit der BBC stolz erklärt: «Das ist wohl das erste Mal in der Geschichte der GPDA, dass alle aktuellen Formel-1-Piloten dabei sind. Und das aus gutem Grund, denn die Formel 1 befindet sich im Wandel. Die Piloten haben erkannt, dass sie vereint auftreten müssen, um die anstehenden Herausforderungen zu stemmen.»

Somit sind auch die GP-Urgesteine Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen nun mit an Bord. Sowohl der Mercedes-Champion als auch der Ferrari-Star hatten in der Vergangenheit explizit auf eine Mitgliedschaft verzichtet.

Der Österreicher stellt klar: «Wir brauchen keinen Platz am Entscheidungstisch, unser Platz ist das Cockpit. Abgesehen davon wäre ich überrascht, wenn einer der Beteiligten die Fahrer an den Tisch bitten würden. Die GPDA verlangt lediglich, dass der Sport im Mittelpunkt steht und keine politischen Spielchen oder Machtkämpfe überhand nehmen.»

«Alle Änderungen sollten alleine dem Ziel dienen, den Sport besser zu machen und nicht etwa Einzelinteressen befriedigen», betont Wurz. «Genau das vereint die Formel-1-Piloten: Der unbedingte Wille, die Formel 1 als Spitze des Motorsports zu erhalten. Politischen Machtkämpfe und manche Business-Entscheidung haben in der Vergangenheit schon genug Schaden angerichtet.»

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