Juan Pablo Montoya: Was er Fernando Alonso rät

Von Mathias Brunner
​Juan Pablo Montoya (42) ist einer der vielseitigsten Spitzenpiloten: IndyCar, Formel 1, NASCAR, Sportwagen. Der Kolumbianer spricht in Daytona über das grosse Ziel von Fernando Alonso.

Fernando Alonso will die legendäre «Triple Crown»: Einen Sieg beim Monaco-GP, beim Indy 500 und bei den 24 Stunden von Le Mans. Bislang schaffte es nur der Engländer Graham Hill, die drei berühmtesten Autorennen der Welt zu gewinnen. Nach drei Siegen beim Monaco-GP gewann Hill 1966 in Indy, triumphierte 1968 und 1969 zwei weitere Male in Monte Carlo und holte sich dann die Triple Crown mit seinem Sieg 1972 in Le Mans, an der Seite von Henri Pescarolo, im Matra.

Fernando Alonso hat den Sieg in Monaco bereits abgehakt, 2006 gewann er mit Renault, 2007 mit McLaren-Mercedes. Beim Indy 500 lag er 2017 mit seinem von McLaren und Andretti eingesetzten Renner in aussichtsreicher Position, als kurz vor Schluss sein Honda-Motor verrauchte. 2018, so hat der Spanier bereits bestätigt, wird er nicht in Indy antreten, «aber später werde ich sicher nach Indy zurückkehren».

In Sachen Le Mans hat der Asturier Tests mit Toyota in Bahrain hinter sich. Die Japaner haben ihre Aufstellung für den Klassiker in der Sarthe 2018 nicht nicht bestätigt. Aber ein bisschen Üben kann nicht schaden – daher tritt Fernando Alonso an diesem Wochenende bei den 24 Stunden von Daytona an.

Dort trifft er einen alten Bekannten, auch er ein überaus vielseitiger Fahrer: Juan Pablo Montoya.

Der heute 42 Jahre alte Kolumbianer eroberte 1999 den IndyCar-Titel (im Team von Chip Ganassi) und gewann 2000 das Indy 500. Danach wechselte er in die Formel 1, in welcher er von 94 Rennen immerhin sieben gewinnen konnte, darunter in Monaco 2003. 2002 und 2004 wurde er jeweils WM-Dritter.

Nach dem Bruch mit McLaren Mitte 2006 kehrte Montoya in die USA zurück und fuhr NASCAR (drei Laufsiege), dann lockten magische Orte wie Daytona und Indianapolis. Montoya eroberte drei Mal den Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Daytona (2007, 2008 und 2013), 2015 holte er den zweiten Triumph beim Indy 500.

In Florida sagt nun Montoya über Alonso: «Mit ihm ist hier zu rechnen, weil er für ein gutes Team fährt. In Indianapolis hätte er leicht gewinnen können, alles schien für ihn zu laufen. Dann hat ihn die Technik im Stich gelassen. Das gehört zu Indy. Es müssen schon alle Details stimmen, um dort die Nase vorn zu haben.»

«Fernando hat alle Fähigkeiten, die Tripe Crown zu gewinnen. Leicht ist es nicht. (Der Kolumbianer schmunzelt.) Um genau zu sein, bin ich diesem Ziel näher als er! Aber ich weiss nicht, ob ich je in Le Mans antreten werde. Wir müssen zuerst sehen, was aus dem Reglement wird. Aber es würde schon Spass machen, das zu versuchen.»

«Ich teile mit Fernando die Einstellung, sich vor neuen Herausforderungen nicht zu fürchten. Kein anderer Formel-1-Fahrer macht das. Wenn du jung bist und ein Grand-Prix-Pilot, dann hast du ohnehin die Einstellung, dass es in deinem Leben nichts Anderes gibt.»

Montoya glaubt auch, dass wir 2018 in der Formel 1 einen anderen Alonso erleben werden: «McLaren sollte es mit den Renault-Motoren viel besser laufen. Ich verfolge die Formel 1 noch immer, aber ich halte sie nicht für die aufregendste Rennkategorie. Hier in den USA wird der Motorsport eher als Show verstanden. In Europa haben wir viele Traditionalisten, die nicht an so etwas glauben. Ich bin gespannt, wie die neue Formel-1-Führung das anpacken wird.»

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