Circuit Paul Ricard: Fahrer fordern – Schikane weg!

Von Adam Cooper
Nico Hülkenberg am Ausgang der unbeliebten Schikane

Nico Hülkenberg am Ausgang der unbeliebten Schikane

​Bei der Fahrerbesprechung am Freitagabend haben die Formel-1-Piloten Rennleiter Charlie Whiting klargemacht: «Wir wollen die Schikane auf der langen Mistral-Geraden nicht – weg damit!»

Letztlich haben die Formel-1-Piloten das gleiche Interesse wie Millionen von Fans: Sie wollen packenden Sport. Die Fahrer glauben jedoch, genau das wird es auf dem Circuit Paul Ricard nicht geben, wenn der traditionsreichste aller Grands Prix zurückkehrt, der Grosse Preis von Frankreich. Die Piloten haben Rennleiter Charlie Whiting klargemacht: Mit dem gegenwärtigen Pistenlayout kommt ein eher fader WM-Lauf auf uns zu.

Stein des Anstosses ist die Schikane, welche die Mistral-Gerade teilt. Eine Änderung der Streckenführung an diesem Wochenende ist nicht möglich, die Piste wurde mit Schikane fürs Rennen abgenommen. Bei der Rückkehr der Formel 1 auf den «Circuit Paul Ricard» unweit von Le Castellet wird auf der 1,8 Kilometer langen Mistral-Geraden nicht durchgehend Vollgas geben, die Passage ist mit einer Schikane entschärft. Es wurden zu hohe Geschwindigkeiten befürchtet, wenn die Autos auf die Signes-Rechtskurve gelangen.

Ex-GP-Star Felipe Massa twittert: «Paul Ricard mit dieser Schikane wird ein langweiliges Rennen. Wir werden keine Überholmanöver erleben – denkt darüber nach!»

Toro Rosso-Fahrer Brendon Hartley ist mit seinem Langstrecken-Porsche in Paul Ricard gefahren, ohne die doofe Schikane durchfahren zu müssen. «Ohne diese Links-Rechts-Kombination hätte die Bahn mehr Charakter», meint der Neuseeländer. Es wäre zudem ein Knicks vor der Historie. Vor allem aber würden sich mehr Überholmöglichkeiten ergeben. Wenn du die Mistral in einem Schnurz durchfahren kannst, dann sind wir gezwungen, die Autos mit weniger Abtrieb abzustimmen. Das würde heissen, die Signes-Kurve würde schwieriger, und wir hätten auch im letzten Pistensektor, im engen Teil der Strecke, mehr zu kämpfen.»

Force-India-Fahrer Sergio Pérez: «Wir haben Charlie gesagt, dass wir mehr Überholmanöver erzeugen wollen, wir wollen den Fans eine gute Show bieten. Baku setzt hier die Messlatte. Und wieso? Weil die Piste herausfordernd ist und Fehler begünstigt. Alle Pisten sollten so sein.»

Auch Boxenein- und –ausgang werden kritisiert. Die Tempogrenze von 80 km/h in der Boxengasse ist bereits auf 60 verringert worden. Charlie Whiting hat Angst: Wenn ein Fahrer sein Auto aus der Kontrolle verliert, dann könnte es in die Mercedes-Box kreiseln.

Alle Fahrer tun sich schwer damit, Referenzpunkte zu finden. Das ist der Grund, warum die Organisatoren entlang der Bahn gelbe Kunststoffpoller aufgestellt haben. Lewis Hamilton findet: «Es ist knifflig, sich zu orientieren. Wir haben so viele Pistenvarianten, dass du darauf achten musst, wo es durchgeht.»

Die Franzosen sagen: Der Circuit Paul Ricard lässt sich in 180 verschiedenen Pistenvarianten nutzen!

Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo: «Alles wirkt luftig und offen, aber du kannst von den ganzen blauen und roten Linien zwischendurch in die Irre geführt werden.»

Nico Hülkenberg: «Viele Kurven sind blind, und dann hast du diese ganzen Streifen auf der Bahn. Aber nach einigen Runden hast du dich daran gewöhnt.»

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