Maurizio Arrivabene (Ferrari): «Wir schlafen nicht»

Von Mathias Brunner
Maurizio Arrivabene

Maurizio Arrivabene

​Ferrari-Star Sebastian Vettel hat in Texas festgehalten: «In den letzten Wochen ist uns ein wenig der Speed verloren gegangen.» Sein Teamchef Maurizio Arrivabene beteuert: «Wir schlafen nicht.»

Mit Kritik kann Ferrari nicht so gut umgehen. Die Italiener zeigen in der Formel 1 eine Arroganz wie die Bayern-München-Granden in der Bundesliga. Wie bei der lächerlichen Pressekonferenz von Hoeness und Rummenigge fällt auch bei Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene das Wort «respektlos», wenn sich ein Berichterstatter traut, eine Frage zu stellen. Aber der Chef von Sebastian Vettel beteuert, dass intern Abläufe und Vorgehen durchaus auf dem Prüfstand stehen.

Auf die Frage am Circuit of the Americas, was Ferrari zu tun gedenke, um künftig effizienter zu arbeiten und Fehler zu vermeiden, meint Arrivabene: «Wir haben in den letzten Wochen nicht geschlafen. Wir analysieren, warum wir in jüngster Vergangenheit gewisse Schwächen gezeigt haben. Wir haben gewisse Lösungen schon hier nach Texas gebracht, ob die sich bewähren, das muss sich zeigen. Selbst wenn wir hier mit einer „Mission Impossible“ antreten, so ist es doch unser Job, alles zu versuchen.»

Ferrari ist zum Siegen verdammt, um das Unvermeidliche vielleicht nicht zu verhindern, so doch hinauszuzögern – einen erneuten Titelgewinn von Lewis Hamilton und Mercedes. Wie will Ferrari das strategisch stemmen? Arrivabene: «Das ist keine Frage der Strategie. Wir müssen eine gute Fahrzeugbalance finden mit einem Rennwagen, der sich bei den letzten zwei, drei Rennwochenende als schwierig erwiesen hat, vor allem in langsamen Kurven. Ich weiss, dass alle Zahlen gegen uns sprechen. Aber wir geben nicht auf. Wir haben in Maranello analysiert, wie wir wieder konkurrenzfähiger werden können. Wir glauben, Antworten auf Fragen zu haben.»

Viele Insider glauben: Der Anfang vom Ende war das Monza-Wochenende. Als es Ferrari verpasste, Vettel auf die Pole-Position zu bringen, als sich Kimi Räikkönen nach dem Start als wenig hilfreich erwies, als sich Vettel mit Hamilton anlegte. War Kimi in Monza deshalb vielleicht weniger Mannschaftsspieler als sonst, weil ihm ausgerechnet am italienischen GP-Wochenende eröffnet worden war, dass 2019 kein Platz mehr für im Rennstall ist?

Arrivabene fegt alle Verschwörungstheorien vom Tisch, wenn er meinem Kollegen Jonathan Noble von motorsport.com sagt: «Kimi und Sebastian sind zwei fabelhafte Profis mit jahrelanger Erfahrung. Sie sind keine Kart-Kids, die eben mit dem Sport angefangen haben. Was über das Timing bei uns behauptet wurde, finde ich respektlos gegenüber unseren Fahrern. Kimi wollte von uns langsam eine Antwort, was seine Zukunft angeht. In einer idealen Welt hätten wir unsere Pläne schon in der Sommerpause verraten, aber wir waren noch nicht bereit.»

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