Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Max Verstappen (2.) schäumt: «Wenn ich Ocon finde!»

Von Mathias Brunner
Verstappen kreiselt nach der Berührung mit Ocon weg, Hamilton flitzt in Führung, dem Sieg entgegen

Verstappen kreiselt nach der Berührung mit Ocon weg, Hamilton flitzt in Führung, dem Sieg entgegen

​Alles schien nach einem Sieg von Max Verstappen und Red Bull Racing auszusehen. Dann stellte Force-India-Fahrer Esteban Ocon dem Leader ein Bein. Lewis Hamilton sagte Dankeschön.

Als Max Verstappen nach Rang 2 an die Box zurückrollte, knurrte er in den Funk: «Ich hoffe, ich finde Ocon jetzt nicht im Fahrerlager, sonst ...» Der Niederländer ist fuchsteufelswild. Er führte den Brasilien-GP locker an, als sich Force-India-Fahrer Esteban Ocon entrunden wollte und neben den RBR-Renner von Max quetschte. Die folgende Berührung beschädigte nicht nur den Unterboden von Verstappens Auto, sie zwang ihn auch in einen Dreher, der ihn den Sieg kostete. Lewis Hamilton liess sich das nicht zwei Mal sagen und gewann.

Max Verstappen stieg mit hochrotem Kopf aus. Nichts konnte ihn trösten. Weder, dass er zum Fahrer des Tages gewählt worden war, noch dass Ocon eine Zehnsekunden-Stop-and-go-Strafe erhielt. «Ich weiss nicht, was ich da noch sagen soll», versuchte RBR-Teamchef Christian Horner den Niederländer zu trösten. «Ich weiss sehr wohl, was ich sage, wenn ich Ocon sehe», gab Max trocken zurück.

In einer ersten Stellungnahme nach dem packenden Brasilien-GP schnaufte Verstappen: «Was soll ich nach solch einer Situation sagen? Du machst alles richtig in einem Rennen, dann wirst du ohne Schuld aus dem Rennen gerissen. Wieso will sich Ocon mit aller Macht entrunden? Was hat er davon?»

Max weiter: «Das Auto lief brillant. Ich fand auch unsere Rennstrategie perfekt. Unser Speed stimmte. Wir konnten auf superweichen Reifen lange auf der Bahn bleiben, die Reifen funktionierten so gut, dass die Rundenzeiten konstant blieben. Alles schien für uns zu laufen und dann das!»

«Der zweite Rang ist etwas, worüber man sich nicht schämen sollte, aber dieses Rennen hätten wir gewinnen müssen. Was schön ist: Jetzt brauchen wir im kommenden Jahr ein wenig mehr Motorleistung dank Honda, dann wird alles gut.»

Sky-GP-Experte: «Hätte Max in dieser Situation Ocon mehr Raum geben können? Vielleicht. Aber ich finde, einem Renn-Leader gebührt mehr Respekt, und wieso sollte Max als Führender erwarten, dass ihn Ocon attackiert? Zudem zeigen die TV-Bilder, dass Verstappen die Nase vorn hatte, und die alte Regel gilt noch immer – die Kurve gehört jenem Piloten, der vorne liegt. Nein, was ihm Ocon da eingebrockt hatte, musste Verstappen auslöffeln, das ist sehr bitter.»

Max Verstappen traf Ocon kurz darauf, geigte ihm die Meinung, schubste den Franzosen ein wenig herum, dann stürmte er aus der FIA-Box, wo die Fahrer nach dem Rennen jeweils gewogen werden. Ob die kurze Auseinandersetzung ein Nachspiel seitens des Autoverbands hat, ist derzeit nicht bekannt. Die Bilder wurden auf dem französischen Canal+ gezeigt.

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