Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Länderspiel: Grossbritannien – Deutschland 277:178

Von Mathias Brunner
​Wovon die Briten im Fussball träumen, ist in der Formel 1 Realität: Der Union Jack hält Schwarz-Rot-Gold locker auf Distanz. 2019 stellen Fahrer von der Insel wieder den grössten Teil im GP-Startfeld.

Seit 1996 ist «La Grande Nation» in der Formel 1 ohne Sieg. Hätten Sie es gewusst? Der letzte GP-Sieger aus Frankreich war Olivier Panis, in Monte Carlo, mit einem Ligier. 2018 traten dann für die Trikolore in der Formel 1 an: Pierre Gasly, Esteban Ocon und Romain Grosjean. Kein Land konnte mehr GP-Piloten vorweisen. Doch keiner dieser Piloten stand auf dem Siegerpodest. Für 2019 gilt: Britannia rules again, und wenn wir keinen Union Jack über dem Siegerpodest eingeblendet bekommen, dann fress ich glatt einen Besen. Grossbritannien stellt mit drei Fahrern das grösste Kontingent: Allen voran Weltmeister und Mercedes-Star Lewis Hamilton, dazu geben die beiden vielversprechenden Lando Norris (McLaren) und George Russell (Williams) ihr Grand-Prix-Debüt.

Die Formel 1 ist längst zum kunterbunten Nationenteppich geworden. Vorbei die Zeiten, als Länder wie Grossbritannien, Frankreich und Italien GP-Piloten zu Dutzenden erzeugten. Ich erinnere mich alleine an die Saison 1988: Da sah ich 36 Fahrer im Einsatz, aus den genannten drei Ländern stammten 22 davon!

Im Startfeld 2019 kann nur Grossbritannien drei Piloten vorweisen (Hamilton, Russell und Norris). Deutschland (Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg), Finnland (Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas) sowie Frankreich (Gasly und Grosjean) kommen auf je zwei Fahrer.

Alle weiteren Länder sind mit je einem Piloten vertreten: Mexiko (Sergio Pérez), Spanien (Carlos Sainz), Dänemark (Kevin Magnussen), Russland (Daniil Kvyat), Australien (Daniel Ricciardo), die Niederlande (Max Verstappen), Monaco (Charles Leclerc), Kanada (Lance Stroll), Thailand (Alex Albon), Italien (Antonio Giovinazzi) und Polen (Robert Kubica).

Max Verstappen gelang im Mai 2016 etwas Einmaliges: Der Red Bull Racing-Fahrer machte sich nicht nur zum jüngsten Sieger der Formel 1 (mit 18 Jahren und 228 Tagen) – er war auch der erste Rennfahrer aus den Niederlanden, der einen Grand Prix gewinnen konnte. Den ersten Grand-Prix-Triumph für sein Land einzufahren, das war vor ihm Pastor Maldonado aus Venezuela 2012 gelungen, kurioserweise ebenfalls in Barcelona.

2019 in der Formel 1 vertretende Nationen ohne WM-Laufsieg sind Thailand, Russland, Monaco und Dänemark. Wetten, dass der junge Ferrari-Fahrer Charles Leclerc zum ersten Formel-1-Sieger seines Landes wird?

Seit 1950 gibt es die Formel-1-WM, und nie in den vergangenen 69 Saisons hat ein Monegasse sein Heimrennen gewinnen können. Louis Chiron triumphierte zwar beim Monaco-GP 1931, mit einem Bugatti. Aber da war die Formel 1 noch in weiter Ferne. An den 1979 verstorbenen Haudegen erinnert eine schöne Büste im Bereich des Schwimmbads von Monaco. 1950 wurde Chiron (nun also in der Formel-1-WM) beim Heimrennen Dritter mit einem Maserati: Dies ist das beste Ergebnis eines einheimischen Fahrers beim Rennklassiker in den Strassen des Fürstentums.

GP-Sieger – die Nationenwertung

1. Grossbritannien, 277 Siege mit 19 Fahrern
(Lewis Hamilton 73, Nigel Mansell 31, Jackie Stewart 27, Jim Clark 25, Damon Hill 22, Stirling Moss 16, Jenson Button 15, Graham Hill 14, David Coulthard 13, James Hunt 10, Tony Brooks und John Surtees, je 6, John Watson 5, Eddie Irvine 4, Mike Hawthorn, Peter Collins und Johnny Herbert, je 3, Innes Ireland und Peter Gethin, beide 1)

2. Deutschland, 178/7
(Michael Schumacher 91, Sebastian Vettel 52, Nico Rosberg 23, Ralf Schumacher 6, Heinz-Harald Frentzen 3, Wolfgang von Trips 2, Jochen Mass 1)

3. Brasilien, 101/6
(Ayrton Senna 41, Nelson Piquet 23, Emerson Fittipaldi 14, Rubens Barrichello und Felipe Massa, je 11, Carlos Pace 1)

4. Frankreich, 79/12
(Alain Prost 51, René Arnoux 7, Jacques Laffite 6, Didier Pironi 3, Maurice Trintignant, Patrick Depailler, Jean-Pierre Jabouille und Patrick Tambay, alle 2, François Cevert, Jean-Pierre Beltoise, Jean Alesi und Olivier Panis, alle 1)

5. Finnland, 50/5
(Kimi Räikkönen 21, Mika Häkkinen 20, Keke Rosberg 5, Valtteri Bottas 3, Heikki Kovalainen 1)

6. Italien, 43/15
(Alberto Ascari 13, Riccardo Patrese 6, Giuseppe Farina und Michele Alboreto, beide 5, Giancarlo Fisichella 3, Elio de Angelis 2, Luigi Fagioli, Piero Taruffi, Luigi Musso, Giancarlo Baghetti, Lorenzo Bandini, Ludovico Scarfiotti, Vittorio Brambilla, Alessandro Nannini und Jarno Trulli, alle 1)

7. Australien, 42/4
(Jack Brabham 14, Alan Jones 12, Mark Webber 9, Daniel Ricciardo 7)

8. Österreich, 41/3
(Niki Lauda 25, Gerhard Berger 10, Jochen Rindt 6)

9. Argentinien, 38/3
(Juan Manuel Fangio 25, Carlos Reutemann 12, José Froilán González 2)

10. USA, 33/15 *
(Mario Andretti 12, Dan Gurney 4, Phil Hill 3, Bill Vukovich und Peter Revson, je 2, Johnnie Parsons, Lee Wallard, Troy Ruttman, Bob Sweikert, Pat Flaherty, Sam Hanks, Jimmy Bryan, Jim Rathmann, Richie Ginther, alle 1)
* In den 50er Jahren gehörte das Indy 500 auch zur Formel-1-WM

11. Spanien, 32/1
(Fernando Alonso 32)

12. Kanada, 17/2
(Jacques Villeneuve 11, Gilles Villeneuve 6)

13. Neuseeland, 12/2
(Denny Hulme 8, Bruce McLaren 4)

13. Schweden, 12/3
(Ronnie Peterson 10, Jo Bonnier und Gunnar Nilsson, je 1)

15. Belgien, 11/2
(Jacky Ickx 8, Thierry Boutsen 3)

16. Südafrika, 10/1
(Jody Scheckter 10)

17. Schweiz, 7/2
(Clay Regazzoni 5, Jo Siffert 2)

17. Kolumbien, 7/1
(Juan Pablo Montoya 7)

19. Niederlande, 5/1
(Max Verstappen 5)

20. Mexiko, 2/1
(Pedro Rodríguez 2)

21. Polen, 1/1
(Robert Kubica 1)

21. Venezuela, 1/1
(Pastor Maldonado 1)

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