Sebastian Vettel: «Michael Schumacher stolz auf Mick»

Von Mathias Brunner
​Die beiden Deutschen Sebastian Vettel und Mick Schumacher haben sich beim Race of Champions unterschiedlich geschlagen: Starker zweiter Platz in der Nationenwertung, weniger erfolgreich im Einzel.

Vettel und Schumacher, das war beim Race of Champions (RoC) jahrelang fast eine Siegergarantie: Sebastian Vettel und Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher gewannen die Nationenwertung von 2007 bis 2012 sechs Mal in Folge, das ist unerreicht. 2019 konnten die Fans bei der jüngsten RoC-Auflage im Autódromo Hermanos Rodríguez ein weiteres Mal Vettel und Schumacher in Aktion sehen, doch nun fährt der 19jährige Mick an der Seite von Vettel. Und der Formel-3-Europameister konnte sich prima in Szene setzen: Im Länderwettbewerb stand nur Team Nordic den beiden Deutschen vor der Sonne, und im Einzel schlug der junge Schumacher sogar den alten RoC-Hasen Vettel.

Letztlich kamen der Ferrari-Star und der Ferrari-Neuling (Mick Schumacher wurde in die Fahrerakademie aufgenommen) aber im Einzelwettbewerb weniger weit als erhofft. Der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel überstand die Gruppenphase nicht, Mick Schumacher scheiterte im Viertelfinale am früheren Sauber- und Haas-GP-Piloten Esteban Gutiérrez.

Formel-3-Europameister Schumacher ist trotzdem sehr zufrieden. Auf seiner Facebook-Seite meldete sich der 19-Jährige so zu Wort: «Eine Super-Erfahrung, sich mit all diesen Motorsport-Grössen zu messen. Es hat mir viel gebracht, und ich bin zufrieden mit meinen Auftritten, auch wenn es im Viertelfinale hätte besser laufen können. Mit Sebastian ein Team zu bilden und ins Finale des Nations Cups zu kommen, das hat Spass gemacht. Ich fliege mit einem grossen Lächeln zurück nach Europa.»

Sebastian Vettel lobte: «Ich bin sicher, dass Michael Schumacher extrem stolz auf Mick wäre. Es war für mich etwas ganz Besonderes, mit Mick zu fahren. Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich beim Race of Champions an der Seite von Michael Schumacher debütiert habe, und nun habe ich mit Mick ein Team gebildet. Wir dürfen mit unseren Ergebnissen zufrieden sein. Einfach ist das Race of Champions nie, weil du hier gegen Spezialisten aus ganz vielen verschiedenen Serien antrittst, und alle sind herausragend.»

Mick Schumacher ist in die Fahrerakademie von Ferrari aufgenommen worden. Klar wird in Italien bereits darüber spekuliert, ob der junge Schumacher eines Tages an der Seite von Vettel Formel 1 fahren wird oder ob er ihn vielleicht ablöst. Sebastian Vettel in Mexiko: «Geben wir Mick Zeit und lassen ihn in Ruhe seinen Weg gehen. Er steht schon genug unter Druck. Aber er hat das Zeug dazu, ein Star zu werden.»

Was die meisten Fans auf den Tribünen nicht wussten: Als Mick Schumacher gegen IndyCar-Star Helio Castroneves antrat, sass im KTM X-Bow neben ihm ein ungewöhnlicher Fahrgast. Mick: «Ich habe meine Schwester Gina mitgenommen, und sie hat mir Glück gebracht. Ich konnte dieses Duell gewinnen. Es war schön, das mit ihr an meiner Seite zu erleben.»

Race of Champions – die Sieger

1988 Montlhéry (F): Juha Kankkunen (FIN)
1989 Nürburgring (D): Stig Blomqvist (S)
1990 Barcelona (E): Stig Blomqvist (S)
1991 Madrid (E): Juha Kankkunen (FIN)
1992 Gran Canaria (E): Andrea Aghini (I)
1993 Gran Canaria (E): Didier Auriol (F)
1994 Gran Canaria (E): Didier Auriol (F)
1995 Gran Canaria (E): François Delecour (F)
1996 Gran Canaria (E): Didier Auriol (F)
1997 Gran Canaria (E): Carlos Sainz (E)
1998 Gran Canaria (E): Colin McRae (GB)
1999 Gran Canaria (E): Didier Auriol (F)
2000 Gran Canaria (E): Tommi Mäkinen (FIN)
2001 Gran Canaria (E): Harri Rovanperä (FIN)
2002 Gran Canaria (E): Marcus Grönholm (FIN)
2003 Gran Canaria (E): Sébastien Loeb (F)
2004 Paris (F): Heikki Kovalainen (FIN)
2005 Paris (F): Sébastien Loeb (F)
2006 Paris (F): Mattias Ekström (S)
2007 London (GB): Mattias Ekström (S)
2008 London GB): Sébastien Loeb (F)
2009 Peking (CHN): Mattias Ekström (S)
2010 Düsseldorf (D): Filipe Albuquerque (P)
2011 Düsseldorf (D): Sébastien Ogier (F)
2012 Bangkok (T): Romain Grosjean (F)
2013 nicht durchgeführt
2014 Barbados (BDS): David Coulthard (GB)
2015 London: Sebastian Vettel (D)
2016 nicht durchgeführt
2017 Miami (USA): Juan Pablo Montoya (COL)
2018 Riad (KSA): David Coulthard (GB)
2019 Mexiko-City: Benito Guerra (MEX)

Die Nationensieger

1999 Finnland (Mäkinen, Lehto, Tiainen)
2000 Frankreich (Laconi, Muller, Panizzi)
2001 Spanien (Puras, Xaus, Alonso)
2002 USA (Johnson, Gordon, Edwards)
2003 All Stars (Nieto, da Matta, Panizzi)
2004 Frankreich (Alesi, Loeb)
2005 Skandinavien (Kristensen, Ekström)
2006 Finnland (Kovalainen, Grönholm)
2007 Deutschland (Schumacher, Vettel)
2008 Deutschland (Schumacher, Vettel)
2009 Deutschland (Schumacher, Vettel)
2010 Deutschland (Schumacher, Vettel)
2011 Deutschland (Schumacher, Vettel)
2012 Deutschland (Schumacher, Vettel)
2014 Team Nordic (Kristensen, Solberg)
2015 England 1 (Priaulx, Plato)
2017 Deutschland (Vettel, Wehrlein*)
* konnte nach Unfall nicht starten
2018 Deutschland (Rast, Bernhard)
2019 Team Nordic (Kristensen, Kristoffersson)

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