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Mythos Monaco: 12 verrückte Fakten zum GP-Klassiker
​​«Jeder Rennfahrer will dieses Rennen gewinnen», sagt Lewis Hamilton über den Grossen Preis von Monaco. Wieso der Glamour des prestigeträchtigen Grand Prix sehr schnell verfliegen kann.
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Kein Grand Prix ist von kraftvollerer Symbolik für die Glitzerfassade der Formel 1 als der Rennklassiker von Monte Carlo. So edel der Rahmen mit (hoffentlich) viel Sonne, träge im Hafen dümpelnden Yachten, glitzerndem Meer und Stars- und Sternchen-gespickten Zuschauern auch sein mag, so umständlich sind die Arbeitswege, so chaotisch der Verkehr, so hektisch das Geschehen. Die Fans schwärmen, die Mechaniker fluchen, das war schon immer so. Monaco ist etwas ganz Besonderes, kein Wunder, zog es so viele Maler ins Zauberlicht der Côte d’Azur.
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Über kein Formel-1-Rennen wird so viel geredet, beim keinem Grand Prix erhalten die ganz nahe an der Bahn sitzenden Fans eine solche Gelegenheit, den wahren Speed der Autos wahrzunehmen. Und dann wird unter den Besuchern nächtelang gefachsimpelt, denn an ungewöhnlichen Fakten gibt es jede Menge. Wir haben für Sie ein rundes Dutzend zusammengefasst. Ausgerechnet ein Monegasse hält den Rekord des ältesten Formel-1-WM-Piloten: In Monaco 1958 war Louis Chiron stattliche 58 Jahre alt! Doch Chiron, Monaco-Sieger 1931, konnte sich nicht für den Grand Prix qualifizieren. 1955 fuhr Chiron sein letztes Heimrennen, als 55-Jähriger. An den Haudegen erinnert eine schöne Büste unten am Hafen. Der erste Monaco-GP 1929 wurde von Williams gewonnen, doch mit Sir Frank Williams und seinem Team hat das gar nichts zu tun: Bugatti-Fahrer William Charles Frederick Grover-Williams (geboren 1903 in Montrouge, Frankreich) war ein britisch-französischer Autorennfahrer und Spion, der 1945 im KZ von Sachsenhausen hingerichtet wurde. Auch an den ersten Monaco-Sieger erinnert ein Denkmal. Es zeigt ihn in seinem Rennwagen. Der Monaco-GP ist der längste an Runden (78), aber der kürzeste an Renndistanz (260,286 km). Vollgas wird im Fürstentum nur knapp 30 Sekunden lang pro Runde gegeben. Daher ist Benzinsparen zum Glück kein Thema. Keiner gewann den Monaco-GP von weiter hinten: Olivier Panis startete 1996 vom 14. Startplatz und fuhr im Ligier zum Sieg. In den letzten 25 Jahren sind zwölf Fahrer von der Pole-Position zum Sieg gestürmt, zuletzt Daniel Ricciardo 2018. Sebastian Vettel beendete 2017 eine Durststrecke von Ferrari in Monaco, die bis Michael Schumacher 2001 zurückreichte. Der Aufbau der Rennstrecke dauert doppelt so lange wie der Abbau – jeweils sechs und drei Wochen. Die vielen tausend Einzelteile (Tribünen, Leitschienen, Zäune etc.) sind, Stück für Stück nummeriert, in Lagerhäusern rund um Monaco untergebracht. Verbaut werden unter anderem 33 Kilometer Leitschienen, 20.000 Quadratmeter Fangzäune, 1100 Tonnen Tribünen und 3600 Altreifen. Typisch Monaco ist, dass hier alles ein wenig Kopf stehen kann: Entweder die Rennen wurden gleich serienweise von Champions gewonnen (Senna sechs Mal, Schumacher fünf Mal, Graham Hill fünf Mal, Prost vier Mal, Moss, Stewart und Rosberg je drei Mal), oder zwischendurch siegten Fahrer, die nie über über Sieges-Schampus in Monaco hinauskommen sollten – wie obiger Olivier Panis, wie Jean-Pierre Beltoise 1972, wie Jarno Trulli 2004, wie Maurice Trintignant (1955 und 1958). 2006 schenkte David Coulthard dem Red Bull Racing-Team in Monaco den ersten Podestplatz des Rennstalls aus Milton Keynes. Weil RBR beim Strassenrennen Werbung für einen Superman-Film machte, fragte Coulthard den Prinzen Albert, ob er mit einem Superhelden-Cape aufs Podest dürfe. Der Prinz hatte nichts dagegen. Abgesehen davon, dass die meisten Monaco-Hotels für die Rennfans kaum erschwinglich sind – die meisten Häuser verrechnen auch noch einen Wochentarif, völlig egal, ob der Gast erst am Mittwoch oder Donnerstag anreist. An einem GP-Wochenende stehen rund 700 Streckenposten im Einsatz. Der Monaco-GP 1982 war jenes Rennen, das scheinbar keiner gewinnen wollte: Leader Alain Prost hagelte in Runde 74 (von 76) in die Leitschienen. Der neue Leader, Ricciardo Patrese im Brabham, drehte sich und würgte in der Loews den Motor ab. Nun führte Didier Pironi, doch dem Ferrari-Fahrer ging ausgangs des Tunnels der Sprit aus. Also sollte Andrea de Cesaris das Kommando übernehmen, doch auch dem Alfa-Fahrer ging der Sprit aus! Der neue Leader Derek Daly rollte mit kaputten Flügeln und Getriebe aus, nach einem Leitschienenkuss. Damit siegte – Riccardo Patrese, der von der Loews auf abschüssiger Bahn den Motor wieder in Gang bringen konnte. Pironi und de Cesaris wurden aufgrund der zurückgelegten Distanz als Zweite und Dritter gewertet.
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