Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Österreich-GP: Pole für Leclerc, Drama um Vettel

Von Andreas Reiners
Charles Leclerc

Charles Leclerc

Charles Leclerc schnappt sich die zweite Pole seiner Karriere. Auf Startplatz zwei beim Österreich-GP in Spielberg: Lewis Hamilton vor Max Verstappen. Ein Drama gab es um Sebastian Vettel.

Ferrari-Jubel und Drama direkt nebeneinander: Charles Leclerc hat sich am Samstag in Spielberg die Pole Position für das neunte Saisonrennen. Der Monegasse fuhr in 1:03,003 Minuten auf Startplatz eins. Es war die zweite Pole seiner Karriere.

Ebenfalls in Startreihe eins: Lewis Hamilton im Mercedes, der Brite lag 0,259 Sekunden hinter dem Ferrari-Konkurrenten. Dritter wurde Max Verstappen (Red Bull Racing), der Niederländer lag 0,436 Sekunden hinter Leclerc. Dahinter: Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas.

Die Top Ten komplettierten Kevin Magnussen (Haas) nach einem starken Qualifying auf Rang fünf vor Lando Norris (McLaren), Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo), Pierre Gasly (Red Bull) und Sebastian Vettel.

«Das fühlt sich gut an. Es tut mir aber leid für das Team, was mit Seb passiert ist», sagte Leclerc. Denn neben dem Jubel gab es auch ein Drama um seinen Teamkollegen Vettel.

Vettel kann nicht fahren

Vettel wurde bereits in Q2 matt gesetzt. Nach einer schnellen Runde kehrte er in die Box zurück, wo er dann ganz offensichtlich aufgrund von technischen Problemen bis zum Ende des Qualifyings verblieb.

Es war eine Mischung aus Ratlosigkeit und Hektik in der Ferrari-Garage, wo zahlreiche Mechaniker am Boliden des Deutschen herumwerkelten, um das Problem zu finden und zu lösen.

Doch keine Chance – vier Minuten vor dem Ende stieg Vettel aus seinem Auto, nahm jeden Mechaniker in den Arm, der ihm über den Weg lief. Kleiner Trost: Durch eine Strafe gegen Magnussen rückt er auf Startplatz neun vor.

Während sich Vettel enttäuscht zurückzog, setzte Leclerc die erste Bestzeit des letzten Abschnitts, dabei hatte er 0,3 Sekunden Vorsprung auf seine Verfolger.

Am Ende ging es wie immer um den finalen Schuss: Leclerc verbesserte seine Bestzeit, Hamilton lag 0,259 Sekunden hinter Leclerc, gefolgt von Verstappen und Bottas.

Q2: Mercedes-Duo auf Medium

Die beiden Ferrari gingen zum Start von Q2 mit den Softs auf die Strecke, die restlichen Toppiloten auf der Medium-Mischung. Leclerc schaffte in 1:03,459 Minuten die erste Bestzeit des zweiten Abschnitts.

Vettel musste aus genannten Gründen auf eine Zeit auf den Medium-Pneus verzichten, was bedeutet, dass der Deutsche am Sonntag auch auf den Softs starten wird. Ebenso wie Leclerc, der seine Zeit auf der weichen Mischung noch einmal verbessern konnte (1:03,378).

Das Mercedes-Duo blieb auf den Medium-Reifen und geht daher mit dieser Mischung in das Rennen am Sonntag, ebenso wie Verstappen. Sie sind die einzigen Fahrer aus den Top Ten, die mit den Mediums starten.

Beendet war das Qualifying wie üblich für ein Quintett: Romain Grosjean (Haas), Nico Hülkenberg (Renault), Alex Albon im Toro Rosso, Hülkenbergs Teamkollege Daniel Ricciardo und Carlos Sainz (McLaren) fuhren auf die Startplätze elf bis 15.

Vier Strafen ausgesprochen

Wichtig: Vor dem Qualifying hagelte es einige Strafen, die für die Zeitenjagd relevant waren. Hülkenberg, Albon, Sainz und Magnussen wurden zurückversetzt.

Fünf Plätze bekamen Hülkenberg und Magnussen aufgebrummt, Sainz zehn Startplätze und Albon muss ans Ende des Feldes. Die Startaufstellung verschiebt sich entsprechend.

Q1: Williams wieder zu langsam

Im ersten Abschnitt gaben sich die Topfahrer keine Blöße. Verstappen setzte in 1:03,807 Minuten die Bestzeit in Q1 vor Hamilton, Bottas, Leclerc und Vettel.

Wie gehabt schieden fünf Fahrer aus, und wie gehabt waren es die beiden Williams-Piloten George Russell und Robert Kubica, wobei Russell mal wieder schneller war als Kubica.

Ebenfalls raus waren die beiden Racing-Point-Piloten Lance Stroll, Sergio Pérez sowie Daniil Kvyat. Der Toro-Rosso-Mann schimpfte am Funk wie ein Rohrspatz, da ihn am Ende seiner letzten schnellen Runde ein paar «Bummler» behinderten. Hülkenberg schaffte es als 14. knapp in den zweiten Abschnitt.

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