Keine Überholchance in Monaco: Was war los?
Zu gross, zu schwer und zu breit: Mit den aktuellen Formel-1-Autos ist das Überholen in Monaco fast unmöglich geworden
Die fehlende Spannung beim Grand Prix von Monaco war eines der Themen im Rahmen der ServusTV-Live-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» in Salzburg am Montag. Unglaublich aber wahr: Auf den Top-10-Positionen gab es diesmal über 78 Runden hinweg kein einziges Überholmanöver.
Dies lag nicht zuletzt daran, dass nach den Ereignissen zu Beginn des Rennens und der anschliessenden roten Flagge viele Top-Asse mit einem Satz der harten Reifen durchgefahren sind. Die GP-Stars waren teilweise bis zu elf Sekunden langsamer als sonst unterwegs.
Deswegen wurde im Rahmen der ServusTV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» auch die Frage gestellt, ob Monaco überhaupt noch zeitgemäß ist. Christian Klien meint zu dieser Frage: «Die Tradition ist noch da. Ich kann mir eigentlich keine Saison ohne Monaco vorstellen.»
«Aber die Autos sind zu gross, zu lang und zu breit. Man kann einfach nicht überholen. Und in Monaco haben noch die meisten auch noch versucht, das Rennen auf dem harten Reifen zu beenden. Da waren sie ja bis zu elf Sekunden langsamer. Normal muss es den einen Stopp geben, dann würfelt es sich ein wenig durch», weiss der Formel-1-Experte.
Zum sechsten Platz von WM-Leader Max Verstappen (Red Bull Racing) sagt der 41-jährige Vorarlberger: «Wir sind am Ende des Reglement-Zyklus und da sind die Gegner näher dran. Die anderen müssen ja auch abschauen. Jetzt haben McLaren und Ferrari schon Siege gefeiert, sie sind näher herangekommen. Wenn wir aber auf andere klassische Strecken kommen, denke ich, dass der Vorteil bei Verstappen wieder da sein wird. Es wird enger, aber ich sehe Red Bull Racing weiter als stärkste Kraft.»
Können Ferrari und Aushängeschild Charles Leclerc durch den Monaco-Triumph jetzt nochmals stärker werden? Klien sagte dazu: «Ich kann es mir schon vorstellen. Er hat auch nach seinem Monza-Sieg vor einigen Jahren – damals noch als Teamkollege von Sebastian Vettel – auch gesagt, dass er da sehr viel Selbstvertrauen gewonnen hat. Er ist sowieso einer der Besten im Feld. Ich kann mir vorstellen, das Ding in Monaco wird ihn jetzt auch wieder beflügeln.»
Monaco-GP, Circuit de Monaco
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 2:23:15,554 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +7,152 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +7,585
04. Lando Norris (GB), McLaren, +8,650
05. George Russell (GB), Mercedes, +13,309
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +13,858
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,908
08. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
09. Alex Albon (T), Williams, +1
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +2 Runden
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +2
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +2
15. Logan Sargeant (USA), Williams, +2
16. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +2
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Unfall
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Unfall
Nico Hülkenberg (D), Haas, Unfall
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
WM-Stand (nach 8 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 169 Punkte
02. Leclerc 138
03. Norris 113
04. Sainz 108
05. Pérez 107
06. Piastri 71
07. Russell 54
08. Hamilton 42
09. Alonso 33
10. Tsunoda 19
11. Stroll 11
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 6
14. Ricciardo 5
15. Albon 2
16. Ocon 1
17. Magnussen 1
18. Gasly 1
19. Zhou 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 276 Punkte
02. Ferrari 252
03. McLaren 184
04. Mercedes 96
05. Aston Martin 44
06. Racing Bulls 24
07. Haas 7
08. Williams 2
09. Alpine 2
10. Sauber 0