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FIA-Hammer: 10 Teams okay, 2 Motorhersteller nicht

Von Mathias Brunner
Die FIA ermittelt gegen Alpine

Die FIA ermittelt gegen Alpine

​Die Regelhüter des Autosport-Weltverbands haben am Morgen des 11. September mitgeteilt: Alle Rennställe haben sich an die Budget-Obergrenze gehalten. Unregelmässigkeiten gibt es bei Alpine und Honda.

Der Autosport-Weltverband FIA bestätigt: Alle zehn Formel-1-Teams haben sich 2023 an die Vorgaben in Sachen Budgetobergrenze gehalten. Das sind die guten Nachrichten. Weniger gut – Alpine und Honda haben laut FIA «verfahrenstechnische Verstösse begangen», obschon sie die Vorschriften in Sachen Budgetdeckel nicht verletzt haben.

Im Rahmen des Finanzreglements müssen alle Grand-Prix-Teams dem Dachverband ihre Abrechnungen zur Prüfung vorlegen, um sicherzustellen, dass die Ausgabengrenze nicht überschritten wird. Für die Rennsaison 2023 lag das grundsätzliche Limit bei 135 Millionen Dollar, allerdings auf der Grundlage von 21 Grands Prix, wobei 23 Rennen tatsächlich stattfanden. Daher dürfen die Teams zusätzlich zu den 21 Grands Prix 1,8 Millionen Dollar pro Rennen ausgeben, so dass das Limit für die Saison letztlich bei 138,6 Millionen Dollar lag.

Dies ist das zweite Jahr in Folge, in dem jedes Team alle Anforderungen erfüllt und die Ausgabenlimits eingehalten hat, nachdem Red Bull in der Saison 2021 zu hohe Ausgaben getätigt hatte und eine Geldstrafe sowie eine Kürzung der Entwicklungszeit akzeptieren musste.

Zum ersten Mal sind jedoch 2023 auch die Hersteller von Antriebseinheiten an eine Reihe von Ausgabenbeschränkungen gebunden worden, und da hat die so genannte «Cost Cap Administraion» bei Alpine und Honda Verfahrensverstösse erkannt.

Die FIA teilt dazu mit: «Sowohl Alpine Racing SAS als auch HRC haben zu jeder Zeit in gutem Glauben gehandelt und arbeiten derzeit mit der CCA zusammen, um diese Angelegenheit abzuschliessen. In Anbetracht der Art des Verstoßes, der Komplexität des neuen Finanzreglements für PU-Hersteller und der Herausforderungen, die mit dem ersten Jahr der Umsetzung verbunden sind, hat die CCA die Absicht, diesen beiden PU-Herstellern vorzuschlagen, ihre jeweiligen Verstösse durch eine akzeptierte Verstossvereinbarung (Accepted Breach Agreement, kurz ABA) zu regeln. Eine Zusammenfassung der ABAs wird, wenn sie von diesen beiden PU-Herstellern akzeptiert werden, wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.»

Im Oktober 2022 war die Lage so: Die Fachleute des Autosport-Weltverbands FIA kamen zum Schluss, dass Aston Martin, Williams und Red Bull Racing das finanzielle Reglement 2021 verletzt haben.

Aston Martin und Williams wurden Verfahrensvergehen vorgeworfen. Red Bull Racing wurde ebenfalls ein Verfahrensfehler vorgeworfen, dazu eine «geringfügige Übertretung» der Obergrenze. Als geringfügig ist im Reglement eine Übertretung von bis zu fünf Prozent definiert. Ein Verfahrensfehler ist zum Beispiel ein zu spätes Einreichen der entsprechenden Dokumente.

Die FIA schwieg sich 18 Tage lang zu den Details aus – bis zum Trainings-Freitag in Mexiko. Dann teilte der Autosport-Weltverband mit: Red Bull Racing habe ein so genanntes «Accepted Breach Agreement» (ABA) unterzeichnet, mit dem die Übertretung der Budgetgrenze sowie die Verletzung der Vorgaben bezüglich des Prozesses vom Team anerkannt werden.

Die FIA betonte: Red Bull Racing habe sich im ganzen Prüfprozess kooperativ verhalten. Es gab weder die Anschuldigung noch einen Beweis dafür, dass RBR in böser Absicht, unehrlich oder betrügerisch gehandelt habe, auch wurde gegenüber der FIA nichts verheimlicht.

Laut FIA hat RBR damals für 2021 Kosten in Höhe von 132,28 Millionen Dollar angegeben. Erlaubt waren gemäss FIA 136,5 Millionen. Der Weltverband kam jedoch zum Schluss, dass die angegebenen Kosten nach Meinung ihrer Experten zu niedrig gewesen seien. Moniert wurden von der FIA seitens RBR ungenau angegebene Kosten beim Catering, bei den Mitarbeiter-Sozialbeiträgen sowie bei den Reisekosten.

Die FIA erklärte weiter, dass RBR die Budgetobergrenze um 2,2 Millionen Dollar überschritten habe (das entspricht 1,6 Prozent). Wenn eine Steuergutschrift korrekt berücksichtigt worden wäre, wäre dieser Betrag auf 500.000 Dollar gesunken (0,37 Prozent). Das Strafmass wurde aufgrund dieser halben Million angesetzt.

Die wichtigsten Konsequenzen für Red Bull Racing: Eine Strafe in Höhe von 7 Millionen Dollar und eine Verringerung der Windkanal-Teststunden für zwölf Monate (ab ABA-Abschluss) um zehn Prozent.

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