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Williams FW34: Wenig Mut zum Risiko

Von Mathias Brunner
Der neue Williams wird ins Freie geschoben

Der neue Williams wird ins Freie geschoben

Der neue Williams für Bruno Senna und Pastor Maldonado folgt allen gängigen Trends – mehr nicht.

Da zückte Bruno Senna gleich selber das Smart-Phone, um ein Bild vom neuen Williams zu machen: Das neue Modell FW34 wurde – typisch Williams – für gefühlte zwei Minuten in die fahle Morgensonne von Jerez gerollt, ein paar Fotos, klick-klick, dann verschwanden die Blauweissen wieder in ihrer Box, um sich auf den ersten Testtag vorzubereiten.

Am FW34 fällt auf, dass wenig auffällt: Der Wagen folgt allen gängigen Trends, aber einen Geniestreich können wir nicht ausmachen.

An der Front fällt ein so markanter Knick in der Nase auf, wie ihn Ferrari hat. Dem Renner aus Maranello gleich ist auch jene wuchtige Frontflügel-Aufhängung, die als Luftleit-Element ausgelegt ist. Die Nase selber verläuft sehr flach, der Flügel darunter ist ein Dreiteiler à la Red Bull Racing.

Gemäss den bescheidenen Kühl-Anforderungen des Renault-Aggregats sind die Einlässe (gemessen am Wagen von 2011) kleiner geworden, die Seitenkästen sind schön talliert und recht früh nach innen gezogen.

Der Auspuff-Auslass – dieses Jahr ein grosses Thema – ist unter den Buchstaben D und V von Sponsor PDVSA (Petróleos de Venezuela S.A., die staatliche Ölgesellschaft Venezuelas) zu erkennen. Er mündet damit recht früh ins Freie. Ob das genug ist, um den Luftstrom zum Heck hin zu dynamisieren oder um den Hecklflügel nachhaltig zu unterstützen, muss sich zeigen.

Der ganze Wagen ist leicht angestellt (vorne weniger, hinten mehr Bodenfreiheit), wie das Red Bull Racing 2011 vorgemacht hat.

Technikdirektor Mike Coughlan ist mit dem Werk seiner Truppe zufrieden: «Wir haben weniger als fünf Prozent des letztjährigen Wagens übernommen.»

Teamchef Frank Williams: «Das ist für Williams ein Neuanfang – neues Auto, neuer Fahrer, neuer Motor, neues Personal. Wir hatten einen guten Winter und brennen auf den Saisonbeginn.»

Bislang geht Williams dabei kein Risiko ein, und das muss keine schlechte Idee sein: Mit dem mutigen Weg des ultrakompakten Getriebes 2011 fiel es gewaltig auf die Nase.

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