Latifi hat studiert: Das machen die anderen Ex-Fahrer
In Abu Dhabi 2021 war er (aus Hamilton-Perspektive) noch der Master of Disaster, jetzt ist er ganz offiziell Master of Business Administration: Ex-Pilot Nicholas Latifi meldete sich nach langer Zeit mal wieder auf Social Media zu Wort. Der frühere Formel-1-Fahrer, der nach der Saison 2022 seine Karriere beendete, hat jetzt einen MBA von der London Business School.
Der Kanadier verriet: Schon vor ein paar Monaten machte er seinen Abschluss. Die Fotos von der Abschlussfeier sehen nach Sommer aus. Er schrieb dazu: «Es ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal etwas gepostet habe. Ich wollte mir etwas Zeit nehmen, um mich voll und ganz auf meinen MBA an der London Business School zu konzentrieren und die Erfahrung ohne Ablenkungen zu genießen. Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass ich vor einigen Monaten meinen Abschluss gemacht habe!»
Der Kanadier schreibt auch: «Da ich keinen Bachelor-Abschluss hatte, wusste ich nicht, was mich erwarten würde, und ich gebe zu, dass ich anfangs etwas nervös war.» Ein MBA ist eine Art Weiterbildung im Managementbereich und oft ohne Bachelor möglich. «Die letzten zwei Jahre gehörten zu den schönsten meines Lebens, voller Lernen, Wachstum, neuer Erfahrungen und Erinnerungen, die ich für immer in mir tragen werde.»
Mit seinem Einschlag in Runde 53 des Saisonfinals 2021 trug sich der Kanadier in die Geschichtsbücher der Formel 1 ein. Der Unfall löste ein Safety-Car aus – DAS Safety-Car, muss man im Nachhinein sagen. Fans erinnern sich: Lewis Hamilton (damals Mercedes) und Max Verstappen (Red Bull Racing) waren punktgleich ins letzte Rennen gegangen, Hamilton lag zum Zeitpunkt des Latifi-Crashs vorne. Doch das Safety-Car wirbelte alles durcheinander: Verstappen an Platz 2 holte sich frische Reifen ab – und als der damalige Rennleiter Michael Masi das Rennen für die letzte Runde wieder freigab, zog Verstappen an Hamilton vorbei und fuhr zu seinem ersten WM-Titel. Latifi schlug nun einen gänzlich anderen Karriereweg ein, weg vom Racing. Er deutete aber an, dass er schon bald mehr News zu seiner Karriere habe. Übrigens: Lewis Hamilton gratulierte zum Abschluss via Instagram.
Was machen andere Ex-Piloten der vergangenen Jahre?
Daniel Ricciardo: Der Australier hat die Rennschuhe an den Nagel gehängt, genießt ein Leben mit lockerem Training und ist Ford-Botschafter.
Logan Sargeant: Anfang 2025 hatte der US-Amerikaner eigentlich den kompletten Rückzug aus dem Rennsport verkündet – nun ist er aber doch zurück, fährt IndyCar und Petit Le Mans.
Nyck De Vries: Der niederländische Formel-E-Weltmeister fährt in der Langstrecken-WM WEC für Toyota Gazoo Racing, wurde 2024 Gesamt-Dritter.
Kevin Magnussen: Der frühere Haas-Pilot ist für BMW in der Hypercar-Klasse unterwegs, fuhr unter anderem bei den 24 Stunden von Le Mans. Zusammen mit Valentino Rossi ist er auch in der GT World Challenge aktiv.
Mick Schumacher: Der frühere F1-Pilot tritt in der Langstrecken-WM WEC an und fuhr vor wenigen Tagen einen IndyCar-Test.
Sebastian Vettel: Der viermalige Weltmeister engagiert sich weiterhin für Umweltschutz und Nachhaltigkeit, ist beim deutschen SailGP-Team eingebunden und immer mal wieder auf Veranstaltungen wie der IAA dabei. Übrigens hat wie Latifi auch Vettel die Schulbank gedrückt: Der Deutsche machte einen Kurs an der renommierten Harvard Business School.
Sergio Perez und Valtteri Bottas sind für die laufende Saison beide ohne Stammcockpit, kehren aber 2026 mit Cadillac zurück. Zhou Guanyu ist Reservefahrer bei Ferrari.