Martin Brundle zu Max Verstappen: Wieso keine Strafe?
Kurz nach dem Start zum Mexiko-GP
Die ersten Runden des Grossen Preises von Mexiko verliefen turbulent, mit zahlreichen Piloten, die im beinharten Mehrkampf neben die Fahrbahn gerieten. Einige reihten sich nach tüchtig Abkürzen wieder ein, einige gaben Positionen zurück, andere nicht, und das alles erzeugt heisse Köpfe.
Diese Szene hatte es in sich: Lando Norris, Charles Leclerc, Lewis Hamilton und Max Verstappen schossen Seite an Seite zur ersten Kurve, natürlich konnte das nicht gut gehen. Norris und Hamilton schafften es, auf dem Asphalt zu bleiben, Leclerc und Verstappen rodelten geradeaus.
Leclerc beugte aus dem Gras als Leader auf die Fahrbahn ein, gab seinen Platz aber sofort an Norris, Verstappen reihte sich als Vierter ein. Die Rennkommissare befanden: Das alles war nicht strafwürdig.
Martin Brundle versteht das nicht. Der 66-jährige GP-Experte der britischen Sky, in der Königsklasse bei 158 Rennen am Start, argumentiert: «Leclerc hat noch versucht, irgendwie in die erste Kurve abzubiegen, merkte, das geht nicht, daher hat er Kurve 2 ignoriert. Das ist für mich eine klare Zehnsekunden-Strafe.»
«Max positionierte seinen Wagen ganz links und geriet auf den Randstein. Wie er sein Auto auf dem Gras dann unter Kontrolle behielt, da ziehe ich meinen Hut. Aber Verstappen nahm es in Kauf, die Kurven 2 und 3 gar nicht fahren zu können, und genau dies ist für mich ebenfalls strafwürdig.»
«Max ist da volles Risiko gegangen, in vollem Wissen, dass er in der Auslaufzone mit reichlich Schwung weiterfahren kann. Wenn das ein anderer Fahrer gegen Verstappen getan hätte, dann kann ich mir gut das Gezeter am Funk vorstellen.»
«Ich hätte ihm dafür sogar eine Durchfahrtstrafe aufgebrummt, nur um die Piloten von solchen Frechheiten abzuschrecken.»
«Ich kann Fahrer gut verstehen, die auf der Bahn bleiben, dann solche Kapriolen sehen und sagen: ‚Moment mal, ich benehme mich hier mustergültig und bin dann der grosse Verlierer. Da hätte ich ja auch durch die Wiese fahren können.’»
Fakt bleibt: Die Rennkommissare Gerd Ennser (Deutschland), Pedro Lamy (Portugal), Matthew Selley (Australien) und Alfonso Oros Trigueros (Mexiko) sahen sich diese Szene kurz nach dem Start ausgiebig an und befanden – keiner Strafe würde.
Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:58,574 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,324 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +31,049
04. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,955
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +42,065
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +47,837
07. George Russell (GB), Mercedes, +50,287
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +56,446
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1:15,446 min
10. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:16,863
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:19,048
12. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Carlos Sainz (E), Williams, +4
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsen
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Motor
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollisionsschäden
WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Norris 357 Punkte
02. Piastri 356
03. Verstappen 321
04. Russell 258
05. Leclerc 210
06. Hamilton 146
07. Antonelli 97
08. Albon 73
09. Hülkenberg 41
10. Hadjar 39
11. Sainz 38
12. Alonso 37
13. Bearman 32
14. Stroll 32
15. Lawson 30
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 20
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 713 Punkte (Weltmeister)
02. Ferrari 356
03. Mercedes 355
04. Red Bull Racing 346
05. Williams 111
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 69
08. Haas 62
09. Sauber 60
10. Alpine 20










