Piastri (McLaren): Böses Gerücht, kein neues Chassis
 
            Oscar Piastri in Mexiko
Der Piastri-Express ist zum Bummelzug verkommen: Nach einer grandiosen Serie (15 Rennen, 14 Mal auf dem Podest, 7 Siege) scheint der 24-jährige Australier Oscar Piastri seinen Schneid verloren zu haben.
Formel-1-Champion Jacques Villeneuve im Rahmen des GP-Wochenende von Mexiko: «Um genau zu sein, hat das mit den Unfällen in Baku angefangen, zuerst in der Quali, dann in der ersten Runde des WM-Laufs von Aserbaidschan. Seither ist bei Piastri der Wurm drin.»
Nach der Blamage von Baku setzt es für Piastri gegen seinen McLaren-Stallgefährten und Titelrivalen Lando Norris nur noch Niederlagen:
  
  Aserbaidschan: Norris 7., Piastri Unfall
  Singapur: Norris 3., Piastri 4.
  USA: Norris 2., Piastri 5.
  Mexiko: Norris 1., Piastri 5.
  
  In Texas und Mexiko kursierte hartnäckig: Hat das Chassis von Piastri in Baku etwas abbekommen? Erklärt das vielleicht, wieso der Schützling von GP-Sieger Mark Webber nicht mehr in Schwung kommt?
  
  McLaren-Teamchef Andrea Stella hat sich dazu am Autódromo Hermanos Rodríguez von Mexiko-Stadt geäussert. Der Italiener sagt auf die Frage, ob er ausschliessen könne, dass mit dem Chassis von Piastri etwas nicht stimme: 	«Alle Beweise, alle Daten, alle indirekten Messungen und Informationen, die uns vorliegen, deuten darauf hin, dass es kein Problem mit dem Auto gibt, und wir haben keinen Grund, etwas anderes zu vermuten.»
  
  Daher wird es vor dem kommenden GP-Wochenende von Brasilien (7.–9. November) auch kein neues Chassis für Piastri geben. Stella weiter: «Ich weiss, dass es in der Geschichte der Formel 1 immer wieder Diskussionen um Chassis-Wechsel gibt, aber ich würde andere Komponenten als das Chassis austauschen, wie zum Beispiel den Unterboden oder den Frontflügel.»
  
  «Tatsächlich werden solche Teile regelmässig gewechselt. Es sind nicht immer dieselben Teile am Auto verbaut, daher können wir mit Bestimmtheit sagen, dass es kein Problem mit dem Auto von Oscar gibt.»
  
  Stella wittert das Problem woanders, jedenfalls was die Darbietung in Mexiko angeht: «Die Bedingungen in Mexiko-Stadt, mit der Höhenlage, sind einzigartig. Sobald man sich aber mit den Anforderungen und dem Fahrgefühl vertraut gemacht hat, kann man in jeder Kurve Zeit gutmachen. Ich mache mir keine Sorgen um das Auto von Piastri, und ich bin sicher, Oscar wird aus seinen Erfahrungen lernen.»
  
  «Das schnellste Auto erfordert eine bestimmte Fahrweise, besonders unter Bedingungen wie in Mexiko und teilweise auch in Austin, also mit heissem Asphalt und Reifen, die zum Rutschen des Fahrzeugs beitragen. Lando hat eine relativ natürliche Art, Rundenzeiten zu erzielen, Oscar weniger.»
  
  «Lando fährt gerne auf Strecken, die wenig Grip bieten, etwa am Ende eines Rennteils, wenn die Reifen schon recht abgefahren sind und die Haftung gering ist. Oscar hingegen bevorzugt Strecken mit viel Grip, und genau da kann er sein unglaubliches Talent ausspielen.»
  
  «Man darf bei all dem auch nicht vergessen, dass Oscar noch nicht einmal seine dritte Formel-1-Saison beendet hat.»
  
  «Situationen wie in Mexiko und in Austin helfen einem Fahrer, sich  zu kalibrieren. Oscar lernt ständig hinzu, was er tun und fühlen muss, um unter diesen Bedingungen schnell zu sein. Für Lando sind diese Bedingungen hingegen natürlicher. Also kein Grund zur Sorge. Es ist eher eine Kalibrierungsübung für Oscar.»
  
  
Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:58,574 h
  02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,324 sec
  03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +31,049
  04. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,955
  05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +42,065
  06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +47,837
  07. George Russell (GB), Mercedes, +50,287
  08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +56,446
  09. Esteban Ocon (F), Haas, +1:15,446 min
  10. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:16,863
  11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:19,048
  12. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
  13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
  14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
  15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
  16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
  17. Carlos Sainz (E), Williams, +4
  Out
  Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsen
  Nico Hülkenberg (D), Sauber, Motor
  Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollisionsschäden
  
  
WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)
Fahrer
  01. Norris 357 Punkte
  02. Piastri 356
  03. Verstappen 321
  04. Russell 258
  05. Leclerc 210
  06. Hamilton 146
  07. Antonelli 97
  08. Albon 73
  09. Hülkenberg 41
  10. Hadjar 39
  11. Sainz 38
  12. Alonso 37
  13. Bearman 32
  14. Stroll 32
  15. Lawson 30
  16. Ocon 30
  17. Tsunoda 28
  18. Gasly 20
  19. Bortoleto 19
  20. Colapinto 0
  21. Doohan 0
  
  Konstrukteurspokal
  01. McLaren 713 Punkte (Weltmeister)
  02. Ferrari 356
  03. Mercedes 355
  04. Red Bull Racing 346
  05. Williams 111
  06. Racing Bulls 72
  07. Aston Martin 69
  08. Haas 62
  09. Sauber 60
  10. Alpine 20










