Moto3: Noah Dettwiler ist wach

George Russell stinkwütend: Mercedes gibt Fehler zu

Von Mathias Brunner
Kimi Antonelli, George Russell und Oscar Piastri in Mexiko

Kimi Antonelli, George Russell und Oscar Piastri in Mexiko

GP-Sieger George Russell war in Mexiko echt bedient. Den Briten wurmte, dass Max Verstappen ungestraft abkürzte, dann tobte er, weil er nicht an Antonelli vorbeigelassen wurde. Mercedes gibt Fehler zu.

George Russell war nach dem turbulenten Grossen Preis von Mexiko voll bedient: Zuerst petzte der 27-jährige Engländer über Max Verstappen, der ungestraft die Wiese benutzten, dann schimpfte er, wieso Max keine Strafe erhielt. «Das ist doch lächerlich. Da kürzt einer durchs Gras an, und es passiert überhaupt nichts.»

Aber so richtig in Rage kam der diesjährige Sieger von Montreal und Singapur, als ihm die Mercedes-Strategen verwehrten, am Stallgefährten Kimi Antonelli vorbeizugehen; wo sich doch George auf den viertplatzierten Oliver Bearman werfen wollte.

Russell am Funk: «Ich habe mehr Speed.» Übersetzung: Lasst mich an Antonelli vorbei ...

Kühle Antwort an Russell: «Du darfst gerne überholen.»

Doch statt dessen kam Russell vom aufrückenden Oscar Piastri im McLaren unter Druck.

George: «Ich habe einen McLaren am Arsch, soll ich den vielleicht vorbeilassen?» – «Äh, nein, danke.» – «Ah, dachte ich mir ...»

Nochmals Russell: «Ich gebe Kimi den Platz zurück, wenn ich Bearman nicht schnappe, aber ich könnte hier so viel schneller fahren.»

George forderte weiter am Funk einen Platzwechsel, dann erhielt er die Ermahnung, seine Hinterreifen würden zu heiss. Jetzt platzte Russell der Kragen: «Ich habe einen verfluchten McLaren im Heck, der ist schneller, ich versuche hier, den Platz zu halten, verflucht nocheins.»

Erst dann kam die Order an Antonelli, Russell bitteschön ziehen zu lassen. Was der junge Kimi sofort tat.

Doch wertvolle Zeit war verloren gegangen, und als der Platzwechsel endlich vollzogen war, da war es zu spät.

Russell war anständig genug, den Platz an Antonelli zurückzugeben, so wie er das versprochen hatte.

Danach maulte George: «Entweder man vollzieht den Platztausch gleich, oder dann lässt man es ganz bleiben. Als ich endlich vorbei war, da war alles viel zu heiss – Reifen, Bremsen, Motor. So war gegen vorne nichts mehr auszurichten.»

Bradley Lord, der bei Mercedes den nicht nach Mexiko gereisten Teamchef Toto Wolff vertrat, räumt Fehler ein: «Das war eine knifflige Situation, und wir haben sie wohl nicht richtig gemeistert. Wir hätten entschlossener handeln müssen, indem wir entweder anordnen, dass die Positionen gehalten werden; oder indem wir den Tausch schneller vollziehen.»


Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:58,574 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,324 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +31,049
04. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,955
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +42,065
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +47,837
07. George Russell (GB), Mercedes, +50,287
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +56,446
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1:15,446 min
10. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:16,863
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:19,048
12. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Carlos Sainz (E), Williams, +4
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsen
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Motor
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 357 Punkte
02. Piastri 356
03. Verstappen 321
04. Russell 258
05. Leclerc 210
06. Hamilton 146
07. Antonelli 97
08. Albon 73
09. Hülkenberg 41
10. Hadjar 39
11. Sainz 38
12. Alonso 37
13. Bearman 32
14. Stroll 32
15. Lawson 30
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 20
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 713 Punkte (Weltmeister)
02. Ferrari 356
03. Mercedes 355
04. Red Bull Racing 346
05. Williams 111
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 69
08. Haas 62
09. Sauber 60
10. Alpine 20

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