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Rosberg: «Wir sind im Rückwärtsgang»

Von Mathias Brunner
Rosberg

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Williams-Ass Nico Rosberg ist besorgt: «Wir sind seit Saisonbeginn zurückgefallen, dieser Trend muss sich wieder ändern»

Fragerunde mit Nico Rosberg. Der Wiesbadener ist redegewandt und offen wie immer, selbst wenn die Antworten auf einige Fragen schmerzen.

Nico, du hast gesagt, eure Platzierungen in den bisherigen Rennen waren realistisch. Du warst Fünfter in Australien, Sechster in Malaysia, Siebter und China und Neunter in Bahrain – ist Williams im Rückwärtsgang?

Auf jeden Fall, ja. In Melbourne waren wir dritte Kraft, das sind wir längst nicht mehr. Die Platzierungen waren ehrlich. Wir sind zurückgefallen, jetzt müssen wir Gas geben.

Wie wird sich das Kräfteverhältnis in Spanien verändern?

Da sind wir selber gespannt drauf. Die meisten Teams haben teilweise umfangreiche Veränderungen im Gepäck. Wir haben den Unterboden nochmals verbessert und einen neuen Frontflügel dabei. Das ist aber ein nicht so grosser Schritt wie ihn andere Rennställe machen. Wir müssen es schaffen, dort zu bleiben, wo wir gegenwärtig sind. Das wird schwierig genug.

Wen fürchtest du am meisten, der bislang hinter dir war?

Ich kann mir vorstellen, dass Ferrari schon einen erheblichen Fortschritt zeigen wird. BMW sollte man auch nicht abschreiben. Die fuhren in Melbourne auf Augenhöhe mit uns. Bei denen ist auch einiges dumm gelaufen.

Waren eure Entwicklungsschritte die falschen, oder haben die anderen einfach schneller entwickelt?

Die anderen waren schneller. Wir hatten in Bahrain ja besser, aber die anderen hatten noch grössere Fortschritte erreicht.

Die Strecke von Barcelona galt früher als Reifenfresser. Wie ist das heute in Bezug auf die 2009 verwendeten Pneus?

Ich weiss nur, dass die härtere Mischung hier recht hart ist. Das wird Probleme geben, ihn gut aufzuwärmen. Es wird erneut sehr schwierig werden zu verstehen, wie man am besten mit den Reifen umgeht.

Ist Barcelona von der Pisten-Charakteristik her noch immer der Lackmus-Test für ein Formel-1-Auto?

Ja. Wer ein besonders konkurrenzfähiges Auto hat, wird hier noch weiter vorn sein als sonst. Und wer normalerweise Mühe hat, hat noch mehr Mühe.

Du wurdest nach einer guten Startrunde in Bahrain von den mit Energie-Rückgewinnung ausgestatteten Autos gnadenlos zurückgereicht. Wann ist euer eigenes KERS bereit?

Ich fürchte, nicht in naher Zukunft. Aber genauer weiss ich das nicht.

Wie kommt es eigentlich, dass du in diesem Jahr deutlicher vor deinem Stallgefährten Kazuki Nakajima liegst als 2008?

Ich glaube, ich habe mich als Fahrer gesteigert. Dieses Jahr hat der Fahrer noch mehr Möglichkeiten, um seinen Kopf zu nutzen, weil du einfach noch mehr Parameter erhalten hast. Da konnte ich mich steigern.

Macht das Fahren mit den 2009er Autos mehr Spass?

Ja, weil man weniger Übersteuern beim Einlenken hat und mit den profillosen Reifen mehr Haftung. Du kannst besser attackieren, und das macht mehr Spass.

In Bahrain hatten einige Fahrer Probleme: Alonso kippte um, Buemi fühlte sich nicht gut. Ist das der Preis, den die Piloten fürs Abmagern bezahlen, weil unbedingt Gewicht gespart werden musste?

Ja, das kann schon sein. Man sieht ja, wie dünn einige Fahrer geworden sind. Das Reglement hilft nicht. Ich höre, das Grundgewicht wird nun auf 620 Kilo erhöht. Aber diese 15 Kilo zusätzlich bringen nichts. Deshalb sagte ich: am besten, man würde ein Mindestgewicht für Fahrer samt Sitz machen. Das wäre einfach zu machen.

Und wieso macht man es dann nicht?

Weil jedes Team, das KERS einsetzt dagegen wäre, denn dort geht es um jedes Gramm. Und weil jeder Fahrer, der leicht ist, ebenfalls dagegen ist.

Was liegt beim Spanien-GP drin?

Wenn alles gut läuft, ein oder zwei WM-Punkte.

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