Brawn: «Alles läuft wie ein Schweizer Uhrwerk»
Jenson Button und Ross Brawn – das Erfolgsgespann der Saison 2009
Von Überheblichkeit keine Spur: Teamchef Ross Brawn bleibt auch nach dem vierten Sieg im fünften Saisonrennen hellwach und vorsichtig. An einen Spaziergang zum WM-Titel glaubt der frühere Ferrari-Cheftechniker nicht.
«Wir nehmen jedes Rennen wie es kommt und kämpfen mit Zähnen und Klauen um jeden Punkt. Wie es jeweils ausgeht, liegt nicht in unserer Hand. Was mich hingegen unheimlich freut: Die Probleme im Winter, als wir nicht wussten, ob und wie es mit diesem Rennstall weitergehen soll, haben das Team zusammengeschweisst. Alles läuft derzeit wie ein Schweizer Uhrwerk. Das ist natürlich schön. Aber wir bleiben trotzdem vorsichtig, denn in diesem Geschäft wird einem nichts geschenkt.»
Während die Konkurrenz so viele Neuheiten bringt, dass man bei BMW-Sauber oder Ferrari schon beinahe von B-Modellen sprechen muss, köchelt bei Brawn die Entwicklung vor sich her wie eine italienische Tomatensauce, ein wenig langsamer vielleicht, aber das Ergebnis am Ende ist schmackhafter.
Ross Brawn: «Wir haben für Monte Carlo und Istanbul ein paar neue Teile, das nächste grössere Evo-Paket folgt aber er für den Lauf auf dem Nürburgring.»
Bescheidenheit und Vorsicht in Ehren, aber inzwischen muss es jedem klar sein, dass Brawn WM-Favorit ist.
Ross neigt zu typisch britischer Untertreibung: «Es schaut ein wenig danach aus, nicht? Wie es aussieht, haben Red Bull und wir die neuen Regeln am meisten ausgeschöpft, wir haben dazu sehr gute Fahrer. Was die Konkurrenz angeht, so unterschätzen wir niemanden, aber über das ganze Jahr gesehen sehe ich in Red Bull Racing die grösste Gefahr.»