Glock fit aus den Ferien
Glocks Toyota mit Schwächen in langsamen Kurven
Timo Glock hat alles getan, was er tun konnte: «Ich habe mich mit Fahrradfahren auf den Türkei-Grand-Prix vorbereitet», sagt der 27jährige Hesse. Rund 280 Kilometer hat er binnen einer Woche nach dem Monaco-GP mit Mountain- und Trekking-Bike in seiner Heimat, im Odenwald, bewältigt.
Keine Frage: Glock ist fit für den siebten WM-Lauf. Nur hinter der Form seines Fahrzeugs steht unverändert ein Fragezeichen. Der Toyota TF109 offenbarte zuletzt Schwächen bei der Reifennutzung.
«Wir haben die Reifen in der Qualifikation zum Monaco-GP nicht zum Arbeiten bekommen», sagt der WM-Sechste. Im Rennen dann fand der Odenwälder mehr und mehr Grip, weil der Asphalt zunehmend Gummiabrieb aufsammelte, und landete aus der Boxengasse gestartet noch auf einem passablen zehnten Platz.
Doch das ist weit entfernt von den Zielen des japanischen Teams mit Sitz in Köln-Marsdorf. Glock, der 2009 bislang alle Rennen unter den ersten Zehn bendete, hat seither fast täglich mit seinem Team telefoniert. Aber «man sollte das nicht übertreiben, denn unsere Ingenieure wissen ganz gut, was sie zu tun haben.»
Seine Wohnung in Köln hat er indes aufgegeben.
Die Fehlersuche ist aber längst nicht beendet. Probleme offenbart das Auto vor allem in langsamen Passagen. «Das beginnt beim Einlenken und wirkt dann natürlich auch negativ auf das Rausbeschleunigen aus den Kurven», erklärt der Wersauer.
Laut seinen Ingenieuren wurden die Defizite des Toyota, der über die Wintertests hinweg bis zum Bahrain-GP tadellos gelaufen war, erstmals in Barcelona im langsamen dritten Sektor offenkundig. Der ist laut Glock schon sehr speziell, aber aus seiner Sicht haben sich die Probleme in den langsamen Kurven schon vorher angedeutet. Sie seien nur eben in Barcelona und dann im langsamen Monaco offenkundig geworden.
Toyota hat diverse Neuerungen für den siebten WM-Lauf in Istanbul auf Lager. Darunter einen neuen Frontflügel. Dabei handelt sich um das Modell, das in Barcelona im freien Training verwendet und für unzulänglich befunden wurde. Dieser Flügel wanderte nochmals durch die Simulation und den Windkanal und wird ab Freitag in modifizirter Form erneut getestet. Ausserdem befinden sich ein überarbeiteter Unterboden sowie eine veränderte Bremsbelüftung am TF109.