Daniel Sanders: «Dann schaut es mit Schlangen und Krokodilen anders aus»
Rallye-Weltmeister Daniel Sanders (Red Bull KTM) war 2025 erfolgreich wie nie zuvor und feierte 16 Etappensiege. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Australier vor dem Auftakt der Dakar am 3. Januar.
2025 lieferte Daniel Sanders eine beeindruckende Saison ab: Der 31-Jährige aus Three Bridges, östlich von Melbourne in Australien, gewann vier der fünf Veranstaltungen zur Rallye-Raid-Weltmeisterschaft und eroberte mit 16 Etappensiegen den Titel. Obendrauf triumphierte der KTM-Werksfahrer auch bei der Rallye Dakar in Saudi-Arabien.
Bezüglich Wertigkeit will der Red-Bull-Athlet keine Einordnung vornehmen. «Die Dakar ist die prestigeträchtigste Rallye, mit ihr beginnt die Weltmeisterschaft», schilderte Sanders beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Dieses zweiwöchige Rennen ist hart, die gesamte Weltmeisterschaft ist es aber ebenso. Die Dakar ist das größte Rennen, es braucht für die Teams und Fahrer aber auch eine Meisterschaft, um sich und die Motorräder zu verbessern. Der Sport kann auch nur so wachsen. Rallye ist anders als jede andere Disziplin, fernab von gewöhnlich. Für mich sind die Dakar und die Weltmeisterschaft wie zwei unterschiedliche Rennen, die sich am Ende zu einem zusammenfügen.»
Am 3. Januar beginnt die Dakar 2026, die erneut für viel Aufmerksamkeit sorgen wird. «Du musst dir nur mal anschauen, was auf Social Media abgeht, bei der Dakar hat es viele Zuschauer», so Sanders. «Das ist ein globales Ereignis, dem Sport können die Fans aber nur schwer folgen, weil wenig im Fernsehen kommt. Umso verrückter ist es, wie sehr die Dakar wahrgenommen wird. Dass die restlichen WM-Läufe in anderen Ländern stattfinden, ist gut für diese Nationen und auch für den Sport. Das sorgt für Abwechslung, was das Gelände und auch die Formate betrifft.»
Daniel Sanders kommt ursprünglich aus dem Enduro-Sport, Rallye fährt er erst seit 2021 – die Dakar kennt er deshalb nur in Saudi-Arabien. «Ich fuhr in Südamerika», spielte der Mann aus Victoria auf den Austragungsort der Dakar vor Arabien an. «Ich halte Saudi-Arabien für den besten Platz auf der Welt zum Fahren. Zusammen mit der Wüste in Australien vielleicht. Aber bei uns gibt es viele Kängurus und Kühe, große Gebiete sind landwirtschaftlich genutzt. Das ist gleich wie in Südafrika.» Und fügte grinsend hinzu: «Schlangen sind für uns auf dem Motorrad kein Problem, wenn du im Zelt übernachtest, schaut es mit Schlangen und Krokodilen anders aus. In Südamerika ist die Atmosphäre bei einem Rennen womöglich besser, weil es mehr Zuschauer hat. Aber für eine Wüsten-Rallye ist Saudi-Arabien ein hervorragender Platz. Dort gibt es kaum Bevölkerung und keine Städte, du bist auf dich selbst gestellt. Das ist, was eine solche Rallye so besonders macht.»
Die Rallye-Raid-WM in ihrer heutigen Form gibt es erst seit 2022, seither holte mit Sam Sunderland (2022), Kevin Benavides (2023) und Daniel Sanders (2025) dreimal der Dakar-Sieger auch den Titel.
«Konstant die beste Leistung zu bringen, ist sehr schwierig», hielt Sanders fest. «Hinzu kommt, dass wir viele Tage fahren und allerhand passieren kann, das ist ein gefährlicher Sport. Ich war 2025 sehr konstant und habe bis auf das letzte Rennen alle gewonnen. Bei diesem habe ich zu viele Fehler gemacht und mir auch noch einen Knochen im Brustkorb angebrochen. Es ist cool, die Dakar zu gewinnen – aber auch, bei den anderen vorne zu fahren. Es ist unmöglich, sämtliche Etappen zu gewinnen, auch, weil die Navigation heute eine so wichtige Rolle spielt. Trotzdem ist mir eine beinahe perfekte Saison gelungen. Das besser zu machen, wird schwierig.»
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