Weltmeister Vettel: «Rücksichtlos ja, unfair nein»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel: «2012 ging es um den Titel, heute sind wir entspannter»

Sebastian Vettel: «2012 ging es um den Titel, heute sind wir entspannter»

Medienrunde mit Weltmeister Sebastian Vettel in Texas: Die Fragen der US-amerikanischen Kollegen sind etwas anders als es der Champion gewohnt ist.

Die USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, auch für Formel-1-Weltmeister. Michael Schumacher schätzt es bis heute, dass er in den Staaten unbehelligt auf der Strassen herumspazieren kann, nur die Wenigsten kennen ihn. Sebastian Vettel geht es gleich.

Wie erlebst du die USA und Texas?

Zunächst einmal ist alles riesig. Ich meine, alleine Texas ist drei Mal so gross wie Deutschland! Es ist zwar etwas kühl hier in Austin, aber es soll zum Glück wärmer werden. Vor einem Jahr wurden wir vom tollen Empfang in Texas alle umgehauen, von der Stimmung in der Stadt, von der Leideschaft der Fans. Also habe ich mich sehr gefreut, nach Texas zurück zu kommen.

Bist du mit einer anderen Einstellung nach Austin gekommen als vor einem Jahr?

Vor einem Jahr ging es um den Titel, wir hatten noch zwei Rennen zu fahren, Austin und Brasilien. Dieses Jahr ist das Titelrennen entschieden, da ich alles natürlich schon ein wenig entspannter. Aber gewinnen will ich trotzdem. Vor einem Jahr hätte ich es fast geschafft, das will ich nun nachholen.

Du kannst hier in Texas einen Rekord aufstellen – acht Siege in Folge, das hat in einer einzigen Saison noch keiner geschafft. Wie wichtig ist dir das?

Ich hätte nichts dagegen, wenn ich den Rekord schaffe, aber ich steige nicht mit diesem Gedanken ins Auto. Ein Grand-Prix-Wochenende ist jeweils recht lang, da kann viel passieren. Der Rekord ist nicht, was mich antreibt.

Du giltst abseits der Strecke als Gentleman. Kann man es sich heutzutage leisten, auch auf der Strecke einer zu sein?

Du wirst kein Anderer, nur weil du dich ans Lenkrad eines Rennwagens setzt. Allerdings sehen die Dinge in der Einstellung Wettkampf etwas anders aus. Dann lautet die Devise, das jeweils beste aus einer Situation herauszuholen und zu gewinnen. Nicht um jeden Preis, aber wenn du eine Lücke siehst, dann stichst du hinein. Hin und wieder muss man dabei auch rücksichtslos sein. Aber man sollte die Rivalen trotzdem respektieren, denn man erwartet von ihnen das Gleiche.

Wenn du einen Moment deines Wegs zum vierten Titel hervorheben würdest, welcher wäre das?

Die Auslaufrunde nach der Zielflagge meines Heimrennens auf dem Nürburgring. Dieses Gefühl, endlich zuhause gewonnen zu haben, die ganzen Fans zu sehen, diese Flaggen, das war schon grossartig.

Welches war dein bestes Rennen?

(Überlegt lange) Deutschland war besonders, weil wir an diesem Tag nicht das schnellste Auto hatten. Der Druck der Lotus war gross, wir haben trotzdem gewonnen, das war schön.

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