BMW: Vorfahrt für Kubica

Der Zollbeamte in Palma de Mallorca (kleiner Boxenstopp auf dem Weg nach Valencia, mit freundlicher Hilfe von Air Berlin) blickt von meiner Identitätskarte auf, eine Braue wandert nach oben, dann fragt er: «Wozu besuchen Sie unser Land, señior?»

Ich antworte: «Ich fliege nach Valencia, für eine Präsentation von BMW.»

Der Beamte: «Aha. Der neue Z4?»

«Nein, der neue F1.09.»

Der gute Mann blickt mich an wie einen Fragebogen: «Was um alles in der Welt ist ein F1.09?»

Der F1.09 ist jenes Modell, mit dem Robert Kubica und Nick Heidfeld ein Wörtchen um den Formel-1-WM-Titel 2009 mitreden sollen – so jedenfalls sieht das Jahresziel von BMW aus. Und die Liste der Ziele wurde in den vergangenen Jahren mit Schweizer Präzision abgehakt: regelmässig punkten, aus eigener Kraft aufs Podest gelangen, der erste Sieg.

Morgen früh um 9.00 Uhr wird der neue Renner der Weissblauen auf der Start/Ziel-Geraden des «Circuito de la Comunitat Valenciana Ricardo Tormo» enthüllt (lieben Sie nicht auch kurze, prägnante Streckennamen?).

Nach Pressekonferenz und Gruppen-Interviews mit rund 400 Berichterstattern aus aller Welt wird Robert Kubica die neue Ko-Produktion der Spezialisten aus München und Hinwil dann nach Mittag zur Jungernfahrt ausführen.

Es ist der Beginn jener Saison, die für BMW-Sauber zur bislang erfolgreichsten werden soll. Ein Spaziergang wird das nicht.