Formel 1 hungert: Erste Opfer, wie lange wartet FIA?
Die Formel 1 im Mager-Wahn: Adrian Sutil verzichtet in der Wüste von Bahrain auf seine Trinkflasche, Jean-Eric Vergne musste kürzlich wegen seines Gewichtsverlustes ins Krankenhaus.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Obwohl das Mindestgewicht in der Formel 1 auf die Saison 2014 hin auf 692 kg angehoben wurde, um die schwereren Formel-1-Aggregate auszugleichen, herrscht in der Königsklasse des Motorsports der Hunger-Wahn. Die grösseren Piloten haben einen klaren Nachteil gegenüber ihren kleineren und damit leichteren Konkurrenten. Um diesen wieder wettzumachen, werden zum Teil groteske Methoden angewendet.
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So offenbarte Sauber-Neuzugang Adrian Sutil gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass er den Wüsten-Grand-Prix in Bahrain ohne Trinkflasche an Bord durchstehen will, um Gewicht zu sparen. Kein Wunder, hat der 1,83 m grosse und 75 kg schwere Wahl-Schweizer gegenüber seinem Teamkollegen Esteban Gutiérrez, der mit 1,8 m auch nicht klein ist, nach Eigenaussage einen Nachteil von einer halben Sekunde pro Runde. Der Grund: Der Mexikaner ist nur 61 kg schwer. Auch Toro Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne beschwerte sich in der Medienrunde: "Der Gewichtsunterschied zwischen mir und meinem Teamkollegen Daniil Kvyat macht etwa vier Zehntelsekunden pro Runde aus." Zum Vergleich: Vergne ist 1,82 m gross und 69 kg, sein russischer Nebenmann misst 1,8 m und ist nur 58 kg schwer.
Deshalb sah sich der Franzose genötigt, im Winter eine harte Diät zu halten. Und übertrieb dabei: "Es gibt da ein gewisses Limit. Wenn man dieses überschreitet, macht der Körper nicht mehr mit. Ich war zwischen den beiden Grands Prix in Australien und Malaysia im Krankenhaus, weil ich dehydriert war und es ein bisschen an allem fehlte. Ich war sehr schwach."
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Der 23-Jährige aus Pontoise erklärt: "Ganz ehrlich: Das ist eine saublöde Situation. Die neuen Formel-1-Renner sind schwierig zu fahren, wir benötigen all unser Können dafür. Wenn man gleichzeitig viel Gewicht verlieren muss, ist das alles andere als gut." Vergne verrät weiter, dass der Hunger-Wahn bei den Formel-1-Piloten in diesem Jahr schon mehrmals ein Gesprächsthema war. "Aber wir haben noch keine Lösung gefunden. Einige leichtere Kollegen wollen ihren Vorteil wahren."
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Es stellt sich die Frage, wie lange der Automobilweltverband FIA warten will, bis er eingreift. Muss erst ein Fahrer im Cockpit kollabieren, damit die sonst so tüchtigen Regelbastler eine weitere Erhöhung des Mindestgewichtes in Erwägung ziehen?
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