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Prozess Bernie Ecclestone: Rätsel um das wahre Motiv

Von Mathias Brunner
Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone

Der Ex-Banker Gerhard Gribkowsky bleibt bei der Feststellung, Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone haben ihn bestochen. Rätsel gibt es um die Summen und das Motiv.

Der ehemalige BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky, im Juni 2012 wegen Bestechlichkeit, Steuerhinterziehung und Untreue zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden ist, bleibt vor dem Münchner Gericht dabei: Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone habe ihn bestochen.

Am vergangenen Freitag hatte Richter Peter Noll an der Darstellung Gribkowskys wenig Freude: Bei seiner Aussage verstrickte sich der Inhaftierte mehrmals in Widersprüche – auch dann, als er über einen späteren Bestechungsversuch sprach, bei dem ihm Ecclestone 2005 sogar 80 Millionen Dollar (rund 58,1 Millionen Euro) angeboten haben soll. Nach sieben Stunden wurde es Richter Noll zu bunt und er vertagte die Verhandlung im Landgericht München auf heute Dienstag, 13. Mai 2014.

Heute Dienstag nun hat der frühere Banker von diesem angeblichen Bestechungsversuch in Singapur berichtet, bei dem ihm Ecclestone die 80 Millionen Dollar angeboten habe. Aus seiner (Gribkowskys) Sicht wollte Ecclestone vorfühlen, ob und in welcher Höhe ein Bestechungsversuch lohnenswert sei. Gribkowsky behauptet, darauf zunächst nicht eingangen zu sein – erst später, womit wir wieder bei den vielzitierten 44 Mio Dollar sind.

«Das Angebot kam ganz klar von ihm», beteuert der Deutsche und bringt den Vergleich von einer Karotte, die einem vorgehalten wird. Nach der habe er schliesslich geschnappt.

Neben den Summen ist auch verwirrend, was sich Ecclestone detailliert von den angeblichen Bestechungsversuchen erhofft habe. Gribkowsky: «Das blieb vage.»

Bernie Ecclestone bleibt bei der Darstellung, er sei von Gribkowsky erpresst worden. Der habe gedroht, mit finanziellen Einzelheiten zu den britischen Steuerbehörden zu gehen. Doch Gribkowsky sagt heute vor Gericht, er sei kein Erpresser. «Wir hatten ohnehin nichts Handfestes gegen ihn, das wir hätten verwenden können. Es ging mehr darum, ihn zu ärgern.»

Der Banker glaubt, dass Ecclestone mit den Millionen die BayernLB als «lästige Gesellschafter» der Formel 1 loswerden wollte. Er, Ecclestone, habe unmissverständlich klar gemacht, wer Chef im Ring sei. Gerhard Gribkowsky vergleicht den Druck seines Verhandlungspartners so: «Die Folterinstrumente lagen auf dem Tisch.»

Ecclestone und Gribkowsky hatten sich im Zuge des Verkaufs der Formel-1-Anteile der Bayerischen Landesbank an CVC Capital Partners kennengelernt. Der ehemalige BayernLB-Vorstand Gribkowsky hatte 2012 erklärt, dass ihm Bernie Ecclestone im Mai 2005 in einem Gespräch in London eine Beschäftigung als Berater angeboten habe, wenn er ihm beim Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB helfe. Kurz darauf habe der geschäftstüchtige Brite die Beteiligungsgesellschaft CVC Capital als Käufer vorgeschlagen. In diesem Zusammenhang seien auch die dubiosen 44 Millionen Dollar (Rund 32 Millionen Euro) geflossen, getarnt als Beraterhonorar.

Im Fall sind bis September 2014 insgesamt 26 Verhandlungstage angesetzt.

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