Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg: Sieg Nr. 5 oder 1?

Von Petra Wiesmayer
In Ungarn wollen Nico Rosberg und Lewis Hamilton den nächsten Doppelsieg

In Ungarn wollen Nico Rosberg und Lewis Hamilton den nächsten Doppelsieg

Im letzten Rennen vor der Sommerpause will Lewis Hamilton seinen Rückstand auf Nico Rosberg verkleinern und seinen fünften Ungarn-Sieg feiern. Rosberg will auf dem Hungaroring endlich zum ersten Mal aufs Podium.

In Hockenheim musste Lewis Hamilton seinem Teamkollegen beim Kampf um den Sieg den Vortritt lassen und liegt nun 14 Punkte hinter Nico Rosberg auf Platz 2 der WM-Wertung. Da es schon bei Rosbergs Heimrennen nicht geklappt hat, sich die Führung zurück zu holen, will der 29-Jährige nun in Ungarn voll angreifen. Sieht man sich die reine Statistik an, ist Hamilton am kommenden Wochenende auch der haushohe Favorit auf den Rennsieg in Ungarn. Bei bisher sieben Starts stand der Brite vier Mal auf der Pole Position und ebenso oft auf der obersten Stufe des Podiums.

«Der Große Preis von Ungarn ist stets ein besonderes Rennen für mich», sagt Hamilton im Hinblick auf nächstes Wochenende. «Ich bin bislang sieben Mal auf dieser Strecke gestartet und habe dabei vier Pole Positions und vier Siege erzielt. Darunter mein erster Erfolg für Mercedes-Benz im vergangenen Jahr.» Ein spezielles Geheimnis, wieso es für ihn ausgerechnet in Ungarn so gut gelaufen sei, gebe es aber nicht.

«Ich hatte dort im Laufe der Jahre einfach das nötige Glück und ich mag die Strecke sehr. Dort kann man richtig angreifen. Das ist für einen aggressiven Fahrer wie mich sehr wichtig. Vielleicht liegt der Kurs meinem Fahrstil etwas mehr als andere», erklärt er. «Auch die Fans haben mich dort schon immer viel angefeuert. Darauf freue ich mich sehr. Ich gebe absolut alles, um im Titelkampf wieder mit Nico gleichzuziehen. Es ist mir nicht möglich, mich stärker zu konzentrieren oder härter zu arbeiten, als es derzeit der Fall ist. Die WM entwickelt sich für mich zu einer großen Herausforderung. Aber genau so mag ich das. Anders würde es mir gar nicht gefallen.»

Für Nico Rosberg lief es bei seinen bisherigen Auftritten auf dem Kurs außerhalb von Budapest weniger gut. Bei acht Starts kam er drei Mal gar nicht ins Ziel, seine beste Platzierung stammt aus dem Jahr 2009, als er Vierter wurde; aufs Podium schaffte er es bisher nie. Mit einem Sieg beim Heimrennen in Hockenheim im Rücken will der WM-Führende am nächsten Sonntag nun da anknüpfen, wo wer letzten Sonntag aufgehört hat.

«In den vergangenen Wochen habe ich sehr viele schöne Momente erlebt. Das Beste war natürlich meine Hochzeit, aber ich habe auch meinen Vertrag verlängert, Deutschland hat die Fußball-WM gewonnen und dann kam das Wochenende in Hockenheim. Das waren ganz besondere Tage für mich», sagt er. «Hoffentlich können wir den Jungs in den Werken und hier an der Strecke einen Grund zum Feiern bescheren. Das wäre noch vor dem Urlaub eine großartige Belohnung für all ihre harte Arbeit!»

Nico Rosberg: So fahre ich in Budapest

«Der Hungaroring ist eine einzigartige Strecke. Er ist sehr klein und eng - fast wie ein Straßenkurs, aber in Form einer permanenten Rennstrecke. Der Kurs ist wirklich sehr winklig. Es gibt nur sehr wenige Geraden. Ständig geht es Links-Rechts-Links-Rechts. So hat man kaum Zeit, um einmal durchzuatmen. Man ist ständig in Action. Das macht es für den Fahrer sehr schwierig. Zum Glück gefallen mir solche Herausforderungen. Hier kann der Fahrer einen Unterschied ausmachen. Einige Kerbs muss man voll mitnehmen, um die Kurven richtig hinzubekommen. Ansonsten verliert man seinen Rhythmus und damit auch viel Geschwindigkeit.»

«In Budapest kann es sehr heiß sein. Dadurch ist es auch eine Härteprobe für die Physis der Fahrer. Durch die fehlenden langen Geraden hat man nur sehr wenig Zeit, um sich zu erholen und etwas frische Luft mitzunehmen. Man steht im Cockpit stets unter Strom und kämpft gegen die Kurven. So gesehen ist es sehr anstrengend.»

«Die Schlüsselkurven sind Kurve eins und Kurve fünf. Die erste Kurve nach der längsten DRS-Geraden ist sicherlich die beste Überholstelle der Strecke. Kurve fünf liegt auf der anderen Seite des Kurses und folgt auf die sehr schnelle vierte Kurve. Sie geht recht lange bergauf und dann nach rechts. Hier kann man leicht einen Fehler machen. Man muss sein inneres Rad auf der Innenseite des Scheitelpunkts haben, damit es klappt. Das ist knifflig, macht aber viel Spaß.»

 

Lewis Hamilton: So fahre ich in Budapest

«Das Wetter ist in Ungarn normalerweise fantastisch. Die Strecke hat eine Art "Old-School"-Layout und besitzt eine großartige Charakteristik. Sie kommt meinem 'aggressiven" Fahrstil auf jeden Fall entgegen. So heißt es jedenfalls. Die Runde beginnt mit einer DRS-Zone entlang der Start-/Zielgeraden. Diese ist im Vergleich zu anderen Strecken jedoch relativ kurz. Man steigt für die erste Rechtskurve recht spät in die Eisen und trifft den Scheitelpunkt genau in der Mitte. Danach heißt es wieder aufs Gaspedal zu treten und am Ausgang erneut DRS einzusetzen.»

«Man muss die zweite Kurve, eine Linkskurve, wirklich tief anbremsen und den Scheitelpunkt genau treffen. Hier ist eine gute Linie entscheidend, um die folgende Rechtskurve mit Vollgas durchfahren zu können. Dabei muss man den Kerb am Kurvenausgang voll mitnehmen. In Kurve vier ist der Scheitelpunkt nur schwer zu erkennen. Die Kurve ist richtig schnell und man erreicht sie sehr rasch. Kurve fünf ist etwas langsamer. Dort geht es wieder rechts herum und die Oberfläche ist am Kurvenausgang recht wellig. Das kann schnell zu Übersteuern führen.»

«Um gut durch die Kurven sechs und sieben zu fahren, muss man den Kerb im ersten Teil komplett mitnehmen. Danach heißt es, im zweiten Teil voll aufs Gaspedal zu steigen. So kommt man in eine recht schöne Links-Rechts-Links-Rechts-Passage in den Kurven acht bis elf. In diesem Streckenabschnitt muss man Geduld beweisen. Ein guter Rhythmus ist entscheidend.»

«Es folgt der letzte Sektor. Los geht es in Kurve zwölf. Auf der Anfahrt gibt es viel Grip. Am Kurveneingang darf man den Kerb nur minimal berühren, dafür nimmt man ihn am Ausgang voll mit. In Kurve 13 muss man wieder Geduld beweisen. Die beste Linie ist hier beinahe eine Art 'V'. Dann geht es durch die letzte Kurve, die entscheidend für die folgende Gerade ist.»

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