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Fernando Alonso: Autotausch mit Vettel frei erfunden

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso kommt ins Fahrerlager von Singapur

Fernando Alonso kommt ins Fahrerlager von Singapur

Ferrari-Star Fernando Alonso vor dem Singapur-GP: Der zweifache Weltmeister kann sich nicht vorstellen, dass die Funkverkehrseinschränkung grosse Auswirkungen auf den Sport haben wird.

Es ist der grosse Aufreger derzeit: die Einschränkung des Funkverkehrs. Fernando Alonso ist davon so beeindruckt wie das Stelzenhotel «Marina Bay Sands» von einer sanften Singapurer Abendbrise: «Ach was, ich kann mir nicht vorstellen, dass dies den Sport sehr beeinträchtigen wird. Wir haben den Funk schon bis anhin vorwiegend dafür benutzt, sich über den Verkehr zu informieren oder die beste Strategie zu besprechen. Wir haben im Gegensatz zu anderen Rennställen selten darüber gesprochen, was am Wagen alles zu verstellen ist, um mehr aus ihm herauszuholen. Insofern ändert sich für uns nicht viel.»

«Die Regeländerung und das grosse Gerede derzeit, das erinnert mich ans Verbot der vernetzten Radaufhängung FRIC. Was wurde nicht alles über FRIC geredet, wie sich der Sport ändern werde. Und was ist passiert? Gar nichts. Ungefähr so wird es auch jetzt sein. Selbst wenn die Leute sagen, im Fussball dürfte der Trainer ja auch Anweisungen aufs Feld rufen – aber den Torschuss muss der Spieler letztlich selber machen! Und so muss auch der Fahrer selber fahren. Wir waren vorher schon alleine, wir werden auch künftig alleine sein.»

Aber was ist mit Infos über den Spritkonsum? Alonso antwortet: «Das stimmt, es gibt viele Informationen, die letztlich nichts damit zu tun haben, dass der Wagen schneller fährt, sondern eher damit, wie es ihm geht – wie etwa Zustand der Bremsen oder des Motors. Aber so wie ich die Regel verstanden habe: Da müssen wir an Bord halt mehr selber machen oder abrufen. Ich sehe da keine Probleme. Generell finde ich es gut, wenn über die Formel 1 geredet wird, und die Einschränkung des Funks ist gewiss ein Thema, das viel zu reden und zu schreiben gibt. Also finde ich das prima.»

«Wir werden Williams schlagen!»

Ferrari will mehr und mehr Ressourcen auf 2015 verlegen, ist das nicht im Duell mit Williams um Rang 3 im Markenpokal (derzeit 177:162 für Williams) von Nachteil? Alonso findet: «Ferrari ist kein Team wie jedes andere. Wir haben alle Ressourcen, um 2014 das Auto besser zu machen und schon an 2015 zu arbeiten. Die vergangenen zwei Strecken von Spa-Francorchamps und Monza lagen dem Ferrari nicht besonders, dem Williams aber schon. Nun jedoch kommen Strecken, auf welchen Ferrari stärker sein sollte. Was nun die Frage betrifft – wir werden im Duell gegen Williams sicher nicht aufgeben, bis zum letzten Rennen. Und dort gibt es dann bekanntlich doppelte Punkte. Ich bin sicher, dass wir am Ende die Nase vorne haben werden.»

«Platztausch mit Vettel? Alles Erfindungen!»

Was sagt der spanische Superstar zur angeblichen Sensationsmeldung einer italienischen Internet-Seite, wonach er mit Sebastian Vettel für 2015 den Platz tauschen werde?

Alonso grinst: «Da kann ich nur seit dreizehn Monaten das Gleiche antworten – ich finde es hin und wieder sehr traurig, was für Geschichten in Italien alle frei erfunden werden. Das ist besonders für Italien traurig, weil solche Stories Ferrari nichts helfen. Da muss man sich schon die Frage stellen, wieso sie in die Welt gesetzt werden. Ich finde, solche Geschichten zeigen einen Mangel an Respekt gegenüber der grossen Marke Ferrari. Wenn mir einer erklärt, wieso diese Ente geboren wurde, dann fällt mir vielleicht eine bessere Antwort ein.»

Alles neu bei Ferrari

Fernando Alonso befindet sich im Auge eines Wirbelsturms – Teamchef Domenciali weg, Motorenchef Marmorini entlassen, Ferrari-Präsident Montezemolo geht.

Der Spanier sagt: «Es stimmt, es ist ein Jahr, in dem sich sehr viel verändert. Luca Montezemolo war unser Leader, er hat Ferrari viele Titel eingebracht. Ich wünsche ihm nur das Beste. Und ich wünsche dem neuen Präsidenten viel Erfolg. Ich kenne Sergio Marchionne seit vielen Jahren, ich weiss, dass er voll hinter der Rennabteilung steht. Wir haben uns anfangs der Woche länger unterhalten. Er weiss, dass wir Veränderungen brauchen, und das ist nicht gezwungenermassen etwas Schlechtes. In Firmen gibt es immer Veränderungen. Und die Hoffnung dabei ist immer, dass es eine Veränderung zum Besseren sein wird.»

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