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Jules Bianchi: Böse Gerüchte um Gesundheitszustand

Von Mathias Brunner
Kämpf weiter, Jules!

Kämpf weiter, Jules!

In verschiedenen Medien wird herumgereicht, der Zustand des schwer verletzten Jules Bianchi sorge für «steigende Beunruhigung». Dazu gibt es jedoch keine offizielle Bestätigung.

Jules Bianchi kämpft weiter um sein Leben. Der 25-Jährige liegt mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus von Yokkaichi, wo er am vergangenen Sonntag nach dem üblen Unfall im Japan-GP eingeliefert werden musste. Heute geistert durch Medien in Deutschland und in England: der Zustand des Marussia-Piloten sorge für «steigende Beunruhigung». Was das bedeutet bei einem Menschen, dessen Zustand von offizieller Zeite als kritisch eingestuft wird, ist der Phantasie jedes Lesers überlassen. Aber die angebliche Verschlechterung ist so lange nur ein böses Gerücht wie wir darüber keine offizielle Bestätigung haben.

Als Indiz darauf, dass wir bei Jules Bianchi mit dem Schlimmsten rechnen müssen, wird herangezogen, dass seine Familie (Vater Philippe, Mutter Christine, die Geschwister Tom und Mélanie) nach Japan gereist sei, dazu auch sein bester Freund Lorenz Leclerc. Aber welcher Beweis soll das sein? Bei so einem schweren Unfall eilt doch jede Familie ans Krankenbett.

Auch die Schwere der Verletzung ist kein zwingender Hinweis darauf, dass wir Jules Bianchi verlieren werden. Gewiss, eine so genannt diffus axonale Hirnverletzung ist äusserst gravierend – ein solches Schädelhirntrauma entsteht dann, wenn die Kraft, welche auf das Hirn einwirkt, verteilt wird, so wie es beim Tragen eines Helmes oft der Fall ist. Das bedeutet: Es gibt keine punktuelle, extreme Krafteinwirkung an einer Stelle, dafür allerdings sind weite Teile des Gehirns betroffen.

Was nun die Gerüchte um den Zustand betrifft, sollten wir ganz vorsichtig sein und uns nicht nach Hörensagen richten: Wie oft bei Kopfverletzungen ist die ganze Bandbreite der Möglichkeiten offen, von der Genesung (in verschiedenen Graden) bis hin zum Verlust des Patienten. So lange wir von der Familie keine weiterreichenden Information erhalten, müssen wir davon ausgehen, dass der Zustand von Jules Bianchi weiter anhaltend kritisch bleibt.

Halten wir uns an die Fakten: Die ersten Tage nach einem solchen Unfall sind für den Patienten am kritischsten, aber auch später muss jederzeit mit Komplikationen gerechnet werden. Das Schlimme an Kopfverletzungen, wie jeder Neurologe bestätigen wird – jede Blessur ist anders. Es gibt Patienten mit identischen Verletzungen, die einen erholen sich, die anderen müssen gehen, es steckt keine Logik dahinter.

Fest steht auch: Einzelheiten zur Verletzung oder zur Rettung des Franzosen am Unfallort wollen FIA-Vertreter nicht geben, auf Absprache mit und aus Rücksicht auf die Familie Bianchi.

Der ganze Fall erinnert nicht nur wegen der schweren Kopfverletzung mit einem Patienten im Koma an die Situation um Michael Schumacher vor etwas weniger als zehn Monaten: Auch damals entstanden wilde Gerüchte, und das Management des siebenfachen Weltmeisters musste mehrmals darauf hinweisen, dass ausschliesslich zu beachten und für bare Münze zu nehmen sei, was von den behandelnden Ärzten und der Familie an Information freigegeben werde.

Nur die Familie und die Spezialisten kennen den aktuellsten und wahren Zustand von Jules Bianchi. Wir dürfen darauf vertrauen, dass die Ärzte (aus Japan, Italien und Frankreich) alles Menschenmögliche tun, um dem Franzosen zu helfen.

Am Sonntag wollen die Formel-1-Piloten (in Absprache mit Bernie Ecclestone) vor dem ersten Grossen Preis von Russland eine Sympathiekundgebung für Jules Bianchi durchführen. In welcher Art das ablaufen soll, ist nicht ganz klar.

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