KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone: Wer zuletzt lacht…

Von Vanessa Georgoulas
Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone blickt gewohnt scherzhaft auf ein turbulentes Jahr zurück, in dem er einige wichtige Siege feiern konnte. Doch nicht alle verstehen seinen Humor…

Der wohl wichtigste Triumph in diesem Jahr fand für Bernie Ecclestone neben der Strecke statt. Der Formel-1-Chefpromoter musste sich im Sommer vor dem Landgericht München gegen den Vorwurf der Korruption verteidigen. Dem 84-jährigen Baumeister der modernen Königsklasse drohten bis zu zehn Jahre Haft. Der Prozess wurde schliesslich gegen eine Zahlung von 100 Millionen Dollar eingestellt, die in die Staatskasse und an ein Kinderhospiz flossen.

In mehreren Interviews gestand Ecclestone, dass er die drohende Gefängnisstrafe nicht auf die leichte Schulter nehmen konnte. Trotzdem blickt er mit Humor auf die Ereignisse in diesem Sommer zurück, und widmet dem Prozess in München sogar seine gewohnt witzige Weihnachtskarte. In diesem Jahr zeigt der Comic den Briten mit einem Geldsack in den Händen, der von einem schwarz maskierten Reiter eingefordert wird. «Das ist kein Überfall, ich sammle für den bayerischen Staat», erklärt der vermeintliche Raubritter. Auf der Rückseite der Karte spottet er noch: «Vielleicht bekommen wir jetzt ein Formel-1-Rennen in der wirklich netten Stadt München.»

Dieser Weihnachtsgruss sorgte im deutschen Blätterwald für Aufregung: So wurde etwa bissig kommentiert, dass Comic-Bernie auf der Weihnachtskarte vor dem Münchner Luxushotel Mandarin Oriental zur Kasse gebeten wird, in dem der Chefpromoter während des Prozesses wohnte. Die Karte wurde von den meisten Medien als pure Provokation verkauft, dabei hat der humoristische Jahresrückblick im Hause Ecclestone Tradition. So liess sich Bernie Ecclestone mit Verweis auf das Concorde Agreement zu einem früheren Fest auch schon bei der Eheschliessung mit dem FIA-Präsidenten Jean Todt zeichnen.

Dass sein britischer Humor nicht von allen verstanden wird, dürfte Ecclestone herzlich wenig interessieren. Schliesslich hält sich der einstige Autohändler allen Unkenrufen und juristischen Problemen zum Trotz an der Spitze der Formel 1. So wurde Ecclestone gestern, Donnerstag, von der Formel-1-Mehrheitseignerin CVC Capitals als Geschäftsleiter der «Formula One Group» bestätigt.

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