Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Max Mosley plädiert für zwei Formel-1-Reglemente

Von Vanessa Georgoulas
Kein Formel-1-Comeback geplant: Max Mosley hat der Königsklasse endgültig den Rücken gekehrt

Kein Formel-1-Comeback geplant: Max Mosley hat der Königsklasse endgültig den Rücken gekehrt

Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley betont, dass in der Formel 1 «einige Dinge definitiv falsch laufen.» Der Brite macht sich noch einmal für die Idee stark, zwei unterschiedliche Reglemente einzuführen.

Dass Max Mosley kein Freund der aktuellen Formel-1-Regeln ist, hat der frühere Präsident des Automobilweltverbands FIA schon während seiner Amtszeit wiederholt betont. In einem BBC-Interview mit Ex-Teamchef Eddie Jordan betont der 75-Jährige nun noch einmal: «Einige Dinge laufen definitiv falsch. Für vier Formel-1-Teams reicht das Geld nicht, während andere so viel Geld haben, dass sie ganz viel davon aus dem Fenster werfen.»

Deshalb macht sich Mosley noch einmal für die Idee stark, die Teams unter verschiedenen Regeln antreten zu lassen. So sollen alle, die keine Budget-Obergrenze einhalten und folglich so viel Geld wie nur möglich ausgeben wollen, unter den aktuellen Regeln antreten, während den Teams, die einen sogenannten Budget-Deckel einhalten, mehr technische Freiheiten eingeräumt werden sollen.

Mosley erklärt: «Ich würde ein zweites Regelwerk einführen, denn durch die grösseren technischen Freiheiten könnten die Autos der Teams mit Budget-Obergrenze mit den Autos der sehr viel reicheren Rennställe mithalten. So wäre ein guter Wettbewerb garantiert, ohne dass die kleineren Teams am Rande des finanziellen Ruins operieren müssten. Wenn ein kleinerer Rennstall weniger Geld hat, dann haben die Grösseren wahrscheinlich auch auf der Motorenseite einen Vorteil, was durch die Art und Weise, wie das Geld aus den Rechte-Einnahmen verteilt wird, noch verstärkt wird.»

Der Brite spricht Klartext: «Die Einnahmen müssten fair verteilt werden. Bernie (Ecclestone, Anm.) sagt, das wäre kommunistisch und die grossen Rennställe wären dagegen, aber die Formel 1 ist ein Sport, und als solcher braucht sie gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle. Diese sind nicht gegeben, wenn man einem Team fast fünf Mal mehr gibt als dem anderen.»

Die Rechte-Einnahmen werden nach einem komplizierten Schlüssel verteilt, die Bedingungen handelt Ecclestone mit jedem Team einzeln aus. Berichten zufolge soll Ferrari im vergangenen Jahr 164 Millionen Dollar (rund 147,6 Mio Euro) bekommen haben, auch Red Bull Racing kassierte mit 156 Millionen Dollar (rund 140,4 Mio Euro) eine Riesensumme. Zum Vergleich: Für Marussia (heute Manor) und Sauber gab es jeweils 48 Millionen Dollar (rund 43,2 Mio Euro).

Mosley, der von 1993 bis 2009 als FIA-Präsident die Geschicke des Automobilweltverbands lenkte, betonte auch, dass er kein Interesse an einer Rückkehr in die Königsklasse des Motorsports hat: «Ich bin weg. Schon 2013 wurde ich angefragt, ob ich gegen Jean Todt im Kampf um die FIA-Präsidentschaft antreten wolle, und das will ich wirklich nicht. Ich war dabei und habe damit abgeschlossen. Ich widme mich mittlerweile ganz anderen Aufgaben.»

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