Formel 1: McLaren-Teamchef warnt

Frankreich-GP: Wo ist Visionär wie Didi Mateschitz?

Von Mathias Brunner
Das waren noch Zeiten: volle Hütte in Magny-Cours

Das waren noch Zeiten: volle Hütte in Magny-Cours

In Frankreich wurde einst der erste Grand Prix überhaupt ausgetragen, das war 1906. Seit 2008 jedoch ist das Land ohne Formel-1-WM-Lauf. Die Regierung redet viel und tut wenig.

Das steckt Formel-1-Traditionalisten quer im Halse: Wir werden 2016 einen Grand Prix in Aserbeidschan erleben, aber es gibt kein Rennen in Frankreich, und der Deutschland-GP ist auch gestrichen worden.

2014 kehrten wir zum Glück ins satte Grün der Steiermark zurück, Red Bull hatte den Teppich ausgelegt zum Comeback des Österreich-GP, aber wäre das alles passiert ohne Dietrich Mateschitz? Formel-1-Fans in Frankreich fragen sich: Wieviele Chancen haben sie auf eine Rückkehr ihres Traditions-GP ohne einen Visionär wie «Mr. Red Bull»?

Seit dem Aus für den Magny-Cours-GP nach Ausgabe 2008 ist in Frankreich auf Regierungsebene viel geredet worden und wenig passiert. Immer wieder war von einem neuen Projekt im Grossraum Paris die Rede (aufgrund strenger Umweltschutz-Bestimmungen nicht umzusetzen), dann von der Rückkehr nach Südfrankreich (Bernie Ecclestone besitzt die Le-Castellet-Strecke, doch gibt es dort viele Fragezeichen, was die Infrastruktur betrifft).

Der Frankreich-GP ist der Älteste der Welt, schon 1906 fand der erste statt, in Le Mans. Ecclestone ist inzwischen klar geworden, dass es in Sachen Frankreich für Magny-Cours keine Alternative gibt. Aber der Engländer hat wiederholt über die rückständige Infrastruktur der Anlage geschimpft. Es ist unvermeidlich, dass der Vertrag zur Rückkehr ins Département Nièvre entsprechende Umbauarbeiten der zentralfranzösischen Strecke bedingen würde.

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hatte gehöhnt: «Es gibt einfach keine brauchbare Rennstrecke in Frankreich. Wir sind aus Frankreich weggegangen, weil das Rennen dort keinen Sinn mehr machte. Klar könnte Frankreich wieder ein Rennen haben, aber am alten Ort hat das aber niemanden interessiert.»

Nun macht sich wieder einmal ein Politiker wichtig. Der Sozialist Patrick Kanner, Minister für Jugend und Sport, sagt gegenüber den Kollegen des Canal+: «Der Grosse Preis von Frankreich ist ein kompliziertes Dossier. Es gibt zwei potenzielle Kandidaten, Le Castellet und Magny-Cours. Unsere Regierung ist bereit, ein solches Projekt zu unterstützen, allerdings zu Konditionen, die noch definiert werden müssen. Ein Grand Prix, das bedeutet mindestens 20 Millionen Euro, und für eine gesunde Abschlussrechnung muss man das richtige Rezept finden.»

Die Fans in Frankreich werden sich bei diesen Worten sagen – es wird wohl auch weiterhin nichts passieren. Wo ist der französische Didi Mateschitz?

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