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Christian Horner über Formel 1: Zustand ist kritisch

Von Mathias Brunner
Christian Horner mit Bernie Ecclestone

Christian Horner mit Bernie Ecclestone

Im Rahmen einer Medienrunde bei Red Bull Racing sagt Teamchef Christian Horner: «Die Formel 1 ist am kritischen Punkt angelangt. Morgen beim Treffen der Strategiegruppe muss etwas geschehen.»

Christian Horner ist ein Racer durch und durch. Der ehemalige Rennfahrer beobachtet in Sorge, welchen Problemen die Formel 1 ausgesetzt ist. Nun sagt der Red Bull Racing-Teamchef im Rahmen einer Medienrunde bei Red Bull Racing: «Die Formel 1 ist am kritischen Punkt angelangt. Morgen beim Treffen der Strategiegruppe muss etwas geschehen.»

Morgen Mittwoch, 1. Juli, treffen sich Teamchefs, Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt in Biggin Hill: Auf der Aufgabenliste steht nicht weniger als – eine bessere Formel 1 ab 2017.

Zwar hat FIA-Chef Todt die Situation heruntergespielt: «Der Formel 1 geht es nicht so schlecht. Sie hat Kopfweh, nicht Krebs.» Aber Christian Horner meint: «Die Formel 1 ist fundamental noch immer ein phantastisches Produkt. Wir haben eine enorme Fan-Basis, der Sport hat noch immer Magnetkraft. Aber die Show, die wir derzeit bieten, ist nicht die beste. Die Autos sind meiner Meinung nach zu leicht zu fahren, und besonders spektakulär sind sie auch nicht. Man braucht sich doch nur beim Goodwood Festival of Speed anzusehen, wo wir herkommen und wo wir nun stehen.»

«Pierre Gasly ist für uns beim Test auf dem Red Bull Ring gefahren. Er hat gemeint, er spüre nicht viel Unterschiede zwischen dem Fahren im Formel-1-Renner und mit seinem GP-Auto. Der grösste Unterschied liege beim Bremsvermögen. Um genau zu sein, fand er den Formel 1 dank der Lenkhilfe sogar leichter zu fahren. Dann hat er den alten RB1 mit V10-Motor in Goodwood gefahren und gemeint: „Wow, das ist ein richtiges Biest!“»

«Wir müssen uns nun ernsthaft Gedanken darüber machen, wie wir das Produkt Formel 1 weiterbringen können. Soll Formel 1 nur eine Fingerübung für die Techniker sein oder Unterhaltung? Ich schätze, wir müssen beide Elemente mit einbringen.»

«Morgen ist eine ganz wichtige Sitzung für die Strategiegruppe. Unsere Glaubwürdigkeit steht auf dem Prüfstand. Wir sollen Richtungen diskutieren und Strategien vorgeben. Wir sind nicht dazu da, das Reglement zu schreiben.»

Christian Horner will am 1. Juli vorschlagen, einen externen Berater einzuspannen, der sich um Reglemente kümmert, die von der FIA und vom Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone gleichermassen unterstützt werden. Als einen solchen Berater hat Horner den langjährigen Benetton-, Ferrari- und Mercedes-Technikchef Ross Brawn ins Gespräch gebracht.

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