Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Nico Rosberg zu Ausfall Sotschi-GP: «Ein Seuchenjahr»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg muss aufgeben

Nico Rosberg muss aufgeben

​Mercedes-Star Nico Rosberg ist tief enttäuscht: Im Training alles richtig gemacht, gut gestartet, gut verteidigt – und dann lässt ihn die Technik seines Silberpfeils im Stich.
Nico, kannst du uns bitte genau erklären, was sich bei dir im Cockpit abgespielt hat?

In der Safety-Car-Phase kam mir das Gaspedal entgegen. Das ist schon ziemlich besorgniserregend, wenn du das im Fussraum spürst. Ab diesem Moment hing das Gas auch immer in den Kurven. Ich konnte also nie auf null Gas heruntergehen, ich hatte immer Restgas. Das wurde vom Schub her irgendwann so schlimm, dass ich in einigen Kurven geradeaus gefahren bin.

Hast du so etwas in deinem Auto schon einmal erlebt?

Ja, im Williams in Monaco 2006, deswegen bin ich in die Leitplanken geflogen.

Aber im Mercedes noch nie?

Nein.

Was genau heisst entgegenkommen?

Nun, wenn das hier die normale Position ist (zeigt es mit der flachen Hand), dann bewegte sich das Pedal immer mehr auf mich zu. Das Problem war eine Feder, die kaputtgegangen ist. Ich habe dann probiert, das mit dem Bein auszugleichen, aber ich kann das Bein nicht endlos zurückziehen, denn dann kommt das Knie am Lenkrad an, und ich kann nicht mehr richtig lenken. Das ging auf die Länge auch nicht.

Hat dich die Situation an Singapur 2014 erinnert?

Nein, das nicht, aber ich habe so langsam das Gefühl, das ist einfach ein Seuchenjahr. Ausgerechnet in jener Phase, wo ich richtig attackieren sollte, sind nun so viele Dinge passiert. Auf den ersten Metern nach dem Start war alles in Ordnung, und als die Safety-Car-Phase began, begannen auch die Schwierigkeiten. Im Auto ist ja alles bis auf den letzten Millimeter auf deinen Körper angepasst, und ich dachte im Auto – was ist das denn jetzt?

Gemütlich war das nicht: Wenn du am bremsen bist, aber du hast noch immer Gas, dann hast du ganz schnell einen Riesenabflug. Ich habe dann über Funk nachgefragt, und man sagte mir – es kann nicht sein, dass das Auto bei Vollgas festhängen würde, weil die Elektronik das merkt und dann sicherheitshalber das Gas zumacht.

Hand aufs Herz: Hast du den Titel nun abgeschrieben?

Nein, ich gebe weiter Vollgas. Ich bin jetzt sehr enttäuscht, und ich kann auch gar nicht so richtig geniessen, dass wir Marken-Weltmeister geworden sind. Das ist ein total doofer Moment, auf diese Weise und so im Nachhinein zu erfahren, dass wir wegen der Strafe für Räikkönen den Titel geholt haben. Aber morgen sieht die Welt schon wieder anders aus, und wenn ich die Familie sehe, ist die Enttäuschung vergessen, und dann werde ich mich auch mit dem Team freuen können. In Texas will ich auf Sieg fahren.

Der Start war aber okay.

Ja, da lief alles gut.

Das war aber schon ein heisser Kampf. Lewis hat es mal links, mal rechts probiert.

(Grinst.) Das habe ich gesehen. Ich habe dann versucht, ihm ein wenig den Abtrieb aufs Auto zu nehmen, damit er schön den Grip verliert.

Toto Wolff hat gemeint, du sollst auf den 2016er Modus umschalten.

Das sehe ich nicht so. An 2016 denke ich noch gar nicht. Ich will nun vier Rennen gewinnen.

Aber eigentlich hast du an diesem Wochenende dominiert. Hast du etwas anders gemacht, oder ist es einfach gut gelaufen?

Es war ein gutes Wochenende. In Japan war ich ja auch schon auf Pole. Das ist wichtig für mich, weil ich stärker werden will.

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