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Max Mosley: «Hersteller kontrollieren die Formel 1»

Von Petra Wiesmayer
Max Mosley und Bernie Ecclestone sind sich einig

Max Mosley und Bernie Ecclestone sind sich einig

Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley findet, dass die Hersteller viel zu viel Macht haben und die Formel 1 regieren. Mindestens ein unabhängiger Motorenhersteller müsse unbedingt wieder eingebunden werden.

Das große Thema in der Formel 1 ist seit Wochen nicht die Frage, wann wird Lewis Hamilton zum zweiten Mal in Folge Weltmeister, die Frage ist, fahren Red Bull Racing und Toro Rosso nächstes Jahr noch mit und wenn ja, mit welchem Motor. Der drohende Ausstieg von Red Bull aus der Königsklasse könnte zur Realität werden, sollten Mercedes und Ferrari wirklich an ihrer Weigerung festhalten, das ehemalige Weltmeisterteam und seinen Nachwuchsrennstall mit Motoren auszurüsten.

Bernie Ecclestone plädiert mittlerweile schon dafür, die Teams zu zwingen, nächstes Jahr wieder V8-Motoren einzusetzen, um einem unabhängigen Hersteller wie Cosworth den Einstieg zu erleichtern und die Alleinherrschaft von Mercedes und Ferrari zu beenden. Honda hat momentan noch genügend Probleme zu lösen und kann neben McLaren kein weiteres Team beliefern.

Max Mosley, FIA-Präsident von 1993 bis 2009, stimmt Ecclestone zu, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen. Schnellstens. «Ich hätte die Regeln so gestaltet, dass ein unabhängiger Motorenhersteller zu einem vernünftigen Preis hätte teilnehmen können», sagte der Brite im ZDF. «Ich wäre zu Cosworth gegangen und hätte sie gebeten, uns einen Regelentwurf vorzulegen, mit dem sie in der Lage wären, die Antriebe zu einem vernünftigen Preis zu produzieren.»

Mit diesen Maßnahmen hätte eine Situation wie die aktuelle schon vor der Einführung der Turbomotoren verhindert werden und eine Lösung gefunden werden können, findet Mosley. «Seit den späten 1960er Jahren war die große Stärke der Formel 1 bis vor kurzem, dass wir Cosworth, Mecachrome und andere hatten, die Motoren gebaut haben und wir uns so nicht in den Händen der Hersteller befanden. Sobald man nur einen, zwei, oder auch drei Hersteller hat, sitzen die in einem Gremium und können sich abstimmen. Da redet Herr Zetsche (Mercedes) mit Herrn Marchionne (Ferrari), oder Herrn Ghosn (Renault) und sie kontrollieren die Formel 1.» Ein unabhängiger Hersteller sei daher unbedingt erforderlich.

Und dieser unabhängige Hersteller könnte eben Cosworth sein, der bis 2013 noch mit Marussia vertreten war. Der Bau der neuen V6-Turbo-Aggregate war dem Unternehmen aus Northampton jedoch zu teuer und er überließ das Feld komplett den großen Herstellern – zum Leidwesen von Max Mosley. Man hätte von Beginn an eine Obergrenze für die Kosten festsetzen müssen, sodass auch ein unabhängiger Hersteller sie hätte stemmen können, betonte der 75-Jährige. Das sei aber nicht passiert. «Niemand weiß, was die Entwicklung kostet, weil die Hersteller es nicht preisgeben.»

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