Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ecclestone-«Weckruf»: 2016 kommt Reise nach Jerusalem

Von Andreas Reiners
Das neue Quali-Format kommt

Das neue Quali-Format kommt

Die Formel 1 bekommt in der neuen Saison ein neues Qualifying-Format. Das bestätigte die FIA am Mittwoch. Weitere Neuerungen kommen hinzu oder sind in Planung.

Für 2016 ist ein neues Quali-Prozedere beschlossen, das die Fans am Samstag, 19. März, einen Tag vor dem Saisonstart in Melbourne (Australien), erstmals zu sehen erhalten. Das Format sieht so aus, dass im 16minütigen, ersten Quali-Segment nach sieben Minuten der langsamste Fahrer ausscheidet, danach alle 90 Sekunden ein weiterer, bis insgesamt sieben Piloten raus sind.

Q2 verläuft ähnlich (15 Minuten, erster Fahrer nach sechs Minuten raus), Q3 ebenfalls (14 Minuten, erster Fahrer nach fünf Minuten raus). In den letzten 90 Sekunden blieben schliesslich zwei Fahrer übrig, die die Pole unter sich ausmachen. Dieses Prozedere wird jetzt nicht das Feld komplett durchmischen, aber es könnte durchaus einige Überraschungen geben.

Die wenigsten Piloten werden es sich leisten wollen, nicht auf der Bahn zu sein und zu riskieren, dass sie aussen vor bleiben. Zumal wir ja 2016 nicht mehr zwei Reifenmischungen pro GP-Wochenende haben, sondern drei – zwei wählt das Team aus, eine gibt Pirelli vor. Auch dies erlaubt mehr strategische Spielereien.

Für die Fans ist das neue Quali-Format ein Leckerbissen, weil sie mehr Action auf der Strecke zu sehen bekommen werden. Das Element der Unwägbarkeit wird zudem betont: Wer ein kleines technisches Problem hat, kann schnell mal raus sein. Zuvor hatten die Teams die Möglichkeit, einen Schaden zu beheben und ihren Piloten nochmals auf die Bahn zu schicken, um die notwendige schnelle Zeit hinzulegen.

Zufrieden zeigte sich auch Chefpromoter Bernie Ecclestone, der am Montag die Formel 1 in einem Interview als schlecht wie nie bezeichnet und zu einem Rundumschlag ausgeholt hatte. Ein «Weckruf», wie er am Mittwoch erklärte. «Ich bin jetzt ein wenig zuversichtlicher, dass wir gutes Racing sehen werden. Dann wäre ich glücklich», meine Ecclestone.

«Was die Leute brauchten, war eine Art Weckruf. Es scheint, als sei ich die einzige Person gewesen, die gedacht hat, wir sollten für die Formel 1 etwas tun und alle anderen ein wenig aufwecken. Und vielleicht ist genau das passiert», sagte Ecclestone weiter. Seine Kritik sei nicht so zu verstehen, dass er den Sport schlecht machen wolle. «Eher im Gegenteil. Ich habe versucht zu erklären, dass dies der Weg ist den wir einschlagen werden, solange wir nichts tun.»

Es wurde tatsächlich ein wenig getan, auch für die Fans, die 2016 mehr involviert werden. Oder sich mehr involviert fühlen sollen. Sie können während eines Rennens ihren «Fahrer des Tages» wählen, der Gewinner des Online-Votings wird bei der Siegerehrung präsentiert. Dafür gibt es einen Preis, Punkte allerdings nicht. Immerhin nutzt die Formel 1 so erstmals die neuen Medienmöglichkeiten. Diese Änderungen müssen am 4. März noch vom Weltrat abgenickt werden, was aber in der Regel eine Formsache ist.

Was Änderungen für 2017 angeht, kam die Formel-1-Strategiegruppe wie berichtet bei Sitzung am Dienstag in Genf nur langsam voran. Für das sportliche und technische Reglement wurde ein Aufschub von zwei Monaten bis zum 30. April beantragt und letztendlich auch offiziell bestätigt.

Allerdings gab es einen Durchbruch beim Bodywork, um die Autos breiter und schneller zu machen. Dabei orientierte man sich wie erwartet am McLaren-Modell. Der Abtrieb der Autos würde sich dabei aufgrund einer Karosseriebreite von 160 Zentimetern um 30 Prozent erhöhen, die Rundenzeiten sollen dadurch sinken. Auch der Frontflügel wird breiter, soll in Zukunft 180 Zentimeter breit sein. Zudem liefert Pirelli aufgrund der wachsenden Autos natürlich auch breitere Reifen. Hier finden Sie die geplanten Änderungen als pdf.

Wie zuvor bereits durchsickerte, macht in Sachen Kopfschutz wohl das von Mercedes entwickelte System namens «Halo» (Heiligenschein) das Rennen. Dieses System umfasst zwei Streben, die seitlich am Cockpit nach vorne geführt und in der Mitte von einer Hauptstrebe gestützt werden. Obwohl die Hauptstrebe im Sichtfeld der Piloten liegt, störe sie den Rennfahrer nicht, beteuert Anthony Davidson. Der frühere GP-Pilot und heutige TV-Experte für den Privatsender Sky Sports F1 durfte das Halo-Konzept im Simulator testen. Andere Varianten würden aber weiterhin geprüft, hieß es vonseiten der FIA.

Barcelona-Test, 2. Tag

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:22,810 (125)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:23,525 (112)
3. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,650 (101)
4. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:24,867 (172)
5. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:25,237 (108)
6. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,524 (78)
7. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:25,648 (134)
8. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:25,925 (71)
9. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,082 (119)
10. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:26,189 (42)
11. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,539 (121)

Barcelona-Testzeiten, 1. Tag

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,939 (69 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (155)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,044 (86)
4. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:26,091 (80)
5. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:26,298 (57)
6. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860 (83)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,180 (55)
8. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:27,555 (88)
9. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,292 (54)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:28,399 (31)
11. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:29,356 (37)

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
1. März: Präsentation Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

1. Barcelona-Test: So wird gefahren

Mercedes
Mittwoch 24. Nico Rosberg (Morgen), Lewis Hamilton (Nachmittag)
Donnerstag 25. Lewis Hamilton (Morgen), Nico Rosberg (Nachmittag)

Ferrari
Mittwoch und Donnerstag Kimi Räikkönen

Williams
Mittwoch und Donnerstag Felipe Massa

Red Bull Racing
Mittwoch und Donnerstag Daniil Kvyat

Force India
Mittwoch Nico Hülkenberg
Donnerstag Alfonso Celis

Toro Rosso
Mittwoch: Carlos Sainz
Donnerstag: Max Verstappen

Sauber (mit 2015er Auto in neuer Lackierung)
Mittwoch und Donnerstag Felipe Nasr

McLaren-Honda
Mittwoch Jenson Button
Donnerstag Fernando Alonso

Manor Racing
Mittwoch und Donnerstag Rio Haryanto

Renault
Mittwoch und Donnerstag Kevin Magnussen

Haas F1
Mittwoch Romain Grosjean
Donnerstag Esteban Gutiérrez

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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