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Martin Brundle: «Die Formel 1 braucht mehr Helden»

Von Vanessa Georgoulas
Martin Brundle: «Bis wir schliesslich den Fahrer aus dem Auto nehmen müssen, um ihn vor Verletzungen zu bewahren»

Martin Brundle: «Bis wir schliesslich den Fahrer aus dem Auto nehmen müssen, um ihn vor Verletzungen zu bewahren»

Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle ist überzeugt, dass die Formel 1 mehr Helden braucht und betont: «Ich glaube, dass die GP-Kurse und Formel-1-Autos genug sicher sind.»

Weil das Red Bull Racing-Team in Russland erstmals seine Vorstellung eines zusätzlichen Kopfschutzes ausfuhr, wurde auch in Sotschi wieder an jeder Ecke über die Sicherheit der GP-Fahrer diskutiert. McLaren-Honda-Pilot Fernando Alonso erklärte, dass die Formel 1 keine Helden brauche – und sorgte damit für viele hochgezogene Augenbrauen bei den langjährigen Fahrerlager-Gästen.

Auch der ehemalige GP-Pilot Martin Brundle betont in seiner Sky Sports F1-Kolumne: «Ich widerspreche ihm, denn Helden sind genau das, was die Formel 1 braucht.» Er erklärt: «Ich bin da Niki Laudas Meinung und glaube, dass die GP-Kurse und Formel-1-Autos genug sicher sind. Niki sagte in der Startaufstellung zu mir, dass wir die DNS des Sports nicht verändern dürfen.Er hat sich das Recht verdient, dieser Meinung zu sein.»

Brundle gibt zu bedenken: «Wenn es um die Sicherheit geht, dann muss man zuerst den Zuschauer an der Strecke schützen. Denn der hat ein Ticket bezahlt, um unterhalten zu werden, nicht um verletzt oder getötet zu werden. Deshalb muss alles mögliche unternommen werden, um ihn zu schützen.»

Der 56-Jährige zählt auf: «Danach kommen die Marshalls und alle anderen Arbeiter an der Strecke dran, denn ohne deren Einsatz und Talent wäre die Durchführung eines Rennens nicht möglich. Sie sind meistens freiwillig im Einsatz und verdienen den besten Schutz und grössten Respekt der Fahrer. Und nach den Streckenposten kommen die Boxencrews und die Leute an der Boxenmauer.»

Brundle kommt zum Schluss: «Am Ende der ganzen Kette steht der Fahrer. Denn wenn du in ein Rennauto steigst, solltest du dir bewusst sein, dass du vielleicht verletzt oder getötet wirst. Wer nicht bereit ist, dieses kleine Risiko einzugehen, sollte einfach keine Rennen fahren. Ein Fahrer darf erwarten, dass alle vernünftige Massnahmen unternommen werden, um ihn bei grossen Unfällen zu schützen. Und das ist in der Formel 1 ganz klar der Fall.»

Der Brite ist überzeugt: «Die Cockpit-Lösungen schaffen genauso viele Sicherheitsprobleme wie sie lösen. Sie sind hässlich, schwer und nicht wirklich in den untern Rennklassen umsetzbar. Wenn die Halo-Lösung oder die Red Bull Racing-Schutzscheibe freiwillig wären, dann würde man exakt wissen, wie viele Fahrer sie einsetzen würden.»

Und Brundle stichelt: «Eine der Lösungen wird bestimmt kommen, nur schon wegen der Haftungsansprüche. Dann wird irgendwann etwas anderes passieren, bis wir schliesslich den Fahrer aus dem Auto nehmen müssen, um ihn vor Verletzungen zu bewahren.»

«Ich habe keine Daten, die das belegen, aber ich bin überzeugt, dass jeder, der zur Arbeit radelt, Ski fährt oder mit seinem Mountainbike den Berg hinunter jagt, gleich viele Risiken wie ein moderner Formel-1-Pilot eingeht», erklärt er zum Schluss.

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